Besondere Vorzeichen
(gae). Geht es für die Gießen 46ers in der Bundesliga normalerweise gegen die Frankfurt Skyliners, kommen die Fans in Scharen in die Osthalle. Das Hessenderby um die Basketball-Vormachtstellung im Land übt einen besonderen Reiz aus. Diesmal sind es wegen der Corona-Verordnung der Landesregierung nur 170 Zuschauer, die das im Kampf um den Klassenerhalt bedeutsame Heimspiel am Sonntag um 15 Uhr live miterleben dürfen (MagentaSport).
Für Brisanz ist gesorgt, wenn die auf Rang 17 stehenden Gießener die einen Platz besser postierten Frankfurter begrüßen.
Die 46ers sind nach dem 87:96 am Mittwochabend in Ludwigsburg auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht. Was doppelt bitter ist, da sie beim Favoriten fast über die gesamte Spieldauer eine couragierte Leistung zeigten. Bis in die 36. Minute besaßen die kämpfenden 46ers eine realistische Gewinnchance, ehe »Riesen«-Smallforward Justin Simon in der Crunch-Time mächtig aufdrehte - und aus einer 85:83-Führung einen 8:0-Lauf startete, dem die erschöpften 46ers nichts mehr entgegenzusetzen hatten. Ein Gewinner trotz der Niederlage war Kyan Anderson. Der zuvor oft gescholtene Spielmacher, der zuletzt aufgrund der Import-Regel aussetzen musste, bewies - endlich - seine Klasse und zeigte, warum Strobl ihn nach Gießen holte. Mit 22 Punkten avancierte der 29-Jährige zum Topscorer der 46ers - bei einer 57-prozentigen Dreier-Trefferquote (4 von 7). Erfreulich für das Team, dass der 1,80-m-Mann in 26:10 Minuten als Spielgestalter keinen einzigen Ballverlust produzierte und Strukturen in den Angriff brachte.
Während bei den Gießenern alle Spieler zur Verfügung stehen und Strobl wieder einen US-Spieler aussetzen lassen muss, zuletzt war es Jalen Tate, beklagen die Skyliners weiterhin ihre Langzeitverletzten Richard Freudenberg und Bruno Vrcic sowie den Center Matt Haarms«