EC Bad Nauheim: Spektakulärer Treffer von Taylor Vause

Taylor Vause trifft für den EC Bad Nauheim auf höchst seltene Art und Weise. Aus Rosenheim bringen die Roten Teufel einen Punkt mit.
(mn). Die Roten Teufel richten sich auf den Playdown-Positionen der Deutschen Eishockey-Liga 2 so langsam häuslich ein. Bei Aufsteiger Rosenheim musste der EC Bad Nauheim am elften Hauptrunden-Spieltag zum sechsten Mal in die Verlängerung - diesmal mit dem schlechteren Ende: 2:3 (0:1, 2:0, 0:1/0:1). Den Siegtreffer der Oberbayern erzielte Lukas Laub, einst Förderlizenzspieler in der Wetterau. Die spektakulärsten Szenen hatte Taylor Vause. Der Topscorer der Badestädter traf zum einen in doppelter Unterzahl (!) und konnte kurz dem Ende der regulären Spielzeit auf der eigenen Torlinie klären und eine Null-Punkte-Reise verhindern. Neben Vause (35.) war Christoph Fischer (30.) für Bad Nauheim erfolgreich. Binnen fünf Minuten hatten die Rot-Weißen vor 3322 Zuschauern im Rofa-Stadion das Spiel gedreht, hatten an Sicherheit gewonnen und das Momentum auf ihrer Seite, waren zum ende hin aber zu passiv.
»40 Minuten haben wir gut im System gespielt und hatten unseren Torchancen. Wir waren besser als am Freitag, haben den Gegner aber in den letzten zehn, zwölf Minuten eingeladen«, fasste Trainer Harry Lange seine Eindrücke zusammen. Seitens der Gastgeber hielt Jari Pasanen fest: »Meine Mannschaft hat lange mit angezogener Handbremse gespielt, war nicht gut im Aufbau. Wir haben erst im letzten Drittel Gas gegeben.« Und auch erst in dieser Phase konnte man Spaß am Spiel finden, nachdem beide Mannschaften zuvor mehr Eishockey gearbeitet als gespielt hatten.
Bad Nauheim - diesmal mit einem fehlerfreien Maxi Meier im Tor, Fabian Herrmann zurück an der Seite von Tim Coffman und Daniel Weiß im nominell vierten Block - brachte zwar die nötige Einstellung mit, wirkte aber verunsichert, unruhig in seinen Aktionen und fand erst nach dem 0:1-Rückstand (13.), dem ersten Profi-Tor von Cimmermann, auch mal zum Abschluss, bei dem - passend zur momentanen Situation - aber das nötige Offensiv-Glück fehlte.
Eine Zwei-auf-null-Situation nutzte Bad Nauheim durch Verteidiger Fischer zum Ausgleich, und als die Gäste für rund eineinhalb mit zwei Spielern weniger auf dem Eis standen, nutzte Vause einen Puckgewinn zur überraschenden Führung. Die Teufel wirkten nun stabiler, selbstbewusster, hätten zu Beginn des Schlussabschnitts noch erhöhen können (unter anderem traf Herrmann die Latte), beschränkten sich mit zunehmender Dauer aufs Verwalten und schienen um den Ausgleich durch Kevin Handschuh, einen weiteren Vierte-Reihe-Spieler, zu betteln (55.). Danach wurde es wild, entstand ein offener Schlagabtausch, auch in der Verlängerung, mit dem besseren Ende für Rosenheim.
Starbulls Rosenheim: Pöppere - Hanna, Tramm, Shevyrin, Vollmeyer, Kaisler, Möchel - Laub, Stretch, Duke, Eckl, Stodel, Feigl, Hauner, Streu, Daxlberger, Handschuh, McNeely, Cimmermann.
EC Bad Nauheim: Meier - Seifert, Dersch, Schmidt, Hafenrichter, Erk, Fischer, Tropmann, Reiner - Körner, El-Sayed, Orendorz, Herrmann, Coffman, Hickmott, Pollastrone, Vause, Lillich, Steck, Weiß.
Im Stenogramm / Tore: 1:0 (13.) Cimmermann (Handschuh), 1:1 (31.) Fischer (Vause, Pollastrone), 1:2 (36.) Vause (SH2), 2:2 (55.) Handschuh (Cimmermann), 3:2 ((62.) Laub (Duke). - SR: Kapzan/Holzer. - Strafen: Rosenheim 2, Bad Nauheim 6. - Zuschauer: 3322.