Ein Hauch Bundesliga

(sks). Die Gießen 46ers starten am Freitagabend bei Rasta Vechta in die Halbfinal-Serie der 2. Basketball-Bundesliga Pro A. Nach dem umjubelten Viertelfinalsieg gegen Dresden wird es spannend sein, wie weit die Gießener Euphorie das Team noch trägt.
Ein klares 0:3 - das hätten wohl die meisten vor drei Wochen getippt, hätte man sie gefragt, wie eine mögliche Halbfinalserie zwischen den 46ers und Vechta ausginge. Danach siegten die Mittelhessen im letzten Hauptrundenspiel über den Tabellenersten, sammelten Zuversicht für das Viertelfinale gegen Dresden - und machten dort beim umjubelten 3:0-Sweep eine exzellente Figur. Seither kennt das Selbstvertrauen keine Grenzen.
Mindestens ein fünftes Spiel, prophezeite Luca Kahl, bevor sich der Guard jüngst einen doppelten Bänderriss im Training zuzog und damit ausfallen wird. Fest steht nur, dass schon durch die tolle Kulisse in Vechta (Freitag, 19.30 Uhr) und der Gießener Osthalle (Sonntag, 18 Uhr/jeweils live sportdeutschland.tv) ein Hauch von Bundesliga in die Vorschlussrunden-Paarung hineingetragen wird. Die dritte Partie im Best-of-five-Modus ist für kommenden Mittwoch wieder in Niedersachsen angesetzt. Karten für die Heimpartie am Sonntag werden allmählich knapp. Der Verein rechnet mit einer Rekordkulisse. Alles andere hingegen ist komplett offen. 46ers-Coach »Frenki« Ignjatovic jedenfalls erwartet nicht weniger als eine »Mammutaufgabe«.
»Passiert so etwas in den Playoffs, ist es immer tragisch«, sagt der Serbe zum Kahl-Ausfall. Karlo Miksic und Nico Brauner setzten mit kleinen Blessuren vom Trainingsbetrieb aus, sollten aber rechtzeitig fit sein. Fehlen wird Enosch Wolf, der während der Saison aus Vechta an die Lahn wechselte und aus vertraglichen Gründen nicht gegen seinen Ex-Club antreten darf.
»Ansonsten ist es die Situation, die man sich im Mai wünscht«, sagt Ignjatovic, immer noch hochzufrieden mit der Leistung seiner Jungs im Saisonverlauf. Es ist rein kalendarisch die längste Saison eines Gießener Basketballteams seit seligen BBL-Playoff-Tagen 2005, als man erst im Monat Juni gegen Bamberg ausschied. Gelänge ein Sieg in den ersten drei Partien, würde die Serie am Freitag, den 26. Mai, zurückkehren nach Gießen. Das wäre zugleich der 18. Jahrestag des Triumphs im Playoff-Viertelfinale in Köln.
Eine weitere Zahl machte zudem die Runde, nachdem die 46ers Dresden ohne Niederlage aus den Playoffs fegten. Es war der vierte siegreiche »Sweep« eines Gießeners Teams in Folge. Im Frühjahr 2015 blieb das damals von Denis Wucherer gecoachte Team gegen Heidelberg, Nürnberg und Würzburg ohne Makel.