Abele-Brüder in Oberrodenbach vorn

Beim Silvesterlauf in Rodenbach landeten Lukas und Marius Abele wie erwartet über 5,4 und 10,2 Kilometer ganz vorne. Den Streckenrekord über die Hauptdistanz verpasste Marius Abele allerdings.
(ars/cso). Von den 425 gemeldeten Teilnehmern des Oberrodenbacher Silvesterlaufs, der nach zweijähriger Corona-Pause bei frühlingshafter Witterung unter der Regie des TV Oberrodenbach über die Bühne ging, machten auch die Wetterauer Ausdauersportler auf sich aufmerksam. Neben den siegreichen Brüdern Lukas und Marius Abele aus Dauernheim waren Günter Pressler (LG Altenstadt/M80) und Gerhard Dönges vom LLT Wallernhausen als einziger M85-Starter in den Wettbewerben über 5,4 Kilometer und 10,2 Kilometer eine Klasse für sich.
Das durch seinen familiären Charakter im ganzen Rhein-Main-Gebiet beliebte Lauf-Festival punktete bei allen Leistungs- und Altersklassen, von denen die Ü70-Teilnehmer mit insgesamt zwölf Startern bemerkenswert stark vertreten waren. Doch bevor die fitten Senioren die Laufschuhe schnürten, eröffnete u. a. Veranstaltungsleiter Michael Marquardt mit den Schülerläufen ab Jahrgang 2016 die Jagd der Youngster auf Urkunden und Medaillen.
Mit dem Wechsel der Starterpistole zum früheren Landrat und Spitzenläufer Karl Eyerkaufer galt dann voller Einsatz für die Jugend und Erwachsenen im 5,45-Kilometer-Wettbewerb. Lukas Abele, Deutscher Hochschulmeister im 1500-Meter-Lauf, preschte direkt an die Spitze, die er in der Zeit von 17:57 Minuten deutlich vor dem früheren Sieger Lienhard Hersel (1. M40/19:56 Minuten) behauptete.
Von seiner bemerkenswerten Fitness und der guten Stimmung der zahlreichen Zuschauer über die Strecke getragen, spulte der 82-jährige Norbert Gündling (Nidda) die profilierten 5,45 Kilometer bei seiner zwölften Teilnahme in beachtlichen 35:10 Minuten ab und war als M80-Sieger voll des Lobes für den TV Oberrodenbach: »Ich laufe seit 67 Jahren Wettkämpfe, mein erster war am 23. Oktober 1955 in Großostheim. Beim Rodenbacher Silvesterlauf war ich bestimmt schon 20 Mal dabei - ein großes Lob für den Veranstalter: Auf der Strecke ist alles super vorbereitet.«
Rekord bleibt unerreicht
Im Hauptlauf schielte Marius Abele auf den 13 Jahre alten Streckenrekord von 33:05,8 Minuten, den er im Vorjahr bei einem Testlauf in Eigenregie mit 32:32 Minuten schon unterboten hatte. Doch diesmal fehlte dem Deutschen U23-Halbmarathon-Meister die rechte Tagesform - und er konnte am Ende der kräftezehrenden zwei Runden nach 34:16 Minuten sogar froh sein, dass der nationale U18-Rekordhalter und EM-Teilnehmer Tristan Kaufhold (ebenfalls SSC/34:32 Minuten) nicht noch die letzten fehlenden 16 Sekunden zugelaufen hatte.
»Am Anstieg der zweiten Runde habe ich deutlich aufgeholt«, freute sich der 2022 mit vier DM-Goldmedaillen ausgezeichnete Kaufhold nach längerer Krankheitspause, während Abele konstatierte, dass es aktuell »nicht ganz so locker wie sonst« läuft. Martin Frerichs vom SV Fun-Ball Dortelweil belegte als Gesamt-Zwölfter in 42:32 Minuten den fünften Platz der M50. Derweil war Christian Schüller (Laufprojekt Büdingen) nach 45:56 Minuten als Neunter der M50 im Ziel.
Ein kleines Feuerwerk bot Günter Pressler von der LG Altenstadt. Der 82-Jährige zeigte mit 1:06:13 Stunden als Erster der M80 vor Mustafa Erdogan (LT Hanau/Bruchköbel/1:10:10 Std.) seine Leistungsstärke. »Das ist mein Jahresabschluss, um die Form zu testen. Immerhin sind wir noch drei Konkurrenten in der M80. Am Berg wollte ich langsam angehen, um da gut durchzukommen. Ich habe keine Probleme mit meinen Knochen und Muskeln. Alles bestens, obwohl mich 2013 beim Ironman in Frankfurt ein Radfahrer umgefahren hat und ich nachfolgend mit Beckenbruch 15 Wochen im Rollstuhl saß. Das ist längst ausgestanden, für 2023 bin ich schon für den Halbdistanz-Triathlon auf Mallorca gemeldet«, erklärte der Altenstädter.