Ein Duell mit doppeltem Geschmäckle

(pls). Da wird Feuer drin sein! Fußball-Hessenligist Türk Gücü Friedberg ist am Samstag (14 Uhr) im Gießener Waldstadion beim FC Gießen zu Gast. In der vergangenen Saison gab es aufseiten der Kreisstädter Verstimmungen gegenüber dem FCG, der erst am Stichtag zur Meldung zu den Aufstiegsspielen zur Regionalliga Südwest im Mai seinen Nichtantritt bekundete.
Folge: Türk Gücü konnte aufgrund der Kurzfristigkeit nicht mehr nachrücken.
Auch wenn es TGF-Trainer Enis Dzihic sportsmännisch nimmt, dürfte unterbewusst und im Umfeld der Mannen vom Burgfeld sicherlich eine gewisse Brisanz im Zuge des Aufeinandertreffens mitschwingen. Des Weiteren sorgte der Gegner aus der Universitätsstadt in dieser Spielzeit (wieder einmal) neben dem Platz für Schlagzeilen.. Ein Schuldenbetrag von 600 000 Euro wurde dieser Tage öffentlich. Eine unschöne Situation für die Elf von Coach Daniyel Cimen, der gut mit Dzihic befreundet ist. Seine Truppe läuft den Erwartungen auf dem Rasen bislang hinterher. Zuletzt verbuchte man drei Remis in Folge. Nun soll der Bock, mit der prekären finanziellen Lage im Hinterkopf, umgestoßen werden. Wahrlich nicht die Voraussetzungen, um mit breiter Brust aufspielen zu können.
Doch Dzihic warnt: »Ich habe sie gegen Hünfeld und Baunatal beobachtet. Sie arbeiten aggressiv gegen den Ball, haben wie wir eine fließende Systemanordnung und zählen für mich zu den top drei. Uns erwartet ein sehr schweres Match, auch wenn Gießen zu Hause etwas gehemmter auftritt. Individuelle Geistesblitze können entscheiden.«
Während die Gastgeber beim Personal fast aus dem Vollen schöpfen können, ist der Einsatz des Friedbergers Patrick Schorr fraglich. Im Abschlusstraining am Freitag fehlte er, da er in der Übungseinheit am Vortag von einem Insekt gestochen wurde. Eine größere Schwellung setzte ein, die ärztlich behandelt werden musste. Der lange Zeit verletzte Luca Hannig befindet sich derweil weiter im (Aufbau-)Training und wird seine Mannschaftskameraden nur von der Seitenlinie aus unterstützen können. Kento Takenaka dürfte nach zuletzt starken (Joker-)Auftritten ein Kandidat für die Startelf werden. Ob schon heute, ließ Dzihic offen. Im Angriff hadert Goalgetter Noah Michel derzeit mit seiner Chancenauswertung. Viele Hochkaräter sowie einen Strafstoß ließ er in der Liga bis jetzt liegen. Der Ex-Gießener erarbeitet aber viele Räume für seine Kollegen und will an alter Wirkungsstätte den ersten Sieg für Türk Gücü gegen Gießen bejubeln.