Auch Horvat muss gehen

(bf). Handball-Bu ndesligist HSG Wetzlar hat sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Hrvoje Horvat getrennt. Der 45-jährige Kroate, der vom aktuellen Tabellen-16. erst im Dezember verpflichtet worden war, hatte die Verantwortlichen am Abend darüber in Kenntnis gesetzt, ab der kommenden Saison ein Vertragsangebot eines ausländischen Clubs angenommen zu haben.
Nach Informationen dieser Zeitung handelt es sich um die Kadetten Schaffhausen.
»Für uns ist das, nach den Absprachen vor allem mit mir, aber auch dem Aufsichtsrat und der Geschäftsführung ein absoluter Vertrauensbruch«, erklärt der Sportliche Leiter, Jasmin Camdzic. »Es war fest vereinbart, dass es in der Zusammenarbeit erstmal einzig und allein darum geht, das Saisonziel zu erreichen und wir nach feststehendem Klassenerhalt über die Zukunft reden können.«
Horvat hat mit seiner Entscheidung, sich in der aktuellen sportlichen Situation der HSG Wetzlar ab 1. Juli vorzeitig an einen anderen Club zu binden, somit die Absprache gebrochen, so die Vereinsverantwortlichen. Noch am Montag erging ein einstimmiger Aufsichtsratsbeschluss, die Zusammenarbeit mit dem Kroaten aus diesem Grund mit sofortiger Wirkung zu beenden.
»Gerade jetzt ist es wichtig, den vollen Fokus bei der Aufgabe zu haben und mit ganzem Herzen bei der HSG Wetzlar zu sein. Hrvoje hat mit seiner Entscheidung ein anderes Signal gesendet«, erklärt HSG-Geschäftsführer Björn Seipp. »Wir brauchen alle die, die anpacken, die alles machen für die HSG Wetzlar - unsere Fans und Sponsoren. Da gehören auch die Trainer dazu, ganz besonders der Cheftrainer - ohne Hintertür. Jeder muss für jeden da sein, volle Energie für das gemeinsame Ziel.«
Übergangsweise werden nunmehr wieder Camdzic und »Co« Filip Mirkulovski das Training leiten und auch am Donnerstag bei Frisch Auf Göppingen auf der Bank sitzen. »Wir haben volles Vertrauen in die beiden. Für uns geht es jetzt erst einmal nur um das nächste Spiel«, so Seipp. »Die Suche nach einem neuen, für die Situation passenden Trainer ist bereits gestartet.«
Kein Wunder, dass in vielen Kommentaren seit gestern der Name Kai Wandschneider durch die sozialen Medien geistert. Auch die Rückkehr von Benjamin Matschke ist nicht ausgeschlossen.