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Bad Vilbel: Von Mehrkämpfern und Solotänzern

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Von: Jürgen W. Niehoff

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Mehrkampf-Weltrekordler Thomas Stewens (Fun-Ball Dortelweil) beantwortet die Fragen von Bürgermeister Sebastian Wysocki (rechts). © Jürgen W. Niehoff

(jwn). Einzelsportler und ganze Mannschaften kamen am vergangenen Samstag im Kultur- und Sportforum Dortelweil zusammen, um sich noch mal würdigen zu lassen. Die Stadt Bad Vilbel vergab im Rahmen ihrer Sportlerehrung 300 Ehrenurkunden. Weder Corona noch die Ukraine-Krise hinderten die heimischen Athleten und Talente an ihren Erfolgen im vergangenen Jahr.

Im Mannschaftssport beeindruckte vor allem der SV Fun-Ball Dortelweil mit seiner Badminton-Abteilung sowie die Fußballer des SC Dortelweil. Auch die Herren des Tennisclubs Bad Vilbel haben eine tolle Medenrunde hinter sich. Unter den Individualsportlern kamen u. a. der leichtathletische Mehrkämpfer Thomas Stewens (Fun-Ball) und die Bad Vilbeler Tänzerin Jianping Wu zu höchsten Ehren.

Traditionell zeichnet die Stadt jährlich ihre erfolgreichsten Sportler aus, die jeweils im Vorjahr besondere Erfolge gemäß den vom Magistrat beschlossenen Richtlinien erreicht haben. Besondere Leistungen sind dabei unter anderem der Sieg im Rahmen einer Stadt-, Kreis-, Bezirksmeisterschaft, vordere Plätze bei Landes- oder Deutschen Meisterschaften, die erfolgreiche Teilnahme an nationalen und internationalen Wettkämpfen oder der erstmalige Triumph bei einer Meisterschaft oder in einer höheren Spielklasse durch eine Mannschaft.

Die Stadt verteilt aber nicht nur regelmäßig Urkunden, sondern greift dem Sport beispielsweise durch Fördermaßnahmen unter die Arme. 350 000 Euro waren es 2022. Darüberhinaus kam es zu Investitionen von rund einer Million Euro in einen neuen Kunstrasenplatz in Dortelweil. Sport ist nach Ansicht von Bürgermeister Sebastian Wysocki ein verbindendes Element, wie man es bei Großereignissen wie Fußballspielen beobachten könne. »Hinter jedem Titel stehen aber auch Einzelpersonen, die auf vieles verzichten müssen.« Trotz aller notwendigen Quälerei, die den Erfolg erst ermögliche, gebe es offensichtlich »Dauerkunden«, die das Training gerne auf sich nehmen und Jahr für Jahr wieder in den Genuss der Ehrung kommen.

Das Interesse des Rathauschefs weckte Leichtathlet und Mehrkämpfer Thomas Stewens, der in seiner Altersklasse nicht nur einen Fünfkampf-Weltrekord aufgestellt hat, sondern auch bei der Weltmeisterschaft den dritten Platz im Zehnkampf belegte und bei der Europameisterschaft Bronze im Hallen-Fünfkampf holte. Als Trainer beim SV Fun-Ball gibt er sein Wissen zudem an andere weiter.

Wysockis Interesse weckte mit Manfred Kaiser ein weiterer Fun-Baller. Der hatte im vergangenen Jahr den ersten Platz bei der hessischen Berglauf-Meisterschaft errungen. »Wie trainiert man für solch einen Lauf?«, wollte der Bürgermeister wissen. »Ganz einfach«, antwortete der Sportler, »man startet am Fuß eines Berges und läuft hinauf.« Doch ganz so einfach ist es wohl doch nicht. Entscheidend sei die Lage des Berges. In den Mittelgebirgen fielen Anstiege nicht ganz so steil wie beispielsweise in den Alpen aus.

Die Vilbelerin Jianping Wu (TC Der Frankfurter Kreis) sorgte derweil in einer tänzerischen Disziplin für Aufsehen, die durch die Corona-Pandemie erst entstanden ist. Nun kann sie sich gleich Deutsche Meisterin im Solotanz (Standard und Latein) nennen. Also alleine, ohne Partner, in den klassischen Paartänzen. »Wie geht das?«, wollte Wysocki wissen. »Das habe ich mir zunächst auch nicht vorstellen können, weil man als Frau gewohnt ist, geführt zu werden«, lautete Wus Antwort. Doch dann habe sie gemerkt, dass man beim Solotanzen viel kreativer sein kann und Figuren ausführen kann, die als Paar nur schwer gelingen.

Team-Erfolge im Tennis und Fußball

Auf eine außergewöhnliche Leistung im vergangenen Jahr konnte auch Tom Sickenberger (TC Bad Vilbel) zurückblicken. Er errang bei der Tennis-Europameisterschaft einen beachtlichen dritten Platz. Sein Vereinskollege Philipp Stockhoff wurde bei den Herren 50 Deutscher Meister und holte mit dem Altersklassen-Team des TCBV die Regionalliga-Meisterschaft. Der große Coup gelang aber dem Vilbeler Herren-Team. Daniel Dutra da Silva und Co. schafften den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Reichlich Grund zur Freude gab es 2022 bei den Fußballern des SC Dortelweil. Neben dem Verbandsliga-Aufstieg der Männer jubelten die Frauen über die Qualifikation für die Hessenliga. Die »Zweite« der SCD-Frauen stieg ebenfalls auf und spielt nun in der Gruppenliga.

Geehrt wurde auch die erste Badminton-Mannschaft des SV Fun-Ball Dortelweil. Sie belegte in der vergangenen Saison einen hervorragenden dritten Platz in der Bundesliga. Neuzugang Yvonne Li und Kai Schäfer, beide Olympia-Teilnehmer 2021, holten im vergangenen Jahr im Einzel den Deutschen Meistertitel.

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Jianping Wu ist Deutsche Meisterin im Solotanz, einer neuen Disziplin im Tanzsport. © Jürgen W. Niehoff

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