FSV Frankfurt schlägt nächstes Topteam
(fri/jm). Dass nach dem Abpfiff der Himmel seine Schleusen wieder mal geöffnet hatte, passte irgendwie ins Bild. Da stand Dejan Bozic nach dem 1:1 (1:0) im Verfolgerduell der Fußball-Regionalliga beim FC Homburg bedröppelt da, sprach von »gemischten Gefühlen« und wirkte unzufrieden. Trotz seines vierten Saisontores. Trotz einer über weite Strecken guten Leistung der Offenbacher Kickers und trotz des Sprungs auf Platz zwei.
»Wir nehmen diesen Punkt mit, aber er ist einfach zu wenig, wir brauchten drei Punkte«, ärgerte sich Bozic. Und angesichts eines klaren Chancenplus wäre ein Erfolg bei den Saarländern auch möglich gewesen. So war es nur ein Remis, weil Bozic (71.) immerhin die Homburger Führung durch Fanol Perdedaj (13.) ausgleichen konnte. Beim OFC stand der Rosbacher Maik Vetter erstmals seit Oktober wieder in der Startelf.
Trainer Ersan Parlatan wollte nicht so hart mit seinem Team ins Gericht gehen, ordnete auch den Punktgewinn milder ein. »Wer weiß, für was er noch gut ist«, meinte er nach einem höchst intensiven Spiel beim Tabellenvierten. Viel wichtiger war ihm, die Leistung einzuordnen. »Und da war ich insgesamt sehr zufrieden, wir haben die Partie über weite Strecken kontrolliert und insgesamt ein sehr gutes Auswärtsspiel gezeigt. Wir waren dem 2:1 deutlich näher.«
Peters-Doppelpack
Der FSV Frankfurt ist derweil die Mannschaft der Rückrunde. Wenn da bloß nicht der Rückstand auf den Klassenbesten so groß wäre. Dann würden beim erfolgreichsten Regionalliga-Team im neuen Jahr, das aus fünf Partien zwölf Punkte holte, gewiss Sehnsüchte aufkommen, nach sechs Spielzeiten wieder in die 3. Liga zurückzukehren. Nicht nur das Zahlenwerk zeichnet die Bornheimer aus, sondern auch das, was sich qualitativ dahinter verbirgt. 2:1 (1:0) besiegten die junge Combo den TSV Steinbach Haiger - der bisherige Tabellenzweite aus Mittelhessen hatte letztmals im Oktober verloren.
Frankfurt ging mit seiner ersten Chance in Führung, mithilfe eines Gegenspielers traf Cas Peters (17.). Der Stadionsprecher hatte seine Ansage noch nicht beendet, da deutete der Schiedsrichter überraschend auf den Elfmeterpunkt nach einem Zweikampf zwischen Noel Knothe und dem Ex-Frankfurter Arif Güclü. »Es war kein Elfer«, sagte auch FSV-Trainer Tim Görner. TSV-Akteur Paul Stock nahm sich den Ball - und jagte ihn über die Latte. Kurz nach Wiederbeginn traf erneut Peters zum 2:0 ins lange Eck (47.). Für den Anschlusstreffer zeichnete der Steinbacher Jonas Singer per Kopf verantwortlich (54.). Mit viel Kampf und Einsatz verdienten sich die Bornheimer den »Dreier« gegen feldüberlegene Mittelhessen.