EC Bad Nauheim: Torlos, trostlos

Der EC Bad Nauheim enttäuscht beim Nachholspiel in Dresden. »Unerklärlich«, findet Trainer Harry Lange.
(mn). Torlos, trostlos: Die Roten Teufel unterlagen am Dienstagabend im Nachholspiel der Deutschen Eishockey-Liga 2 den Dresdner Eislöwen mit 0:4 (0:2, 0:1, 0:1) und ließen dabei alles vermissen, was die Mannschaft im Kampf um die aktuell noch gute Playoff-Position ausmachen sollte. Ohne Feuer, ohne Biss, ohne Idee liefen die Hessen vor 2497 Zuschauern in der Joynet-Arena einem frühen Rückstand gegen die zuvor dreimal sieglosen Hausherren nach. Torwart Felix Bick, der eine frühe Vorentscheidung verhindert hatte, und Tim Coffman dürfen positiv aus dem Kader herausgehoben werden. Enttäuschend war vor allem das Offensivspiel, die Kontingentspieler als tragende Figuren waren mit der Coffman-Ausnahme erneut blass geblieben. In den zweiten 20 Minuten, als nach einem Zwei-Tore-Rückstand ein Aufbäumen erhofft worden war, wurden klägliche drei Torschüsse gegen Janick Schwendener gezählt. Andreas Pauli und Fabian Herrmann, deren Einsatz auf der Kippe gestanden hatte, waren im Kader. Für den angeschlagenen Herrmann endete die Partie allerdings nach nur wenigen Wechseln. Er dürfte wohl am Freitag einen neuen Anlauf nehmen.
»Das hätte auch höher ausgehen können. Wir haben langsam gespielt, waren immer einen Schritt zu langsam und haben die Zweikämpfe verloren. Das ist unerklärlich. Ich habe mehr Fragezeichen als Antworten im Kopf«, resümierte Harry Lange, der Trainer der Gäste, die am Donnerstag direkt von Dresden zum Freitag-Spiel nach Regensburg weiterreisen. Eine Anreise der Roten Teufel am Tag vor einem Spiel hat es in einer DEL2-Hauptrunde noch nicht gegeben. Für die Eislöwen hielt Petteri Kilpivaara fest: »Das war eine starke Teamleistung. Die Jungs waren bereit, waren heiß, haben die Situation angenommen.« Erst am Vortag war der bisherige Assistent von Andreas Brockmann an dessen Stelle als Headcoach gerückt.
Die ersten Wechsel der Gäste aus Hessen waren durchaus noch ansprechend, die erste Hinausstellung zog dann aber prompt einen Treffer nach sich. Ganze 24 Sekunden benötigte Dresden im Powerplay, ehe Philipp Kuhnekath die Führung erzielt hatte (5.). Zehn Minuten später legte Mike Schmitz nach als Bad Nauheim die defensiven Positionen verloren hatte. Das war effektiv. Die beste Chance des Gäste-Abends bot sich im anschließenden dritten Unterzahlspiel während der ersten 20 Minuten, als Julian Chrobot die Scheibe erobern, aber nicht zum Torerfolg verwerten konnte.
Einfallslos wurde ab dem zweiten Durchgang das Programm abgespult. Mehr und mehr stand Bick im Fokus. Das dritte Tor der Sachsen, erzielt nach 30 Minuten, markierte die Vorentscheidung. Die Teufel hatten Mrazek zu viel Raum für dessen Nachschuss gelassen. Neuzugang Brett Welychka hatte nach Knackstedt-Zuspiel noch den vierten Treffer auf dem Schläger.
Zum Schlussdurchgang mischte Harry Lange seine Angriffsreihen munter durch - ohne erkennbaren Effekt. Das einzige EC-Powerplay, das vielleicht noch hätte Hoffnung wecken können, verpuffte (45.). Und in der Schlussminute ließen sich die Gäste gar auskontern. Kuhnekath traf zum Endstand.
Dresdner Eislöwen: Schwendener - Suvanto, Uplegger, Karlsson, Mannes, Kolb, Schmitz, Kiedewicz - Filin, Knackstedt, Welychka, Hendreschke, Rundqvist, Anders, Peterson, Kuhnekath, Postel, Mrazek, Knobloch, Drews.
EC Bad Nauheim: Bick - Sekesi, Köhler, Schmidt, Seifert, Erk, Wachter - Herrmann, Coffman, Hickmott, Körner, Vause, Pollastrone, Pauli, Cerny, Steck, Niedenz, Chrobot, Bartuli.
Im Stenogramm / Tore: 1:0 (5.) Kuhnekath (Karlsson, Andres - PP1), 2:0 (14.) Schmitz (Andres, Rundqvist), 3:0 (31.) Mrazek (Suvento, Drews), 4:0 (60.) Kuhnekath (Filin, Schmitz). - Schiedsrichter: Becker/Steinecke. - Strafminuten: Dresden 2, Bad Nauheim 6, . - Zuschauer: 2497.