Es geht wieder um den Klassenverbleib
(fde). 2021/22 - Klassenerhalt über den Umweg Abstiegsrunde. 2022/23 - Klassenerhalt am vorletzten Spieltag. Und in der kommenden Saison? Zwölf Teams in der 3. Liga Süd-West, davon aufgrund der anstehenden Reduzierung fünf Absteiger: Für die Drittliga-Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda wird es wohl erneut in erster Linie um den Klassenerhalt gehen.
Am Samstag (18 Uhr, Gymnasiumhalle Nidda) startet die Mannschaft von Trainer Christian Breiler gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden in ihr elftes Drittliga-Jahr.
Der Schwere der Aufgabe sind sie sich im Oberhessischen bewusst. Doch HSG-Coach Breiler kommt kurz vor dem Saisonstart entspannt daher. Das Credo des Trainers: »Fünf Absteiger sind zwar brutal, aber wir wollen und werden das in der Mannschaft gar nicht zum großen Thema machen. Ich will das vom Team fernhalten.« Weshalb? »Andernfalls«, sagt Breiler, »würden wir vom ersten Spiel an nur auf die Tabelle blicken, uns unter Druck setzen. Aber ich möchte den Druck nicht unnötig erhöhen.« Stattdessen gilt: »Wir werden versuchen, so oft wie möglich unsere beste Leistung abzurufen. Dann werden wir sehen, wo das hinführt.« Ziel sei ein Platz im Mittelfeld - was vor dem Hintergrund, dass Rang sieben für den Ligaverbleib nötig ist, plausibel ist. »Sicher ist der Wunsch da, auch nächste Saison 3. Liga zu spielen. Gelingt uns das, wäre das sicher als großer Erfolg zu werten.«
Was längst nicht bedeutet, dass die HSG Gedern/Nidda als Abstiegskandidat ins Rennen ginge. Zweifelsohne steckt in dieser jungen, aber stellenweise mittlerweile durchaus auch erfahrenen Mannschaft einiges an Klasse. Zumal die Neuzugänge nochmals einen klaren Substanzgewinn bedeuten: Linkshänderin und Rechtsaußen Jana Haas kehrt mit der Empfehlung von 118 Drittligatoren vom letztjährigen Vizemeister HSG Bensheim/Auerbach II zurück, die neue Kreisläuferin Paulina Harder bringt Zweit- und Drittligaerfahrung von der SG Kirchhof mit. Außerdem ist die langjährige Spielmacherin Hannah Niebergall wieder voll an Bord.
»Wir haben Qualität dazu gewonnen, es steckt viel Potenzial drin«, weiß Breiler. Und der 46-Jährige will die neue, ungewohnte Tiefe in seiner Mannschaft, die zunächst einmal auf Routinierin Isabell Schüler (Schulterprobleme) und Rechtsaußen Charlotte Schäfer (bis Anfang Oktober im Ausland) verzichten muss, zur Stärke avancieren lassen.
Der HSG-Coach sagt: »Wir wollen es ausnutzen, dass wir ohne Substanzverlust wechseln können. Die Spielerinnen können, so lange sie auf dem Feld sind, Vollgas geben, denn wir können ihnen nun Pausen geben. Wir wollen so Spiele über hohes Tempo aufgrund unserer Wechselmöglichkeiten bestimmen können und die Gegner über 60 Minuten unter Druck setzen.«
Mit dem Heimauftakt am Samstag gegen Nieder-Roden sowie der darauffolgenden Auswärtsaufgabe beim Aufsteiger TSG Leihgestern stehen der HSG gleich zum Start zwei Duelle gegen Kontrahenten, für die es gleichermaßen um den Klassenerhalt gehen wird, bevor. »Athletisch sind wir auf einem guten Stand. Von den Abläufen her werden nach der langen Pause noch ein paar Spiele notwendig sein, um unser bestes Level zu haben«, konstatiert Breiler.