Der Dauerkarten-Boom, ein Fitness-Test, die Sommer-Liga und eine offene Stelle

Die Eishockey-Profis der Roten Teufel sind zurück in Bad Nauheim; mit einer Ausnahme. Die Fans lassen Euphorie erkennen, und im Kader dreht sich alles um eine offene Position.
Den Menschenschlange zog sich vom Haupteingang des Colonel-Knight-Stadions zeitweise bis vor den Teichhaus-Biergarten. 400 Dauerkarten-Inhaber des Eishockey-Zweitligisten EC Bad Nauheim hatten in dieser Woche gleich den ersten Termin zur Ticket-Abholung genutzt. Endlich wieder Stadion-Flair, endlich wieder Kontakt zur Mannschaft (Christoph Körner und Philipp Wachter hatten die Tickets am Dienstag ausgehändigt, Marius Erk am Donnerstag). Und endlich wieder bei Bier und einer Grillwurst unter Gleichgesinnten fachsimpeln.
Lässt sich der Erfolg aus der Vorsaison wiederholen? Kommt noch ein Ersatz für Stefan Reiter, der die Roten Teufel überraschend verlassen hat? Und: Wird zum ersten Mal die Marke von 1000 Dauerkarten geknackt? Unter dem Motto »Auf Teufel komm raus« wird geworben. Bis Freitag waren 963 Saison-Karten verkauft worden. Ein Video-Clip, den die Roten Teufel in den sozialen Netzwerken verbreitet haben, soll noch Unentschlossene zum Kauf animieren.
Seit Donnerstag sind die DEL2-Profis in Bad Nauheim versammelt. Auto- und Wohnungsübergabe, eine Unterschrift, eine Signatur dort. Am Samstag kommt der Kader dann erstmals geschlossen zusammen. Bei Athletiktrainer Marc Lubetzki (Personal Training Mittelhessen) in Wölfersheim wird die Fitness überprüft. Einzig Tim Coffman fehlt. Er spielt aktuell noch in der neuen Drei-gegen-drei-Sommer-Profiliga in Nordamerika spielt - und dies sehr erfolgreich. Das »Team Mullen« (sechs Feldspieler, ein Torwart) führt die Sechser-Konkurrenz an. Den Auftakt hatte im Juni ein Turnier in Las Vegas gebildet, über Denver, Grand Rapids, Hershey, London, Pittsburgh, Quebec City und Nashville (diesen Samstag) kehrt die Serie zum Finale am 20. August nach Las Vegas zurück. Jeder Spieler des Titelträgers erhält ein Preisgeld von 127 000 US-Dollar, schreibt die Sport-Homepage »The Athletic«. Zum Vergleich: Das Durchschnittsgehalt eines Profis der zweitklassigen American Hockey League (AHL) liegt bei 60 000 bis 70 000 US-Dollar - pro Saison allerdings.
Am Montag kommen die EC-Profis mit Sponsoren bei einem Golf-Turnier zusammen, zum ersten offiziellen Eistraining geht’s für den EC Bad Nauheim am Donnerstag (10.30 Uhr) nach Lauterbach. Vor der Abreise nach Villach (15. August) wird teamintern auch noch der beste Tennisspieler gesucht.
Apropos Suche: Harry Lange, ist auf der Suche nach einem Ersatz für Stefan Reiter noch nicht fündig geworden. »Wir haben noch ein bisschen Zeit«, sagt Coach, macht aber auch deutlich: »Wir müssen diese Position besetzen, brauchen noch einen Spieler.«