Pflichtsieg mit einer speziellen Ehre

Die Löwen geraten gegen die Selber Wölfe nicht in Gefahr und verbuchen drei auch fest eingeplante Punkte. Einem jungen Frankfurter wird das Spiel aber in besonderer Erinnerung bleiben.
Frankfurt -Zur Feier des Sonntagabends wurde Constantin Vogt noch eine besondere Aufgabe zuteil. Der junge Frankfurter Löwe skatete aus der Reihe der vor dem Fanblock versammelten Mannschaftskollegen heraus in Richtung der Ränge und wurde von den treuen Anhängern ganz persönlich gewürdigt, ehe sich dann alle miteinander auf eine gemeinsame Ehrenrunde durch die Eissporthalle am Ratsweg begaben - was seine Gründe hatte. Das Aufeinandertreffen mit den die DEL-2-Neulingen von den Selber Wölfen war zwar für einen Meisterschafts- und Aufstiegsanwärter aus der zweiten Klasse des deutschen Eishockeys eher eine Pflichtaufgabe. Die Löwen lösten sie mit einem 4:1 (1:1, 2:0, 1:0) aber souverän. Und Youngster Vogt wird dieser Termin noch etwas mehr in Erinnerung bleiben, weil er mit seinem zweiten Liga-Tor einen nicht selbstverständlichen Beitrag dazu geleistet hatte.
"Das hat er gut gemacht, auch wenn er sich noch weiter verbessern muss und es noch ein weiter Weg für ihn ist"; sagte Sportdirektor Franz-David Fritzmeier und lobte: "Er arbeitet immer hart. Es freut mich für ihn, dass er sich dafür belohnt hat." Gleich doppelt: Am Freitagabend erst hatte Vogt sein erstes DEL-2-Tor überhaupt erzielt - bei einer sonst aus Frankfurter Sicht weniger erfreulichen Reise nach Dresden, von wo man mit einer 2:4-Niederlage zurückgekehrt war.
"Wir haben zurzeit ein großes Problem, das ist die Chancenverwertung. Das war am Freitag schon so", urteilte Verteidiger Marius Erk dann im Interview beim Onlinesender Sprade-TV nach der Partie gegen sich wacker verteidigenden Aufsteiger aus dem bayerischen Selb, in der man sich lange auch schwer tat mit dem Ausnutzen von Möglichkeiten.
Wirklich gefährlich wurden die Gäste aus Selb, unlängst von einer Reihe von Coronafällen außer Gefecht gesetzt und noch immer dezimiert, den Löwen wiederum auch nicht, die Verteidigung passte meist gut auf - abgesehen von einem Konter, den Wölfe-Stürmer Lars Reuß in der 15. Minute zum zwischenzeitlichen 1:1 nutzte. Vorher und nachher trafen Tomas Sykora (11.), Dylan Wruck (21.) und Ryon Moser im Powerplay (31.) für die Frankfurter - und schließlich auch der 20-jährige Vogt (46.), der nach einem Bully am schnellsten reagierte und den Puck unters Tordach schoss.
Dabei hatte er gar nicht seine üblichen Mitstreiter aus der vierten Reihe neben sich. Alexej Dmitriev fehlte erneut angeschlagen, sollte aber in dieser Woche wieder ins Training einsteigen. Anders als der wohl noch länger ausfallende Matt Carey, an dessen Stelle Manuel Strodel wieder mit Pierre Preto und Darren Mieszkowksi stürmte. Gegen Selb kamen die Löwen auch mit derart gelichteten Reihen zum Erfolg - nur für die Rückeroberung der Tabellenführung reichte es nicht ganz, weil die Nachbarn vom EC Bad Nauheim noch mit 4:3 (1:1, 0:0, 2:2/1:0) nach Verlängerung bei den Heilbronner Falken gewannen. "Wir hätten sicher noch ein paar Tore mehr schießen können, aber es war auch gut, dass wir nur ein Gegentor kassiert haben", bilanzierte Sportdirektor Fritzmeier.
Am nächsten Freitagabend (19.30 Uhr) geht es bei den Lausitzer Füchse weiter, am Sonntag drauf kommen die Bayreuth Tigers um 16 Uhr an den Ratsweg. Und Verteidiger Erk hatte beim Thema Chancenverwertung auch schon einen Vorschlag, was bis dahin auf den Trainingsplan gehört. "Daran", schloss er, "können wir die Woche ja arbeiten". Oder mal beim jungen Kollegen Vogt fragen: Der scheint in dieser Hinsicht gerade keine Probleme zu haben.