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Bund und Länder wolen Sportvereinen helfen

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Der DOSB ruft zum Energiesparen auf. Das trifft auch das Duschverhalten. © Red

(dpa/lhe). Der Landesportbund Hessen befürchtet aufgrund der anhaltenden Energiekrise weiter große Auswirkungen für Sportvereine. »Nach unserer Einschätzung ist die Energiekrise für die Vereine bedrohlicher als die Corona-Krise«, erklärte lsb-h auf dpa-Anfrage. Die Energiekrise und der Klimawandel seien auch für den organisierten Sport eine Herausforderung:

»Wir hoffen sehr, dass die Entlastungen auf Bundes- und Landesebene den Vereinen durch die Krise helfen werden.«

Unter dem Motto »Hessen steht zusammen« hat die Landesregierung kürzlich ein Programm angekündigt, das die auf Bundesebene beschlossene und für Sportvereine geltende Strom- und Gaspreisbremse ergänzen soll. Das Land habe den organisierten Sport während der Corona-Krise vorbildlich unterstützt, doch ohne weitere Hilfe seien viele Vereine nicht mehr in der Lage, die zusätzlichen finanziellen Belastungen zu stemmen.

»Niemand muss sich Sorgen um Kosten machen, die er nicht bewältigen kann«, sagte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein zuletzt auf dem Hauptausschuss des Landessportbundes Hessen und versicherte dem organisiertem Sport die Hilfe des Landes. Man werde niemanden alleine lassen, der Hilfe und Unterstützung brauche.

Der Landessportbund Hessen fördert nach eigenen Angaben Vereinsmaßnahmen, die zur Senkung der eigenen Energie- und Betriebskosten beitragen. Demnach gibt es unter anderem rund 2000 Euro, wenn Vereine auf energiesparende Heizungsanlagen oder Solarstromspeicher setzen. Bei der Umrüstung sei »der verbundene Ausstieg aus fossilen Energieträgern« von großer Wichtigkeit.

Drei-Stufen-Plan zur Energiereduktion

Auch der Deutsche Olympische Sportbund ruft seine Mitglieder dazu auf, in den kommenden Monaten mindestens 20 Prozent Energie einzusparen. Dafür wurde vom DOSB ein Drei-Stufen-Plan zur Energiereduktion erstellt. So sollen die Vereine sowohl mit kurzfristigen als auch langfristigen Umrüstungen den Energieverbrauch reduzieren - besonders beim Heiz-, Licht- und Wasserverbrauch. Dazu zählen insbesondere der Umstieg auf LED-Lichttechnik, der Wechsel auf smarte Steuerung der Heiztechnik und auch kalte, kurze Duschen.

Wie groß die Belastungen in der Energiekrise sind und noch werden können, zeigt die Sportgemeinde 1866 Weiterstadt. Der Verein nahe Darmstadt mit rund 2500 Mitgliedern in 18 Abteilungen hat einige der Empfehlungen bereits umgesetzt. Demnach solle unter anderem die Duschzeit nicht länger als drei Minuten betragen, um Wasser zu sparen. Ebenso sollen das Heizen so lange wie möglich herausgezögert sowie Flutlichter und andere Beleuchtungen ausgeschaltet werden, wenn diese nicht mehr benutzt werden. »Wir versuchen hier, innerhalb der Grenzen einer zumutbaren Belastung zu bleiben«, erklärte Vereinsvorsitzender Michael Gießelbach auf der Vereinsseite. »Wir wissen, dass diese für unsere Mitglieder zu einer weiteren Erhöhung der schon stark gestiegenen Lebenshaltungskosten führt. Wir glauben aber, das ist ein tragfähiger Kompromiss.« Nach allen Erhöhungen und Maßnahmen verbleiben für die Sportgemeinde 1866 eiterstadt weiter ungedeckte Mehrkosten zwischen 40 000 und 120 000 Euro.

In der Landeshauptstadt Wiesbaden verspricht die Stadt weitere krisengeplagte Vereine Hilfen in Form von Energiekostenzuschüssen. Durch die Verschiebung des City-Biathlons konnte Geld eingespart werden. Mit den eingesparten Mitteln des City-Biathlons könne man zusätzliche Zuschüsse finanzieren, ohne den städtischen Haushalt extra zu belasten, erklärte Sportdezernent und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende.

»Die Vereine sollen damit in die Lage versetzt werden, ihre Sportstätten weiterhin betreiben und ihr Sportangebot aufrechterhalten zu können«, sagte der Wiesbadener Oberbürgermeister.

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