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EC Bad Nauheim: Sie drücken den Teufeln die Daumen

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Von: Michael Nickolaus

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Der EC Bad Nauheim begeistert die Region. Vor als 4000 Zuschauern war in der vergangenen Woche der Einzug in das Playoff-Halbfinale gefeiert worden. Die Sitzplatz-Tickets für die nun folgenden Heimspiele am Sonntag sowie an Gründonnerstag waren binnen weniger Stunden ausverkauft. © Agentur Andreas Chuc

Der Euphorie in der Wetterau ist riesengroß. Wir haben uns umgehört, wollten wissen, wie das Umfeld des EC Bad Nauheim den Erfolg wahrnimmt, was das Team auszeichnet und welche Bedeutung dieser Erfolg für den Standort haben kann.

Jan Weckler (Landrat des Wetteraukreises): Was für ein Auftritt unserer Roten Teufel: Sie fegen durch ihre Viertelfinal-Serie und ziehen fulminant ins Playoff-Halbfinale ein! Schon beim Spiel gegen die Eispiraten Crimmitschau habe ich live miterlebt, wie in einem kämpferischen Spiel in der Verlängerung die Playoffs erreicht wurden. Die Teufel um Trainer Harry Lange zeigen in dieser Saison ein weiteres Mal, was in ihnen steckt - die Stimmung im Stadion ist immer bombastisch. Das zeigt einmal mehr: Bad Nauheim und Eishockey, das gehört einfach zusammen. Und der EC Bad Nauheim ist natürlich ein sportliches Aushängeschild für den Wetteraukreis und ein Sympathieträger für die ganze Region, auf den wir stolz sind. Ich freue mich sehr über den Einzug ins Playoff-Halbfinale und drücke gemeinsam mit allen Fans - egal, ob im Stadion oder von zuhause - ganz fest die Daumen.

Franzisco »Siggo« Lucio-Tippmann (Vorsitzender des Fanclubs »Rote Teufel« mit über 200 Mitgliedern): Ich verfolge Eishockey in Bad Nauheim seit fast fünf Jahrzehnten und denke, ich habe alle Höhen und Tiefen erlebt - und das mehrfach. Diese Playoffs zählen zu meinen persönlichen Highlights. Wir haben wieder einmal die Konkurrenz verblüfft. Ein 4:0 gegen Kaufbeuren hatte keiner erwartet, gerade aufgrund der jüngsten Ergebnisse in Kaufbeuren war zuvor die Skepsis da. Die Mannschaft war von Beginn an gnadenlos effektiv und hat unhemlich viel Spaß gemacht. Sie hat sich als Team präsentiert und etwas entfacht. 4000 Zuschauer an einem Dienstagabend - das ist eben Bad Naheim Das Umfeld ist kritisch, aber zugleich begeisterungfähig. Und natürlich ist das zugleich eine tolle Werbung für den geplanten Stadion-Neubau. Jetzt hat die Mannschaft nichts mehr zu verlieren, kann befreit aufspielen und vielleicht dem Gegner noch einmal in die Suppe spucken. Klar ist: Dafür müssen die angeschlagenen Spieler wieder in den Kader zurückkehren. Die Daumen sind gedrückt.

Klaus Kreß (Bürgermeister der Stadt Bad Nauheim): Ganz egal, wie diese unglaubliche Reise auch weitergehen mag: Unser Team hat sich bereits jetzt einen ewigen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert. Besonders berührt hat mich die kraftvolle und emotionale Atmosphäre im altehrwürdigen Colonel-Knight-Stadion, als der EC den Sweep gegen Kaufbeuren geschafft hat. Ich glaube, ganz Bad Nauheim ist mit dem Herzen dabei und stolz auf die Leistung des Teams, das die Fahne der Kurstadt in der Eishockey-Welt wehen lässt. Ich freue mich auf leidenschaftliche Teufel und kann nur sagen: Jungs, lasst die Hölle los!

Thomas Barczikowski (Ex-Profi und Markenbotschafter des EC Bad Nauheim): Der Spruch ist abgedroschen, aber wahr: Die Playoffs sind das Salz in der Suppe. Darauf arbeitet jeder Spieler hin. Während der Hauptrunde heißt es immer, wie wichtig das Heimrecht sei. Jetzt zeigt sich in der DEL und in der DEL2, dass es darauf ankommt, zum richtigen Zeitpunkt bereit zu sein. Eine Playoff-Teilnahme kann eine Mannschaft verändern. Man denkt während der Hauptrunde, man sei bei 100 Prozent, dennoch wird in den Playoffs noch mal draufgepackt. Warum das so ist, kann wohl niemand richtig erklären. Die Euphorie in Bad Nauheim ist groß. Trainer und Mannschaft machen einen guten Job. Die Jungs sind heiß, wissen, dass das Halbfinale noch nicht das Ende sein muss. Ich traue der Mannschaft alles zu. Für den Standort und mit Blick auf das Arena-Projekt ist es natürlich von Bedeutung, auf diese Weise auf sich aufmerksam zu machen. Die Stimmung im Stadion ist grandios; ebenso Choreos.

Dennis Schulz (Eishockey-Kommentator bei MagentaTV, einst im Nachwuchs der Roten Teufel spielend) : Ich finde es einfach riesig, was Bad Nauheim aus seinen begrenzten Möglichkeiten macht - und das schon seit Jahren! Angefangen bei Geschäftsführer Andreas Ortwein, der diesen Verein mit einer einzigartigen Ruhe stetig weiterentwickelt. Weiter geht es bei Harry Lange, der inzwischen eine absolute Identifikationsfigur im Verein ist. Erst als Spieler, jetzt als erfolgreicher Coach - was für eine Entwicklung! Und darüber hinaus hat der EC Bad Nauheim einen Kapitän »von hier« - kaum ein anderer Verein kann das von sich behaupten! Marc El-Sayed ist ein »Bub« aus der Region und damit ein absolutes Vorbild für alle, insbesondere Kids, im Bad Nauheimer Eishockey und in der Wetterau! Fazit: In Bad Nauheim wird Tradition und Leidenschaft gelebt - deshalb drücke ich meinem Heimatverein die Daumen!

FOTOS: ARCHIV

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Jan Weckler © Red
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Dennis Schulz © Red
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Klaus Kreß © Red

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