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Der Fall Bayreuth: »Auch wir als Liga mussten uns erstmal schütteln«

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René Rudorisch © Red

(bjf). Seit Montag steht es fest: Die zweite Deutsche Eishockey-Liga (DEL 2) geht mit 14 statt wie geplant 15 Teams in die Saison. Die Bayreuth Tigers bekommen keine Lizenz, zogen ihre Schiedsklage nach mehrstündiger Verhandlung zurück. »Auch wir als Liga mussten uns danach erstmal schütteln. Das geht an uns nicht spurlos vorbei«, sagt DEL-2-Geschäftsführer René Rudorisch.

Vorzeichen, dass ein Klub die Lizenzprüfung nicht überstehen könnte, habe es nicht gegeben. »Man hat während der Saison schon von Klubs wahrgenommen, dass die Liquidität auch wegen wegfallender staatlicher Coronahilfen zeitweise angespannt ist. Uns war klar, dass die Lizenzprüfung nicht die ›geschmeidigste‹ wird«, sagt Rudorisch.

Die DEL 2 habe klare Voraussetzungen für eine Lizenz. »Wir wären gerne als 15er-Liga an den Start gegangen. Das Ergebnis der Prüfung ist aber genau das, was wir versucht haben zu entwickeln: eine Professionalisierung. Und die bringt auch negative Nachrichten mit sich. Der Schutz des Spielbetriebs und der anderen Klubs steht im Vordergrund«, sagt Rudorisch. Dass eine Mannschaft beispielsweise in der laufenden Saison zurückgezogen werde, so Spielplan und Finanzplanung der anderen Klubs durcheinandergerate, sei der schlimmste Fall: »Die Gefahr kann man zwar auch nicht durch eine noch so harte Lizenzprüfung ausschließen, aber doch eindämmen.«

Kein Aufsteiger in die DEL in diesem Jahr, nun eine Mannschaft, die keine Lizenz bekommt. Das ist nicht gerade gut für das Image der DEL 2, oder? »Das wirft kein schlechtes Licht auf unsere Liga, im Gegenteil. Der Fall Bayreuth zeigt, dass wir die Lizenzprüfung gewissenhaft machen und nicht vom Weg abweichen, uns bei den teilnehmenden Klubs sicher sein zu wollen. Das Thema Aufstieg bestimmt allein der Sport, das ist eine ganz andere Ausgangslage. Die DEL 2 sehe ich nicht in einer schwierigen Phase«, betont Rudorisch.

Mit dem Standort Bayreuth und seinen Fans hat er dennoch Mitgefühl: »In der ersten Emotion ist es immer schade, einen Klub zu verlieren. Bayreuths Geschäftsführer Matthias Wendel brennt für den Standort, hat alles gegeben.« Wendel bestätigte in einem klubinternen Interview, dass die Tigers alle Unterlagen für eine Oberliga-Lizenz eingereicht hätten.

Der Spielplan für die DEL 2 soll nun schnellstmöglich final erstellt werden. Am Donnerstaabendg wurde der vorläufige Plan ausgelost. Die Klubs haben nun fünf Tage Zeit, Änderungen zu beantragen. Anfang August soll der endgültige Plan schließlich stehen. »Statt 60 Spieltage gibt es jetzt nur 52. Im Wesentlichen betrifft das Dienstagsspieltage, die wegfallen«, sagt Rudorisch.

Und dann soll auch bald wieder die Vorfreude im Vordergrund stehen. »Das Kribbeln kommt sicher mit dem Vorbereitungsstart. Wir werden wieder eine intensive, enge Liga haben«, blickt Rudorisch voraus.

Die DEL 2 sei deutlich zusammengerückt, prominente neue Namen wie Christian Ehrhoff oder Frank Hördler brächten großes Interesse mit sich. »Wir haben gutes, schnelles Eishockey. Das hebt auch das Interesse bei großen Namen, die DEL 2 ernst zu nehmen«, sagt Rudorisch. FOTO: IMAGO

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