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Tage der Löwen-Revanche

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Von: Markus Katzenbach

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Löwen-Jubel: Rylan Schwartz (Zweiter von links) und Co. nach dem späten 3:3 gegen Bayreuth, das Frankfurt erst in die Verlängerung rettete.
Löwen-Jubel: Rylan Schwartz (Zweiter von links) und Co. nach dem späten 3:3 gegen Bayreuth, das Frankfurt erst in die Verlängerung rettete. © Nadine Roith/Jan Huebner

Bayreuth, Ravensburg, Bad Nauheim: Die Löwen treffen der Reihe nach auf die einzigen Teams, die sie im ersten DEL-2-Durchgang schlagen konnten. Dabei geht es allerdings auch noch um ganz andere Herausforderungen.

Frankfurt -Die erste kleine Rache ist schon geglückt, gerade noch so. Der Spielplan will es so, dass die Frankfurter Löwen in diesen Tagen der Reihe nach genau auf die drei Mannschaften treffen, die ihnen in dem sonst durchweg erfolgreichen ersten Durchgang gegen die 13 Konkurrenten aus der zweiten Klasse des deutschen Eishockeys die einzigen Niederlagen bescherte. Bayreuth, Ravensburg, Bad Nauheim: Drei Wiedersehen mit Revanchegelüsten? "Eine gewisse Rolle spielt das schon", sagt Sportdirektor Franz-David Fritzmeier, "aber keine große".

Auch wenn die Löwen, wie Fritzmeier sagt, "natürlich zurückschlagen wollen", steht in diesen Begegnungen genug anderes auf dem Spiel. An diesem Dienstag (19.30 Uhr) in der Eissporthalle am Ratsweg gegen die Ravensburg Towerstars zum Beispiel ein Spitzentreffen mit einem der am Ende vermutlich härtesten Konkurrenten um die Meisterschaft. Und am Freitag (19.30 Uhr) bei den Nachbarn vom EC Bad Nauheim gleich das nächste, ein Derby obendrein.

Neben Tagen der Revanche sind es für die Tabellenführer auch Tage des Lernprozesses. Die Bayreuth Tigers hatten ihnen nach ihrem Sieben-Siege-Superstart Ende Oktober die erste Saisonniederlage beigebracht, mit einem überraschenden 1:5 auch die bislang einzige höhere. Und die Erkenntnis, das in der DEL 2 Nachlassen nicht erlaubt ist, auch nicht gegen vermeintlich schwächere Teams. Bei 52 Hauptrundenspielen ist das schon eine Herausforderung, und der Lernerfolg zeigte sich am Sonntag beim Gegenbesuch von ersatzgeschwächten Bayreuthern erst mit Verspätung: Nach arg verhaltenem Beginn wurde aus einem 0:3 spät noch ein 4:3 nach Verlängerung. "Da haben wir Charakter gezeigt", sagt Fritzmeier, "aber wir müssen gleich im ersten Drittel viel schärfer rauskommen".

Fast wären die Löwen noch an einer anderen Aufgabe gescheitert, die ihnen verbissen verteidigende und konsequent konternde Oberfranken stellten, eine nicht ganze neue. "Seit Wochen stehen alle gegen uns tief hinten drin und parken vor dem Tor. Das ist ihre einzige Chance, uns Punkte zu klauen", sagt Fritzmeier. Für die Löwen sei das bei derlei zugestellten Angriffszonen und viel freiem Raum im Rücken "eine Sache der Balance" und "eine Frage des Risikos": "Wir wollen offensiv spielen, aber man fängt dann auch leicht Konter." Wie gegen Bayreuth. Folglich müsse man die Nerven bewahren, geduldig mit dem Puck umgehen, den Gegner müde spielen - und dann richtig zuschlagen. Was gegen Bayreuth letztlich eben auch gelang. "Wir werden öfter nicht so hohe Ergebnisse haben", fürchtet Fritzmeier unter diesen Umständen. "Auch wenn wir gerne mehr Spektakel bieten würden."

Vielleicht ja gegen Ravensburg? "Das wird ein ganz anderes Spiel", meint der Sportdirektor. "Ein offener Schlagabtausch zwischen zwei Mannschaften, die offensiv spielen wollen." Mit einer anderen Löwen-Aufgabe: "Es wird darauf ankommen, wer besser verteidigt." Und anders als beim 2:3 im ersten Treffen möchten die Frankfurter diesmal nicht diejenigen sein, die in dieser Hinsicht einen Fehler zu viel machen.

Mit diesem Dreierpack ist man dann auch schon mittendrin im in der Eishockey-Welt traditionellen Terminstress rund um Weihnachten und Silvester, mit zwölf Spielen in einem Monat, insgesamt 16 in 38 Tagen. Fritzmeier ist eher froh, dass der kalte und dunkle November vorbei ist, mit vielen Kranken und Angeschlagenen auch bei den Löwen, den Dezember-Marathon mag er. "Das ist Hockey-Time, so sind wir es gewohnt", sagt er. Diesmal nur ohne die eigentlich dazugehörenden rappelvollen Hallen, wegen Corona. Dafür gleich mit den nächsten Gelegenheiten zur Revanche.

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