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EC Bad Nauheim: Das ist der neue Mittelstürmer

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Von: Michael Nickolaus

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Tim Coffman kommt als Topscorer des SC Langenthal aus der Schweiz zum EC Bad Nauheim in die Deutsche Eishockey-Liga 2. © Red

Er ist der Königstransfer des EC Bad Nauheim in diesem Sommer! Hier erklärt Trainer Harry Lange die Verpflichtung von Tim Coffman. Der US-Amerikaner hat eine außergewöhnliche Statistik.

(mn). Er ist Center. Er ist Rechtsschütze. Und er kann scoren! Tim Coffman war in den vergangenen fünf Jahren jeweils der Topscorer seiner Mannschaft. Am Mittwochabend hat der Eishockey-Zweitligist EC Bad Nauheim das Gerücht um die Verpflichtung des US-Amerikaners bestätigt. Coffman, 34 Jahre alt, 1,80 Meter groß und 80 Kilogramm schwer, kommt vom schweizer Zweitligisten SC Langenthal in die Wetterau. »Es wurde einfach Zeit für etwas Neues. Die Gespräche mit Trainer Harry Lange, wie er denkt, wie er spielen lassen möchte - das hat mich schnell überzeugt«, sagt Coffman gegenüber unserer Redaktion.

In Langenthal war Coffman mit 58 Punkten in 50 Hauptrundenspielen (mit großem Abstand) Topscorer seiner Mannschaft (Position acht in der Liga). Zuvor war er bereits in seinen drei Jahren beim Zweitliga-Rivalen HC La Chaux-de-Fonds punktbester Spieler seiner Mannschaft mit jeweils über 50 Punkten - und übertrifft damit von den Zahlen her noch Cason Hohmann, den Bad Nauheim 2020 ebenfalls aus der Swiss League in die Deutsche Eishockey-Liga 2 geholt hatte. Den team-internen Topwert hatte Coffman zuvor bereits in Zvolen. Beim Klub der ersten slowakischen Liga hatte sich der begeisterte Golfer einst in Europa einen Namen gemacht.

»Er stand schon vor zwei Jahren auf unserer Liste. Damals war eine Verpflichtung allerdings nicht realisierbar. Jetzt haben wir es wieder versucht, und als sich eine Möglichkeit eröffnet hatte, haben wir nicht mehr locker gelassen«, sagt Harry Lange, der Coach und Kaderplaner. Coffman sei einer, der »vorausgehen kann, der scort und unser Powerplay besser macht.«

Als vierter Kontingentspieler neben Taylor Vause, Jerry Pollastrone und Jordan Hickmott und übernimmt er nominell den Platz von Tristan Keck, den es - künftig mit deutscher Staatsangehörigkeit - zum Liga-Konkurrenten nach Kassel zieht. Nach Informationen unserer Redaktion geht’s nur noch um die Höhe einer Entschädigungszahlung, da der Torjäger für den Fall der Einbürgerung in diesem Sommer einen Folgevertrag in der Wetterau hatte. Auf dem Eis ist Coffman wohl in der Hickmott-Position des Vorjahres, also als zweiter Center hinter Taylor Vause, zu erwarten,

Tim Coffman wurde in Elverson, einer 1300-Einwohner-Stadt im US-Bundesstaat Pennsylvania, geboren. Nach vier Jahren am Utica College mit dem Schwerpunkt Public Relation sammelte der Angreifer erste Übersee-Erfahrungen während der Saison 2012/13 im niederländischen Tilburg. Seine erste Profi-Saison hatte sich mit dem Lockout in der NHL überschnitten, Kaderplätze in Nordamerika waren für Einsteiger ins Profi-Eishockey schwer zu ergattern. Vier Jahre stürmte er im Anschluss für Alaska in der ECHL. Von 2017 an stand der Mittelstürmer durchgehend in Europa unter Vertrag; zunächst in Zvolen in der Slowakei (unter anderem mit Nick Ross, später Lausitz), anschließend in La Chaux-de-Fonds (drei Jahre, unter anderem mit Brett Cameron, zuletzt Kassel, künftig Landshut) und eben dem SC Langenthal. In der Swiss League kommt Coffman auf 97 Tore und 155 Vorlagen in 199 Partien).

Den Sommer verbringt Coffman in Utica im US-Bundesstaat New York. Täglich steht er auf dem Eis, spielt Wochenende für Wochenende in der Summer League, wird deshalb auch erst am 22. August in der Wettrau erwartet. Was ihm noch fehlt: ein Titel. »Bad Nauheim hat das Halbfinale erreicht. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass die Mannschaft erneut ganz vorne mitspielen kann«, sagt er.

Offen ist damit noch eine Position in der Verteidigung. Hier gilt Marius Erk, der schon von 2015 bis 2018 in 84 Spielen für die Teufel gespielt und zuletzt mit Fankfurt den DEL2-Titel gewonnen hatte, als ein Alternativ-Kandidat zu Eric Stephan (Zukunft noch offen). Ungeklärt ist zudem die sportliche Zukunft von Andreas Pauli, der - mit einjähriger Unterbrechung - seit 2015 beim EC unter Vertrag steht und in der vergangenen Saison vom Verletzungspech verfolgt war. Er hat eine Ausbildung begonnen. Ob und in welchem Umfang der 28-Jährige zur Verfügung steht ist offen.

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