1. Startseite
  2. Sport
  3. Löwen Frankfurt

Tänzchen ins Löwen-Glück

Kommentare

Löwen-Jubel: Verteidiger Maksim Mathuskin (rechts) versteht sich auch aufs Toreschießen.
Löwen-Jubel: Verteidiger Maksim Mathuskin (rechts) versteht sich auch aufs Toreschießen. © Stephanie Seyboth/Jan Huebner

Ein teilweise wildes und hitziges Gastspiel in Düsseldorf gewinnt Frankfurt mit 7:3. Maksim Mathuskin geht dabei auf besondere Weise vorneweg.

Düsseldorf -70 Sekunden fanden sich noch auf der Anzeigetafel, als Cody Kunyk die letzten Zweifel beseitigte. Von der eigenen blauen Linie hob der Stürmer der Frankfurter Löwen den Puck in das in letzten Bemühungen verwaiste Tor der Düsseldorfer EG, deren neuer Verteidiger Luke Green eben über diesen gesenst hatte, bei einem unglücklichen Blitz-Debüt nur einen Tag nach seiner Verpflichtung, und das war es dann. Mit 7:3 (3:2, 2:1, 2:0) gewannen die Frankfurter am Freitagabend ein bisweilen wildes, hitziges Gastspiel vor 5636 Zuschauern in der großen Düsseldorfer Arena, ihr Verteidiger Mike Schmitz wusste auch, woran das vor allem lag. „Dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben, war in den letzten Spielen unser Manko. Das haben wir heute besser gemacht“, sagte er bei Magenta-Sport und hob nicht von ungefähr einen Löwen-Kollegen besonders hervor: „Maksim Mathuskin ist im ersten Drittel mit seinen beiden Toren da vorweg marschiert.“

In einem „zerfahrenen Spiel“, wie Schmitz bemerkenswert selbstkritisch befand: Aus Verteidiger-Sicht mit so vielen Treffern gewiss nicht erfreulich, für neutrale Eishockey-Freunde aber gerade im ersten Drittel ein Spektakel, allerdings mit noch anderen Aufregern. Wie Greens gesundheitsgefährdenden Check in Richtung des Kopfes von Löwen-Verteidiger Ville Lajunen in der Anfangsphase, von sonst sehr kleinlichen Schiedsrichtern seltsamerweise ebenso wie ein ähnlich heftiger Düsseldorfer Check später gegen Simon Gnyp nur mit zwei Strafminuten sanktioniert. Da fehlte es arg an Verhältnismäßigkeit.

Danach war in jedem Fall richtig Feuer im Spiel - und bei den ganzen Strafen auch die Frankfurter als weiterhin bestes Unterzahlteam der Deutschen Eishockey Liga ausnahmsweise einmal bezwungen. Sonst hielten die Löwen bei DEG-Powerplays aber dicht und trafen selbst drei Mal bei sechs Überzahlsituationen. Ein starker Beitrag für ein Ranking, in dem man insgesamt jetzt auch schon auf dem dritten DEL-Platz steht.

Seine eigene Hauptrolle redete Mathuskin dabei ganz bescheiden herunter. „Das erste war glücklich, da bin ich durchgekommen, das zweite ein toller Pass und Glück mit dem Schuss“, beschrieb der neue Frankfurter Star-Verteidiger nach dem ersten Drittel seine beiden Tore: ein sensationelles Tänzchen in der 14. Minute, ein hinter dem eigenen Tor gestartetes Powerplay-Solo vorbei an allen Gegnern, und einen präzisen Winkeltreffer keine Minute später - zum 1:1 und 2:2. Vorher hatte Bennett Roßmy (10.) in Überzahl für Düsseldorf getroffen, zwischendrin Alexander Ehl (14.). Doppelt trafen später wie Mathuskin auch Brett Breitkreuz (25./29.) und Carter Rowney (20./44.) für die Gäste, jeweils ihre ersten beiden Saisontore. Und im Frankfurter Kasten hielt der gute Goalie Joe Cannata, was zu halten war.

Für die ersten fünf Treffer des Freitags benötigten die in gleicher Formation wie beim 5:3 gegen Schwenningen am Dienstag und damit weiter ohne die angeschlagenen Reid McNeill und Nathan Burn aufgelaufenen Löwen bloß elf Torschüsse. Am Ende waren es sieben aus 18 - eine Effizienz, an der sie es bei den drei Niederlagen vor dem Schwenningen-Spiel noch schwer vermissen hatten lassen. Bemerkenswert auch, dass sie nach zwei ziemlich wilden Dritteln mit auf beiden Seiten ausbaufähiger Abwehrarbeit im letzten nichts mehr anbrennen ließen.

„Im Endeffekt sind wir glücklich, dass wir die drei Punkte mitnehmen“, sagte Schmitz. Insgesamt sind es nun gute zwölf aus acht Spielen - acht mehr als das höher gehandelte Schlusslicht Düsseldorf, das im März in den Pre-Play-offs der vergangenen Saison so eindeutig eine Nummer zu groß für die Löwen gewesen war. „Jetzt wollen wir am Sonntag die Woche abrunden“, schloss Mike Schmitz, dann um 19 Uhr daheim am Ratsweg gegen Nürnberg,

Auch interessant

Kommentare