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Daniel Heinrizi: »Wird eine ausgeglichene Serie«

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Daniel Heinrizi, Geschäftsführer Sport bei den Ravensburg Towerstars, kehrt in den DEL 2-Finals an seine alten Wirkungsstätte nach Bad Nauheim zurück. © Imago Sportfotodienst GmbH

Mit nur 37 Jahren gehört Daniel Heinrizi zu den alten Hasen im Eishockey-Geschäft. In Ravensburg trägt er große sportliche Verantwortung. Seine Sporen verdiente sich der gebürtige Hesse einst in Bad Nauheim.

Daniel Heinrizi hat beinahe ein Jahrzehnt das Bad Nauheimer Eishockey mitgeprägt. Von 2011 bis 2019 war der gebürtige Darmstädter in verschiedenen Funktionen im Profi- und Nachwuchsbereich der Roten Teufel tätig. Nun zieht er erfolgreich als Geschäftsführer Sport beim EC-Final-Kontrahenten Ravensburg Towerstars die Fäden - und kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück.

Herr Heinrizi, etwas provokativ gefragt: Wie groß ist die Freude in Ravensburg, im Finale nicht gegen die Hauptrunden-Übermacht aus Kassel spielen zu müssen, sondern gegen Bad Nauheim?

Das würde ich so natürlich nicht ausdrücken. Bad Nauheim spielt tolle Playoffs und hat jetzt extrem viel Euphorie. Ich glaube also nicht, dass es ein Vorteil ist, die Finalserie gegen Bad Nauheim zu bestreiten. Kassel hat eine unfassbar gute Hauptrunde hinter sich, aber vielleicht konnten sie jetzt mit dem Druck in den Playoffs nicht so gut umgehen.

Wie sehen Sie beide Endspiel-Kontrahenten im sportlichen Vergleich?

Ich glaube, es wird eine ausgeglichene Serie, auch wenn wir als Hauptrunden-Zweiter gegen den -Sechsten spielen. Harry Lange hat einen guten Job gemacht mit Tim Coffman und den jungen EC-Spielern, die dazugekommen sind. Bei uns war es ähnlich. Wir haben die zweitjüngste Mannschaft der Liga, das darf man nicht vergessen.

In der Tat. Sie haben den Kader vor der Saison bewusst verjüngt. Ist Ravensburg reif für den Titel?

Ich sage es mal so: Einige Jungs bei uns waren im verlorenen Finale 2022 mit dabei. Das will keiner noch mal miterleben. Mit der Verjüngung des Aufgebots bin ich als sportlich Verantwortlicher sicher auch ein Risiko eingegangen. Aber ich habe Spielern zwischen 24 und 26 den nächsten Schritt zugetraut, das hat funktioniert. Andere jüngere U21-Spieler wiederum sind klasse in ihre Rollen in der dritten und vierten Reihe hineingewachsen.

Trotz fast durchgehender Anwesenheit in den Top-Drei haben Sie im Januar den Trainer gewechselt. Das erweckt den Eindruck eines sehr großen Anspruchs in Ravensburg…

Zunächst mal muss man sagen, dass wir mit dem umgebauten Kader die Top-Sechs als Ziel hatten. Mit dem Finaleinzug liegen wir schon über unseren Zielen. Dennoch ist die Lücke nach unten immer kleiner geworden. Zwischenzeitlich nach Weihnachten waren es vier Punkte auf Platz sieben und nur zehn Zähler auf die Playdowns. Das war für uns das Zeichen, dass wir reagieren müssen. Da Peter Russell frei war und ich zuvor sehr erfolgreich und gerne mit ihm gearbeitet habe, sind wir diesen Schritt gegangen.

Es wird keinen Aufsteiger geben. Wie beurteilen Sie unter dem Aspekt des sportlichen Wettbewerbs die Bedingungen, die an die Vergabe einer DEL-Lizenz geknüpft sind?

Man sollte zumindest die Kriterien überdenken, zumal viele DEL-Hallen auch nicht die Standards des 8000-Punkte-Plans erfüllen. Für mich wäre es sinnvoller, die Voraussetzung stärker von wirtschaftlichen Faktoren abhängig zu machen und nicht so streng von den Hallenkapazitäten. Wenn ich sehe, dass beispielsweise Wolfsburg vor 1500 Zuschauern spielt, dann sind die Towerstars und der EC Bad Nauheim im Schnitt doch besser besucht. In meiner Heimatstadt ist der SV Darmstadt 98 am alten Stadion am Böllenfalltor in die Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Da hat es auch dem FC Bayern nicht geschadet, als sich die Spieler in der alten Kabine umziehen mussten.

Wie gut sind Sie noch vernetzt nach Bad Nauheim?

Meine Mutter lebt in Bad Nauheim. Ich habe noch immer viele Freunde vor Ort. Zum Verein pflege ich enge und freundschaftliche Kontakte, u. a. zu Harry Lange, Tim Talhoff sowie Martin und Sabine Flemming. Es waren neun Jahre, die ich in Bad Nauheim gearbeitet habe und eine tolle Zeit hatte. Es ist immer etwas besonderes zurückzukehren.

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