EC Bad Nauheim: Vause trifft in der Verlängerung

Schon wieder so ein Heimspiel-Thriller. Schon wieder mit dem Zusatzpunkt für den EC Bad Nauheim. Und schon wieder mit Taylor Vause als Matchwinner.
(mn). Vor 2210 Zuschauern im Colonel-Knight-Stadion traf der Kanadier nach 30 Sekunden in der Verlängerung zum 3:2 (1:2, 1:0, 0:0/1:0)-Erfolg des Eishockey-Zweitligisten aus der Wetterau gegen die sehr stark aufspielenden Eisbären Regensburg. Zweimal hatten die Roten Teufel am Freitagabend durch Pascal Steck und Marc El-Sayed Rückstände ausgleichen können. Festzuhalten ist aber auch: Nach acht Spielen warten die Hessen noch immer auf den ersten »Dreier«.
»Wir tun uns schwer. Wille und Einsatz waren heute da. Wir waren teilweise aber zu fahrig. Ich bin sehr sehr froh über diese beiden Zähler«, freute sich Harry Lange über den doppelten Punktgewinn der nach einem ebenso temporeichen, wie wilden Auf und Ab beider Mannschaften mit reichlich Torszenen im Schlussabschnitt verbucht worden war.
Rotation im Tor. Neue Abwehrpärchen. Neue Angriffsreihen. Lange hatte nach dem Dienstag-0:4 gegen die Lausitzer Füchse seine Formationen auf links gedreht. Und bezüglich der Einstellung war den Roten Teufeln kein Vorwurf zu machen. Schüsse wurden geblockt, Rückstande ausgeglichen.
Regensburg gehörte das erste Spieldrittel. Die Gäste von der Donau spielten geradlinig, suchten schnörkellos den Abschluss und bekamen auch immer wieder eine freie Schussbahn geboten. Anders die Hausherren: Sie wurden auf den Außenbahnen gehalten, kamen selten klar zum Abschluss. Zudem fehlte bei den Offensiv-Rebounds auch einfach das nötige Scheibenglück. In der 16. Minute hatte Markus Lillich die Führung auf dem Schläger, scheiterte an Jonas Neffin im Eisbären-Gehäuse. Und im Gegenzug traf der aufgerückte Jakub Weber nach einer Zwei-gegen-eins-Situation. Glück für Bad Nauheim: Einen Puckgewinn in der gegnerischen Zone konnte Pascal Steck nur 29 Sekunden später zum Ausgleich nutzen. Vor der Drittelpause übernahm Regensburg erneut die Führung. Beim Distanzschuss von Weber mache Niklas Lunemann eine unglückliche Figur.
Der junge Schlussmann konnte diesen Eindruck im weiteren Spielverlauf aber x-fach korrigieren, verhinderte in Unterzahl einen höheren Rückstand. In der 27. Minute traf - wie aus dm heiteren Himmel - El-Sayed zum Ausgleich. Brenzlig wurde es Mitte des Spiels, als Bad Nauheim, von den Unparteiischen diesmal gewiss nicht begünstigt - 55 Sekunden lang mit zwei Spielern weniger auf dem Eis stehen musste. Mit großer Leidenschaft wurde das Remis gehalten.
Der Schlussabschnitt entwickelte sich zum offenen Schlagabtausch. Hier dürften sich die Gäste angesichts der Vielzahl an liegengelassener Möglichkeiten die Haare raufen. In der Schlussminute sprang der Puck immer wieder um Zentimeter am Tor der Gastgeber vorbei.
In der Verlängerung profitierte Bad Nauheim dann von einem Turnover. Lillich gewann die Scheibe, und Vause musste nur noch einschieben.
EC Bad Nauheim: Lunemann - Erk, Fischer, Schmidt, Hafenrichter, Seifert, Dersch, Tropmann - Pollastrone, Vause, Lillich, Weiß, Coffman, Hickmott, Orendorz, El-Sayed, Körner, Reiner, Herrmann, Steck.
Eisbären Regensburg: Neffin - Hammond, Heider, Weber, Tippmann, Dmetz, Flade, Mayr - Divis, Gajovsky, Schwamberger, Yogan, Trivino, Girducks, Ontl, Hager, Pohl, Slezak, Grimm, Schmidt.
Im Stenogramm / Tore: 0:1 (16.) Weber (Divis), 1:1 (16.) Steck (Coffman), 1:2 (19.) Weber (Tippmann, Yogan), 2:2 (26.) El-Sayed (Seifert, Orendorz), 3:2 (61.) Vause (Lillich). - Schiedsrichter: Apel/Ratz. - Strafen: Bad Nauheim 8, Regensburg 2. - Zuschauer: 2210.