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Der Anteil des TC Bad Vilbel am deutschen Wimbledon-Viertelfinale

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Von: Sven Nordmann

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Umarmung nach dem Viertelfinal-Kracher von Wimbledon: Siegerin Tatjana Maria (l.) und Jule Niemeier wurden 2019 mit dem TC Bad Vilbel Meister. IMAGO © Imago Sportfotodienst GmbH

2019 wurden beide mit dem TC Bad Vilbel Deutscher Meister der Damen-Bundesliga, am Dienstag standen sich Tatjana Maria und Jule Niemeier im Viertelfinale von Wimbledon gegenüber.

Am Ende dieses packenden deutschen Duells im Viertelfinale von Wimbledon (siehe Seite 11) umarmten sich Siegerin Tatjana Maria und Jule Niemeier auf dem heiligen Rasen von London innig - beide kennen und schätzen sich, wurden sie schließlich gemeinsam 2019 mit dem TC Bad Vilbel Deutscher Meister der Damen-Bundesliga.

Ein Hauch Bad Vilbel wehte am gestrigen, sonnigen Dienstag durch den Centre Court an der Church Road - der rund 800 Mitglieder starke Tennisverein aus der Wetterau ist zurecht stolz auf seine früheren Spielerinnen.

Niemeiers Stern ging von 2017 bis 2021 unter dem TC Bad Vilbel auf - die heute 22-Jährige stieg von der Regional- bis in die Bundesliga auf und verließ den Verein erst in diesem Sommer. »Sie wird auf Sicht die neue deutsche Nummer eins werden«, ist sich Tobias Schade trotz der gestrigen Viertelfinal-Niederlage sicher. Der B-Lizenz-Inhaber kennt Niemeier als letztjähriger Co-Trainer des Bad Vilbeler Damenteams. In dieser Saison fungiert der 37-Jährige als Teammanager.

»Jule ist ein super nettes Mädchen. Sie ist bodenständig und sich ihrer Stärken zugleich bewusst. Sie ist athletisch, hat einen ausgeprägten Muskelbau und wuchtige Schläge. Entscheidend ist die Erfahrung - und die macht sie nun.«

Die diesjährige Halbfinalistin von Wimbledon, Tatjana Maria, die in Florida Nachbarin der Williams-Schwestern ist, lief 2019 für den heimischen TC auf: »Wir hätten sie gerne behalten, sie ist eine absolute Kämpferin und Teamplayerin. Mit ihrem Slice und der unorthodoxen Spielweise ist sie eine eklige Gegnerin.«

Beide spielen mittlerweile für den Liga-Konkurrenten und Tabellenführer TC Bredeney aus Essen. »Finanziell kann da kein anderer mithalten. Wir hatten Kontakt zu Tatjana und haben ihr zum Angebot aus Essen gratuliert. Das musste auch Jule annehmen«, sagt Schade, der die Partie gestern vom Trainingsplatz aus immer wieder via Live-Score verfolgte.

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Jule Niemeier im Juni 2018: Schon damals fiel die Tennisspielerin in Bad Vilbel auf. UC © Andreas Chuc

Der Bad Vilbeler Anteil am diesjährigen deutschen Damen-Erfolg in London aber geht noch weiter: Shootingstar Niemeier, die gestern mit 6:4, 2:6, 5:7 unterlag, trainiert seit 2020 in der Akademie von Michael Geserer in Regensburg.

Dieser wiederum wurde einst in der Wetterau Deutscher Meister der Herren 40 des TC - und unterstützt Deutschlands Nachwuchshoffnung nun gemeinsam mit Trainer Christopher Kas.

Die Bundesliga-Damen aus Bad Vilbel, für die in dieser Saison auch Jelena Ostapenko aufschlug, haben den Klassenerhalt vor dem letzten Spieltag am Samstag in Stuttgart vor Augen. Die Motivation für den jährlich kostspieligen Aufwand liege darin, »der Region hochklassiges Tennis zu bieten und junge Spielerinnen zu fördern«, wie Schade erklärt.

Im Fokus dabei: Die 19-jährige Mara Guth aus Usingen. »Wir machen das auch für Spielerinnen wie sie. Mara hat das Niveau, Bundesliga zu spielen und zuletzt eine sensationelle Entwicklung hingelegt« erklärt Schade.

In der laufenden Spielzeit gewann Guth drei Einzelpartien in Deutschlands höchster Klasse und verlor einmal. »Wenn sie am Boden bleibt und weiter fleißig arbeitet, hat sie eine tolle Laufbahn vor sich.« Auch sie trainiert mittlerweile vornehmlich in Regensburg in der Akademie von Geserer - man kennt sich im deutschen Damentennis, das auch vom TC Bad Vilbel geprägt wird.

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