Enttäuschung bei Türk Gücü Friedberg

Enttäuschung bei Türk Gücü Friedberg. Nach dem Vorwochen-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt U21 unterlagen die Kreisstädter am Sonntag in der Fußball-Hessenliga beim FC Eddersheim mit 2:3 (1:0).
(joi/mn). »Wir haben sehr gut angefangen, aber zu wenig daraus gemacht. Wir haben eine technische gute Mannschaft, die den Ball mal wieder ins Tor tragen wollte, statt direkt den Abschluss zu suchen«, ärgerte sich TGF-Trainer Enis Dzihic, dessen Mannschaft die Pausenführung durch individuelle Fehler im zweiten Durchgang abgeschenkt hat. »Der eine oder andere hat nach dem Eintracht-Spiel wohl gedacht, dass wir hier mal locker drei Punkte mitnehmen.«
Derweil hüpften, sangen und tanzten die Gastgeber. Der hart umkämpfte und etwas überraschende Erfolg fühlte sich an wie ein Befreiungsschlag. »Es war ein klasse Spiel. Hektik, Dramatik - da war alles drin«, freute sich der Sportliche Leiter und Vereins-Vorsitzende Erich Rodler nach der »Erleichterung pur«. Mit dem ersten Heimsieg des Jahres, gleichzeitig erster Heimsieg des neuen Trainer-Duos Marcel Kaffenberger/Marco Wronski, verschaffte sich Eddersheim etwas Luft im Abstiegskampf.
Die Partie war wegen der widrigen Wetterbedingungen auf den Kunstrasenplatz verlegt worden - was bei den Gästen aus Friedberg mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde. »Friedberg war darüber nicht begeistert«, meinte Rodler. Es habe aber keine Alternative gegeben. »Unser Rasenplatz war wegen des Regens nicht bespielbar. Es war zu viel Wasser drauf. Das hat auch der Schiedsrichter klar gesagt.« Eddersheim hatte laut Rodler sogar »überlegt, das Spiel abzusagen«. Auf den Kunstrasen zu wechseln, sei dann »die richtige Entscheidung« gewesen.
Friedberg war in der ersten Halbzeit tonangebend. Die technisch versierten Gäste machten Tempo und gingen verdient in Führung. Toni Reljic traf mit einem schönen Schuss 18 Metern zum 1:0 (37.).
In der Pause richtete Kaffenberger sein Team offensiver aus und wechselte Nils Kohlbacher und Niklas Rottenau ein. Für Kohlbacher war es der erste Einsatz in diesem Jahr nach langer Verletzungspause. Und der 21-jährige Stürmer erlebte ein furioses Comeback. Nach Flanke von Farid Affo stand er genau richtig und traf am kurzen Pfosten zum 1:1 (49.). Auch in der 65. Minute war er hellwach, als Friedbergs Viererkette patzte: Kohlbacher knöpfte Julian Dudda den Ball an der Mittellinie ab, lief fast 35 Meter aufs gegnerische Tor zu und schoss überlegt am Torwart vorbei zur Führung.
Friedberg musste nun mehr Risiko gehen. Das nutzte Jonas Kummer mit einem Lauf über die rechte Seite. Er passte nach innen zu Affo, der mit dem linken Fuß zum 3:1 einschob (67.). Dann wurde es hektisch. Es gab sieben Minuten Nachspielzeit. In der 89. Minute bekam Friedberg einen berechtigten Elfmeter. Mathias Hille hatte den Japaner Kodai Hayashi gefoult: Noah Michel traf zum 2:3. Eddersheims Luftrim Kodraliu, für den verletzten Affo eingewechselt, hatte danach das 4:2 auf dem Fuß - Pfosten. Dann hatte Friedberg noch einen Freistoß - der nichts einbrachte. »Die zweite Halbzeit war sensationell«, freute sich Rodler.
Türk Gücü Friedberg: Koob; Izberovic (74. Hayashi), Henrich (60. Jost), Yikilmaz, Usic, Dudda, Imek (60. Gatamura), Häuser, Knecht, Michel, Reljic.
Steno / SR: Rolbetzki (Schröck). - Zu.: 250. - Tore: 0:1 Reljic (37.), 1:1 Kohlbacher (49.), 2:1 Kohlbacher (65.), 3:1 Affo (67.), 3:2 Michel (89./FE).