EC Bad Nauheim: Warum die Niederlage im Allgäu besonders weh tut

Es kann nun mal nicht immer gutgehen! Am Sonntagabend, in Kaufbeuren, ist der EC Bad Nauheim nach seinen Last-Minute-Toren diesmal in der Schlussminute vergeblich dem Ausgleich hinterher gelaufen.
(mn). Die Roten Teufel unterlagen im Allgäu mit 4:5 (2:1, 2:3, 0:1). Der Eishockey-Zweitligist aus der Wetterau ist nach dem sechsten Hauptrunden-Spieltag aus den Top Ten der Tabelle gerutscht und wartet noch auf den ersten Saison- »Dreier«. Die nächste Chance gibt’s bereits am Dienstag: Im Colonel-Knight-Stadion tritt die Mannschaft von Harry Lange um 16 Uhr auf die Lausitzer Füchse.
Besonders ärgerlich: In Kaufbeuren hatten due Gäste vor 2203 Zuschauer gleich dreimal (!) vorne gelegen (1:0, 2:1, 4:2). Der ESV nutzte drei seiner fünf Powerplay-Situationen (wobei sich die Roten Teufel gleich drei Hinausstellungen durch Aktionen in der Offensivzone eingehandelt haben). Zudem präsentierte sich Niklas Lunemann, der wie schon am Freitag den Vorzug erhalten hatte, diesmal als fahrig.
»Diese Niederlage tut sehr weh. Wir waren definitiv gut genug, um hier etwas mitnehmen zu können«, ärgerte sich Trainer Harry Lange.
Bad Nauheim - erneut ohne den Julian Lautenschlager - war vielversprechend in die Partie gekommen. Die erste Offensivaktion führte durch Taylor Vause zur Führung (4.), die Dieter Orendorz nach einem Lunemann-Patzer egalisieren konnte (10.). Kevin Orendorz, der Bruder des ESV-Verteidigers, nutzte noch vor der erste Pause im Powerplay die fehlende Ordnung in der Gastgeber-Defensive und tunnelte Daniel Fießinger zum 2:1.
Mit zwei Hinausstellungen machten sich die Gäste zu Beginn des zweiten Durchgangs selbst das Leben schwer. Ein Solo von Jamel Watson konnte Lunemann noch stoppen, dann war Max Oswald mit der Rückhand erfolgreich (24.). Bad Nauheim antwortete per Doppelschlag. Zunächst konnte Kapitän Marc El-Sayed einen Schuss von Förderlizenz-Verteidiger Edwin Tropmann abfälschen und sorgte für den ersten Saisontreffer der nominell vierten Reihe. Nur 37 Sekunden später reagierte Tim Coffman am Slot am schnellsten, nachdem Christopher Fischer zuvor die Latte getroffen hatte (28.). Der Zwei-Tore-Vorsprung sollte eigentlich Sicherheit geben. Als die Roten Teufel die Scheibe im eigenen Drittel vertändelt hatten, kam Kaufbeuren durch Jacob Lagace wie aus dem Nichts zum Anschluss (36.) und durch einen weiteren (Powerplay-)Treffer des Nordamerikaners auch noch im zweiten Drittel zum Ausgleich. Nachdem Kevin Orendorz und Daniel Weiß die besten Chancen zur erneuten EC-Führung vergeben hatten (45./48.) nutzte Tyler Spurgeon das fünfte ESV-Powerplay zum dritten und letztlich entscheidenden Treffer.
ESV Kaufbeuren: Fießinger, Koziol, Watson, Stan Fischer, Schütz, Dieter Orendorz, Bidoul - Lammers, Spurgeon, Thomas Heigl, Krauß, Gorcik, Lagace, Lewis, Laaksonen, Oswald, Birghart, Hops, Nikolaus Heigl.
EC Bad Nauheim: Lunemann - Erk, Dersch, Schmidt, Fischer, Seifert, Hafenrichter, Tropmann - Kevin Orendorz, Vause, Lillich, Herrmann, Coffman, Hickmott, Körner, Weiß, Pollastrone, Steck, El-Sayed, Reiner.
Im Stenogramm / Tore: 0:1 (4.) Vause (Erk), 1:1 (10.) Dieter Orendorz (Hops), 1:2 (18.) Kevin Orendorz (Fischer, Lillich - PP1), 2:2 (24.) Oswald (Watson, Lammers - PP1), 2:3 (28.) El-Sayed (Tropmann), 2:4 (28.) Coffman (Tropmann, Fischer), 3:4 (36.) Lagace (Krauß), 4:4 (39.) Lagece (Watson, Lammers - PP1), 5:4 (53.) Spurgeon (Lagace, Lammers- PP1). - Schiedsrichter: Polaczek/Kapzan. - Strafminuten: Kaufbeuren 4, Bad Nauheim 10. - Zuschauer: 2203
