Drei Medaillen für Neumann
(pm). Josephina Neumann hat bei der Jugend-Europameisterschaft in Belgrad aufgetrumpft. Auf internationaler Bühne zeigte das Petterweiler Tischtennis-Talent eine fantastische Leistung in der Altersklasse U15 und kam im Einzel bis ins Halbfinale. Sie besiegte Singeorzan (ROU) mit 4:2 in der Runde der letzten 32, Gaworska (POL) mit 4:1 im Achtelfinale und Molnar (HUN) mit 4:
0 im Viertelfinale und sicherte sich ihre erste Medaille bei einem solchen Event. Im Doppel gewann Josi Neumann an der Seite von Koharu Ita- gaki Silber und im Team mit der deutschen Schülerinnen-Auswahl ebenfalls Bronze.
Das Resultat im Einzel-Halbfinale war Nebensache: Mit 8:11, 8:11, 6:11 und 4:11 unterlag Neumann der belgischen Favoritin Lilou Massart, die auch im Endspiel gegen die Polin Natalia Bogdanowicz mit 4:3 die Nase vorn hatte. Bemerkenswert war vor allem die Tatsache, dass Josi Neumann überhaupt in der Vorschlussrunde der Titelkämpfe des älteren Nachwuchs stand.
Die gewonnene Bronzemedaille des in der abgelaufenen Saison für den TTC Langstadt und in der neuen Spielzeit für Dauermeister Berlin Eastside spielenden Talents strahlt ganz besonders hell, denn Josi Neumann ist weiterhin zwölf Jahre alt. Die sportliche Entwicklung der jungen Wetter-auerin, die im zarten Alter von elf Jahren erstmals EM-Luft schnuppern durfte, geht mit sportlichen Siebenmeilenstiefeln voran, wie Bundestrainerin Jie Schöpp trotz der Niederlage unterstrich: »Josi hat bei diesem Turnier sehr gut gespielt. Ich freue mich für sie. Sie wird technisch und mental immer besser, sie spielt auch von Match zu Match cleverer. Sie lernt schnell und kann am Tisch das umsetzen, was sie spielen möchte.« Schöpp erklärt, warum Neumann im Halbfinale gegen Massart chancenlos blieb: »Mit den Bällen der Belgierin, die auf beiden Seiten mit Noppen angreift, hatte Josi Probleme und dadurch ihren Rhythmus nicht gefunden. Massart spielt derzeit noch auf einem anderen Level, deshalb war die Niederlage auch nicht unerwartet.«
Silber im Doppel
Josephina Neumann nahm die Niederlage gegen die Belgierin mit Gelassenheit: »Ich habe gar nicht so schlecht gespielt, aber meine Gegnerin war einfach sehr stark. Es hat eben einfach nicht gereicht. Ich freue mich trotzdem einfach sehr über meine Bronzemedaille, das hätte ich vorher nicht gedacht«, wird die Petterweilerin auf der Homepage des Hessischen Tischtennis-Verbands zitiert.
Genauso unbekümmert agierten Neumann und Itagaki im Doppel-Endspiel. Nach einem 5:10-Rückstand im dritten Satz gegen die Rumänin Bianca Mei Rosu, die im Vorjahr an der Seite von Annett Kaufmann Gold geholt hatte, und Polens Spitzenspielerin Natalia Bogdanowicz erspielten sich die erst zwölf Jahre alten DTTB-Talente mit einer frechen Aufholjagd durch sechs Punktgewinne in Folge sogar noch ihren ersten Satzball in diesem Finale. Auch kurz darauf beim Matchball der turmhohen Favoritinnen leisteten Neumann/Itagaki noch einmal sehenswert in einem langen Ballonverteidigung-Ballwechsel heftige Gegenwehr. Für die Abwehr des Titelgewinns durch die beiden Konkurrentinnen kam die EM in Belgrad allerdings noch mindestens ein Jahr zu früh.
Umso heller glänzt die Silbermedaille des jungen Duos, das sich ebenso unerwartet wie beherzt ins Finale vorgespielt hatte. Die Niederlage tat der Freude der beiden Silbermedaillen-Gewinnerinnen jedenfalls keinen Abbruch. Neumann gestand: »Vor dem Halbfinale im Doppel war zumindest ich total nervös, konnte es dann aber ganz gut ablegen. Im Finale habe ich leider nicht ganz so gut gespielt, allerdings waren unserer Gegnerinnen auch stark. Wir freuen uns total über Silber.«