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EC Bad Nauheim: Die nächste Enttäuschung

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Von: Michael Nickolaus

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Wieder klingelt’s im Tor der Roten Teufel: Torwart Felix Bick ist der Frust anzusehen. Christoph Körner und Robin van Calster konnten nicht mehr eingreifen. © ECKENFELS

Der EC Bad Nauheim kassiert am Freitagabend die fünfte Niederlage hintereinander in der Deutschen Eishockey-Liga 2.

(mn). Viertes Spiel im Kalenderjahr 2023, die fünfte Niederlage! Schlimmer noch: Die Roten Teufel sind aktuell phasenweise völlig von der Rolle. Am Freitagabend verlor der EC Bad Nauheim in Freiburg mit 3:8 (1:1, 1:2, 1:5). Vor 2212 Zuschauern konnten die Hessen die Partie nur 40 Minuten lang offen halten, ehe es im Schlussabschnitt fünf Gegentore binnen 11:38 Minuten hagelte. Teilweise waren den Treffern regelrechte Slapstick-Einlagen voraus gegangen. In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga 2 schmilzt der Vorsprung des einstigen Rang-Dritten mehr und mehr zusammen.

»Ich hatte das Gefühl, dass heute zwei Mannschaften auf ein Tor gespielt haben. Wenn Freiburg nichts kreiert hat, haben wir das für den EHC gemacht«, sagte Harry Lange, der Trainer in Anspielung auf die Geschenke, die verteilt wurden. Robert Hoffmann, sein Kollege, freute sich derweil über den fünften Sieg aus den letzten sieben Spielen. Für Bad Nauheim trafen Jordan Hickmott (zum 1:1 im Powerplay), Jerry Pollastrone (zum 2:3) und David Cerny (zum 3:7). Wie schon fünf Tage zuvor, beim 2:6 in Kaufbeuren, lag der Puck nach nur wenigen Sekunden im Netz der Roten Teufel.

Bad Nauheim hatte kurzfristig Robin van Calster als vierten Förderlizenzspieler aus Köln im Kader. Er übernahm die Position von Langzeit-Ausfall Marc El-Sayed als Mittelstürmer in der nominiell dritten Reihe. Als Reaktion auf die jüngste Torflaute (vier Treffer in den drei Spielen zuvor) hatte Bad Nauheim seine offensiven Formationen durchgemischt. Den Import-Duos war jeweils ein neuer Flügelstürmer zur Seite gestellt worden - ohne erkennbare Wirkung allerdings.

Vielmehr: Die Roten Teufel verteilten in der Phase, als die Partie noch offen war, zu viele Geschenke. Schludrig war der Aufbaupass von Pollastrone - Freiburg bedankte sich mit dem erste Treffer nach 38 Sekunden. Viel zu einfach ließ sich Mick Köhler vor dem 1:2 durch Jackson Cressey in der eigenen Zone ausspielen, und beim dritten Gegentor hatte Tobias Wörle dem EHC-Stürmer Kevin Orendorz quasi mustergültig aufgelegt.

Dennoch: Bad Nauheim war nach 40 Minuten ergebnistechnisch noch im Spiel. Wild und laufintenstiv war’s im ersten Abschnitt gewesen. Bad Nauheim kam offensiv zwar rasch über die blaue Linie, biss sich aber an der kompakten EHC-Abwehr immer wieder fest. Im zweiten Durchgang war’s Felix Bick, der seine Mannschaft im Spiel halten konnte, da Hickmott nach schöner Powerplay-Kombination und Pollastrone quasi vom Bully weg getroffen hatten. Ganze fünf Sekunden brauchte Freiburg im Powerplay aber zum fünften Treffer (45.). Ein Doppelschlag binnen 81 Sekunden (52./53.) zum 7:2 zerstörte dann die Hoffnung auf einen Punktgewinn der Hessen. »Das passiert, wenn du Drei-Meter-Pässe nicht auf den Schläger bringst. Die Führungsspieler müssen das an sich reißen«, sagt Lange.

EHC Freiburg: Cerveny - Kaisler, De Los Rios, Sonnenburg, Danner, Neher, Prapavessis, Hochreither - Linsenmaier, Immo, Billich, Cressey, Makuzki, Orendorz, Kiefersauer, O’Donnell, Hon, Bongers, Otten, Wittfoth.

EC Bad Nauheim: Bick - Schmidt, Köhler, Wörle, Seifert, Sekesi, Erk, Hafenrichter Hickmott, Coffman, Bartuli, Steck, Vause, Pollastrone, Herrmann, van Calster, Körner, Pauli, Cerny, Niedenz.

Im Stenogramm / Tore: 1:0 (1.) Danner (Makuzki, Orendorz), 1:1 (18.) Hickmott (Coffman, Schmidt - PP1), 2:1 (23.) Cressey (Prapavessis, Orendorz), 3:1 (33.) Orendorz, 3:2 (37.) Pollastrone (Steck, Vause), 4:2 (45.) O’Donnell (Orendorz, Kiefersauer), 5:2 (46.) Cressey (Immo, O’Donnell - PP1), 6:2 (52.) Immo (Danner), 7:2 (53.) Kiefersauer (O’Donnell), 7:3 (55.) Cerny (Niedenz, Pauli), 8:3 (57.) Linsenmaier (Immo). - Schiedsrichter: Westrich/Klein. - Strafminuten: Freiburg 8, Bad Nauheim 8. - Zuschauer: 2212.

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