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Den Bock umstoßen

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(pie). Das nächste Schicksalsspiel steht für die HSG Wetzlar auf dem Programm. Am Sonntag um 16.05 Uhr ist die Mannschaft von Trainer Hrvoje Horvat in der Handball-Bundesliga beim TVB Stuttgart in der Porsche-Arena zu Gast.

»Wenn ich jetzt etwas klauen kann von Stuttgart, würde ich das Selbstvertrauen klauen«, schmunzelt Horvat. »Das ist das, was uns am meisten fehlt.« Fünf Punkte hat der TVB in den letzten drei Spielen eingesammelt und hat auf Platz 14 sechs Punkte Vorsprung auf die HSG. Beim Bergischen HC und bei GWD Minden holte die Mannschaft von Coach Michael Schweikardt die doppelte Punktzahl. Im Derby gegen Frisch Auf Göppingen belohnte sich Stuttgart nach einem guten Spiel mit einem Unentschieden.

»Der Trend geht bei uns nach oben«, bestätigt auch Schweikardt. Und Wetzlar? Bekam im Spiel gegen den BHC den Vorteil auf dem Silbertablett serviert und schmiss ihn in doppelter Überzahl ebenso weg wie die vielen Chancen. Eine ordentliche Halbzeit reicht in der Bundesliga nicht. »Wir wollen das Gute vom letzten Spiel mitnehmen, dann haben wir eine Chance, in Stuttgart Punkte zu holen«, erklärt Horvat fast schon gebetsmühlenartig. »Das ist Druck, mit dem wir umgehen müssen. Vier gegen sechs kann man nicht trainieren. Da darfst du keinen Zweifel im Kopf haben. Wir arbeiten in die Richtung, dass wir dieses ›Muss‹ loswerden. Jeder soll sich auf seine eigene Aufgabe konzentrieren und nicht darüber nachdenken, was passiert und was nicht passiert.«

In Stuttgart wurde schon viel früher mit einem Trainerwechsel auf den schlechten Saisonstart reagiert. Ende September wurde Roi Sanchez entlassen, Schweikardt übernahm zunächst interimsmäßig und wurde Mitte Oktober zum Cheftrainer befördert. Sein größtes Pfund war die Zeit im Januar während der Weltmeisterschaft, in der er mit der Mannschaft vieles aufarbeiten konnte. Zeit, die Horvat als Trainer der kroatischen Nationalmannschaft nicht hatte. »Wir haben im Winter sehr viel analysiert, wo die Schwachstellen bei uns waren«, erklärt Schweikardt. »Und wir haben dann natürlich drei personelle Wechsel vollzogen, die uns sehr gutgetan haben.« Mit Marino Maric und Lukas Laube kamen zwei Angriffskreisläufer zum TVB, die es Schweikardt erlauben, das Stuttgarter Offensivspiel variabler zu gestalten. Die Arbeit in der Winterpause zahlt sich auch in der Abwehr aus, wo Stuttgart zusammengewachsen ist und die Last auf mehrere Schultern verteilt hat. Auf der Torhüterposition hatte Silvio Heinevetter in der Vorrunde nahezu allein gespielt. In den letzten Partien hat Miljan Vujovic Topleistungen abgeliefert. »Die Ausgeglichenheit ist ein Punkt, plus die personellen Veränderungen, die wir im Januar vollzogen haben«, meint Schweikardt. Bei Stuttgart haben die Veränderungen Wirkung gezeigt. In Wetzlar wartet man darauf noch vergebens.

Horvat lenkt die Aufmerksamkeit auf die eigene Arbeit. »Wir müssen auf uns schauen, dass unsere Leistung stimmt. Dann haben wir eine Chance.«

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