Die Unberechenbarkeit des Rückraums
(pls). Harte Arbeit, maximaler Ertrag! Die Frauen des TSV Griedel haben am Samstagabend den Tabellenvorletzten der Handball-Landesliga Mitte, die zweite Mannschaft der TSG Leihgestern, souverän geschlagen. Am Ende der Partie des 18. Spieltags leuchtete ein 31:25 (15:11)-Heimerfolg für das Team von Trainer Henning See von der Anzeigetafel.
Zum dritten Mal in Folge tüteten die personell weiterhin gebeutelten Butzbacher Vorstädterinnen zwei Punkte ein. Zudem gelang dem Tabellenvierten der sechste Heimsieg in den letzten sieben Begegnungen in der August-Storch-Halle. Eine tolle Ausbeute.
Nachdem in den letzten Wochen Sara Lobgesang den Part der Spielmacherin für die verletzte Juliane Alt mit Bravour erfüllt hatte, fehlte sie nun urlaubsbedingt. Anna Chiara Bock übernahm ihre Aufgaben und bot - wie der Rest des Teams - einen couragierten Auftritt. Im linken Rückraum konnte See indes wieder auf Annette Siek zählen und aus der zweiten Garde ergänzten die drei Außen Jeanette Fritz, Lea Krüger und Mahyar De Nozzo das Aufgebot. Weiterhin stand mit Anna-Lena Knoop eine Absicherung für Torhüterin Svenja Heller zur Verfügung. »Mir fehlen einfach die Worte. Die Mädels haben das überragend gemacht. Meine Start-Sieben hat das komplette Pensum abgespult. Der Dank geht speziell an die Spielerinnen, die uns ausgeholfen haben und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt haben«, sagte ein rundum zufriedener Griedeler Coach nach der Schlusssirene.
Dabei kam der TSV schwer in die Partie. Die Leihgesterner Top-Torschützin Simone Walther, die die Gastgeberinnen - genauso wie Lilia Lehmann - nie völlig in den Griff bekamen, traf zum 3:1 für die Gäste aus dem Lindener Stadtteil (6.). »Wir haben die ersten zehn Minuten Probleme mit der offensiven Deckung des Gegners gehabt. Zudem mussten wir uns in der neuen Konstellation erstmal finden. Über die Abwehr haben wir uns dann reingearbeitet«, gab See zu verstehen.
Durch einen 4:0-Lauf stellte Griedel auf 5:3 (12.), schüttelte Leihgestern in der Folge aber (erstmal) nicht ab - 6:6 (18.). Ein weiterer 6:0-Lauf war kurz darauf die Initialzündung. Gäste-Trainer Florian Rosch versuchte derweil vergeblich, mit einem Timeout der Heim-Sieben den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die unberechenbaren Griedeler Rückraum-Asse überzeugten aber mit klugen Anspielen an den Kreis und provozierten mit einem robusten Zweikampfverhalten Zeitstrafen gegen die TSG.
Nach der Pause startete diese aber wie die Feuerwehr und pirschte sich peu à peu heran - 17:18 (38.). »Offensiv haben wir zu linkslastig agiert«, kritisierte der heimische Übungsleiter. Griedel fand jedoch wieder bessere Lösungen und setzte sich entscheidend ab. Im Klassement bleiben die Butzbacher Vorstädterinnen auf dem vierten Rang.
TSV Griedel: Heller, Knoop; Anna Chiara Bock (8), Siek (2/1), Erletz (2), Wawrzinek (5), Krüger, Gadek (1), Fritz, De Nozzo, Dietz (13/3).
Im Stenogramm / Schiedsrichter: Jacobi/Thiele (TV 05/07 Hüttenberg). - Zuschauer: 63. - Zeitstrafen: 8:10 Minuten. - Siebenmeter: 4/5:4/5.