Budenzauber: So lief das Silvester-Turnier in Florstadt

Das Silvester-Turnier in Nieder-Florstadt wurde sehr gut angenommen. Sportlich hat sich am Ende der Favorit durchgesetzt.
(pls). Endlich wieder Hallenfußball zwischen den Jahren in der Wetterau! Nachdem die traditionelle Zusammenkunft der Hallenfußball-Spezialisten aus der Region in den letzten beiden Jahren aufgrund der Corona-Situation entfallen ist, war einmal mehr die Florstädter Sporthalle in diesem Jahr Schauplatz für den vom Förderverein des gastgebenden FC 1920 Nieder-Florstadt ausgerichteten WWK-Silvester-Cup. Die Resonanz war großartig. Schon am ersten Tag dürstete es 270 Zuschauern nach dem fußballerischen Leckerbissen - eine Zahl, die die Veranstalter sich nur hatten erträumen lassen und die selbst das »Vor-Corona-Niveau« übertrifft. Insgesamt fanden sich an beiden Tagen 570 Interessierte unter dem Hallendach ein.
Das Teilnehmerfeld umfasste acht Mannschaften. Nachbarschafts-Begegnungen mit hitzigem, aber fairem Derbycharakter waren programmiert und ließen das regionale Fußballherz höher schlagen. Nach dem Titelgewinn 2018 wurde Gruppenligist SKV Beienheim - nach den Vorrunden-Eindrücken nicht unbedingt erwartungsgemäß - Turniersieger. Der SV Teutonia Staden war im Endspiel chancenlos. Platz drei sicherte sich der Kreisoberliga-Dritte FC Kaichen.
Sportlicher Verlauf: Mit 58 Treffern am ersten Tag ging es sportlich rasant los. Das Derby zwischen Nieder-Florstadt und Staden eröffnete den Cup - ein Spiel auf Messers Schneide. In der Vorrunde ließ Beienheim überraschend Federn gegen den FCK. Dieser präsentierte sich sehr stark und zielstrebig vor dem Tor. Auch der TSV Dorn-Assenheim war durchaus in Reichweite der Siegerteams. Am zweiten Tag entschieden Nuancen in torarmen, aber umso spannenderen, Vorrundenspielen.
Unter den Augen von Kreisfußballwart Karl-Ernst Kunkel (Melbach) traf auch der Beienheimer Winter-Neuzugang Dominique Ware erstmals für seine neuen Farben. Gegen den SV Bruchenbrücken zog man souverän in das Finale ein. Ein Krimi entwickelte sich im zweiten Halbfinale. Staden zeigte sich kaltschnäuzig und führte mit 4:2, ehe der Ex--Florstädter Daniel Contin ein Last-Minute-Comeback und den 4:4-Ausgleich des FCK einleitete. Im Shootout zog Kaichen den Kürzeren. Beienheim überzeugte derweil im Endspiel mit schnellem und direktem Passspiel und sehenswerten Treffern.
Organisation: Der Florstädter Silvester-Cup nahm abermals eine Vorreiterrolle im Fußballkreis ein. Der Mut, die Leidenschaft und das Herzblut des Organisationsteams, in Zeiten eines von Energie- und Corona-Krise gebeutelten Winters, ein solches Event mit perfekten Rahmenbedingungen und trotz allen Unwägbarkeiten auf die Beine zu stellen, hat sich vollends ausgezahlt. »Die Vereine haben direkt bei uns angefragt, wollten unbedingt wieder, dass das Turnier stattfindet. Aufgrund der Flut der Anfragen und dem begrenzten Teilnehmerfeld mussten wir auch Teams absagen. Die Sponsoren und das Organisationsteam waren sich von Anfang an einig, dass es nach der Corona-Pause weitergehen soll«, sagt Marcus Bär vom Förderverein.
Begeisterung bei Zuschauern und Aktiven: Die Zuschauerzahl, der Andrang in die Halle an beiden Tagen sowie die gut besuchten Partys im Foyer nach den Turniertagen allein sprachen schon für den Enthusiasmus aller Beteiligten, dass der Hallenfußball um den Jahreswechsel in Florstadt wieder zurück ist. Auch auf den Rängen war die Freude kaum in Worte zu fassen. Der einhellige Tenor: In den letzten Jahren habe etwas gefehlt. Wohin man hörte: Gespräche über den Fußball in der Welt und den im Kreisgebiet sowie viel Lob für das Organisationsteam um Axel Moll, Armin Kling, Stefan Moll und Stefan Koch.
Turnierstatistik, Siegprämien und Sonderpreise: Modus und Durchführung des Indoor-Klassikers blieben beim »Alten«. Die heimischen Fußball-Freunde kamen bei rund sieben Stunden attraktivem Hallenfußball an zwei Turniertagen auf ihre Kosten. Zu den 15 Begegnungen (je 20 Minuten Spielzeit) gesellten sich am zweiten Tag die drei obligatorischen Entscheidungsschießen um die Platzierungen. Die beiden Schiedsrichter René Filges und Kevin Sürer bewiesen stets Fingerspitzengefühl, auch wenn es durchaus zu strittigen Szenen kam.
Bemerkenswert: In den K.o.-Spielen gab es lediglich eine Zeitstrafe. Von größeren Verletzungen blieben alle Beteiligten verschont, auch wenn der ein oder andere kleinere Blessuren als Andenken mit sich trug.
Ein deutlich positiveres Andenken bekamen der Beienheimer Steffen Münk (acht Tore) als bester Torjäger, Louis Korn (FC Kaichen) als bester Torwart und Lionel Kraus (SV Teutonia Staden) als bester Spieler in Form einer Ehrentrophäe.
Neben Wanderpokal und Pokalen für die Teams auf dem Treppchen gab es auch Bares für deren Mannschaftskasse (222, 111 und 55 Euro).
Die Ergebnisse: Gruppe A: 1. SV Bruchenbrücken 10:5 Tore/9 Punkte, 2. SV Teutonia Staden 14:9/6, 3. FC Nieder-Florstadt 9:10/3, 4. SG Nieder-Mockstadt/Stammheim 3:12/0. - Gruppe B: 1. FC Kaichen 12:3 Tore/9 Punkte, 2. SKV Beienheim 16:5/6, 3. TSV Dorn-Assenheim 9:8/3, 4. SV Echzell 4:25/0.
Shootout um Platz 7: SG Nieder-Mockstadt/Stammheim - SV Echzell 4:3. - Platz 5: FC Nieder-Florstadt - TSV Dorn-Assenheim 3:1.
Halbfinale: SV Bruchenbrücken - SKV Beienheim 1:4: 0:1 Louis Blockus, 0:2 Ben-Louis Schäfer, 1:2 Jannis Hennig, 1:3 Münk, 1:4 Schäfer. - FC Kaichen - SV Teutonia Staden 5:6 nach Shootout: 1:0 Sascha Hartmann, 1:1 Yannick Schichtel, 1:2 Schichtel, 1:3 Johannes Gies, 2:3 Marcel Kopp, 2:4 Schichtel, 3:4 Daniel Contin, 4:4 Kevin Kurtz, 4:5 Kraus, 5:5 Philipp Kühn, 5:6 Gies.
Shootout um Platz 3: SV Bruchenbrücken - FC Kaichen 0:2.
Finale: SKV Beienheim - SV Teutonia Staden 6:0: 1:0 Münk, 2:0 Owen Hare, 3:0 Cristian-Vasile Bodea, 4:0 Schäfer, 5:0 Münk, 6:0 Hare.
