EC Bad Nauheim: Transfermarkt im Blick

Die Lage auf dem Spielermarkt gestaltet sich für den EC Bad Nauheim schwierig.
(mn). Wer ist verfügbar? Wer hilft dem EC Bad Nauheim ad hoc weiter? Zu welchem Preis? Und: Was ist die Alternative? Harry Lange und sein Assistent Adam Mitchell spielen in diesen Tagen viele Varianten durch. Klar ist: Die Roten Teufel sind angesichts der Ausfälle von Marc El-Sayed (ein Comeback ist frühestens während der Playoffs denkbar) und Tobias Wörle (Saison-Ende) auf deutschen Schlüsselpositionen sowie der Formschwäche von gleich drei der vier Importspieler unter Handlungsdruck geraten. »Wir wollen was tun, ganz klar. Aber sobald ein Name fällt, steigen auch andere Klubs ins Wettbieten ein«, sagt Lange. Tabellarisch ist die Mannschaft noch auf Kurs; Platz fünf, direkte Qualifikation für das Viertelfinale der Deutschen Eishockey-Liga 2. Doch, wie lange noch?
Die Niederlage vom Freitag (2:4 gegen Ravensburg) konnte durch drei Punkte am Sonntag (6:3 in Bayreuth) kompensiert werden. Die zeitgleichen Pleiten von Landshut und Freiburg, den unmittelbaren Verfolgern, spielen in die Karten. Das Spiel in der Wagnerstadt bestätigte aber den Eindruck der Januar-Wochen. Taylor Vause (2), Jordan Hickmott (1) und Jerry Pollastrone (1), offensiv drei der vier tragenden Säulen, sind derzeit abgetaucht, kommen in den zehn Spielen seit dem Jahreswechsel auf insgesamt nur vier Tore (zum Vergleich: Tim Coffman kommt im gleichen Zeitraum auf drei Tore und sieben Vorlagen). »Die Jungs wissen, dass das zu wenig ist«, sagt Trainer Lange, der sich jetzt - 14 Tage vor Ende des Transferfensters - verstärkt auch auf dem internationalen Markt umschaut; auch um im Personalkosten-Gesamtkonstrukt eine Absicherung auf der Torwart-Position abzuwägen. Sollten Felix Bick oder Rihards Babulis ausfallen, stünde aktuell nur der im Profi-Sport gänzlich unerfahrene Nicolas Moll aus dem eigenen Nachwuchs zur Verfügung. Niklas Lunemann (im DEL-Kader von Kooperationspartner Köln) oder Leon Willerscheid (kommt nicht auf die erforderlichen 300 Einsatz-Minuten als Förderlizenzler) könnten nicht aushelfen.
David Cerny war am Wochenende nach dem Wörle-Aus als Mittelstürmer in die dritte Reihe gerückt. In Bayreuth führte er zunähst wechselweise die Pärchen Andreas Pauli/Pascal Steck sowie Kevin Niedenz/Michael Bartuli, ehe sich Lange/Mitchell ab den zweiten 20 Minuten auf ein Spiel mit nur drei Reihen festlegen wollten. Und die nominell dritte Reihe entschied mit ihren Toren (Steck 2, Cerny 1) das Spiel. Philipp Wachter, der zuletzt offensiv ausgeholen hat, entlastete als siebter Verteidiger die Defensive. Dort, auf seiner Stammposition, wird er gebaucht, sollte Leo Hafenrichter im Februar auf Grund von Lehrgängen der U-Nationalmannschaft nicht zur Verfügung stehen können.