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Genugtuung bei der HSG Mörlen

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Lars Berlich kommt angeflogen und erzielt eines seiner fünf Tore für die HSG Mörlen in der Bezirksoberliga-Partie gegen die HSG Hungen/Lich. © Timo Jaux

Die HSG Mörlen erreicht nach drei späten Treffern ein Remis gegen die HSG Hungen/Lich. An der Spitze der Handball-Bezirksoberliga ist die Entscheidung gefallen.

(se). Am Ziel: Mit dem 36:31-Erfolg am Freitagabend über die HSG Kirchhain/Neustadt machte die HSG Linden den Titelgewinn in der Handball-Bezirksoberliga Gießen perfekt und kehrt damit ein Jahr nach dem Abstieg in die zweithöchste Spielklasse auf Ebene des Hessischen Handball-Verbandes zurück. Bei noch zwei ausstehenden Spielen sind die Lindener nicht mehr einzuholen. Mit der imponierenden Bilanz von 25 Siegen aus 26 Spielen holten sich die Schützlinge von Conrad Melle verdientermaßen den Titel, wobei die beiden Siege gegen den hartnäckigsten Verfolger HSG Wettenberg II den Erfolg abrundeten. Die Wettenberger »Zweite« siegte zwar in Wetzlar mit 33:24 und bleibt auf Rang zwei, doch die Aufstiegsspiele gegen den Rangzweiten der Bezirksoberliga Wiesbaden-Frankfurt (Stand jetzt: TSG Münster II) bestreitet die TG Friedberg, die bei der HSG Kleenheim-Langgöns II mit 35:31 gewann.

An Spannung kaum zu überbieten ist der Kampf um den Klassenerhalt, wobei die Zahl der Absteiger noch nicht feststeht und von den Entwicklungen in den übergeordneten Klassen abhängig ist. So befinden sich in der Landesliga mit Heuchelheim und Griedel zwei Teams aus dem Bezirk Gießen in Abstiegsgefahr, sodass am Ende drei Mannschaften die Bezirksoberliga nach unten verlassen könnten. Steigt nur ein heimischer Landesligist ab und/oder die TG Friedberg auf, reduziert sich die Zahl der Absteiger entsprechend. Danach kann auch der Tabellenletzte ESG Vollnkirchen/Vollnkirchen (13:37 Punkte) nach dem 25:23-Erfolg über die HSG Großen-Buseck/Beuern neue Hoffnung schöpfen. Die HSG Lumdatal II (14:36) verlor zwar bei der MSG Florstadt/Gettenau (16:34) mit 19:21, ist aber ebenso wenig aus dem Rennen. Gleiches gilt für die MSG und den diesmal spielfreien TSV Lang-Göns (15:35). Geht man von drei Absteigern aus, befindet sich die HSG Lollar/Ruttershausen nach dem 29:28 über die HSG Wettertal in Sicherheit. Lollar hat wie der TV Wetzlar 21:29 Punkte auf dem Konto, aber im Gegensatz zu den Wetzlarern den direkten Vergleich mit Lang-Göns für sich entschieden. Die nächsten Entscheidungen werden wohl schon am kommenden Wochenende anstehen, wobei ein Blick auf das Geschehen in den höheren Spielklassen Aufschluss über die Entwicklung in der Bezirksoberliga geben kann.

Das Wiederholungsspiel zwischen der HSG Großen-Buseck/Beuern und der HSG Wettertal (wir berichteten) wird am 4. Mai (20 Uhr/Willy-Czech-Halle Beuern) ausgetragen.

HSG Kleenheim-Langgöns II - TG Friedberg 31:35 (12:18): Das war ein verdienter Sieg für die Friedberger, die nach einer verhaltenen Anfangsphase (6:6/10.) richtig in Fahrt kamen. »Wir haben eine sehr, sehr gute erste Halbzeit gespielt und einen sehr starken Deckungsverband gestellt«, machte TG-Trainer Michael Razen seiner Mannschaft ein Kompliment für den Auftritt ab der zehnten Minute, »vorn haben wir solide gespielt und keine überhasteten Würfe genommen.« So lagen die Hausherren bereits nach 30 Minuten deutlich im Hintertreffen. »In der zweiten Halbzeit war das alles ein bisschen offener«, fasste Michael Razen das Geschehen nach der Pause zusammen, war am Ende aber hochzufrieden: »Das war ein sehr gutes Spiel von uns gegen eine sehr starke Kleenheimer Mannschaft.« »Herausragende Leistungen« bescheinigte der TG-Coach Philipp Engel und Fabian Wolf und lobte außerdem Torhüter Jonas Biaesch.

Tore, Kleenheim/Langgöns II: Faatz (10), Viehmann (8), Philipp Schäfer (5), Tonhäuser (4), Ewald (3/3), Maiwald (1). - Friedberg: Wolf (13/4), Philipp Engel (9), Reeb (4), Durchdewald (3), Jonscher (2),Brehm, Cadar, Methner, Patrick Engel (je 1).

HSG Mörlen - HSG Hungen/Lich 36:36 (18:19): Kevin Dannwolf war begeistert. »Es war ein unfassbar tolles Spiel«, freute sich der Trainer der HSG Mörlen, der auch mit dem Teilerfolg sehr zufrieden war. »Denn dreieinhalb Minuten vor Schluss lagen wir noch mit drei Toren hinten. Der Punktgewinn tut uns gut,« stellte Dannwolf hinterher fest, der mit großer Genugtuung erwähnte, dass seine Mannschaft »leidenschaftlich Handball gespielt« habe. Allerdings lief Mörlen nach dem 4:4 (5.) nahezu ständig einem Rückstand hinterher. Nach gut zehn Minuten lag der Gast mit 8:4 vorn und führte drei Minuten vor der Pause mit 18:14. Abschütteln ließen sich die Mörler zunächst aber nicht und hatten in der 37. Minute den Gleichstand zum 23:23 hergestellt. Danach begegneten sich die Teams auf Augenhöhe, ehe die Gäste nach dem 30:30 (50.) auf 35:32(37.) davonzogen. Mit 36:34 führte Hungen/Lich 100 Sekunden vor dem Ende, ehe Treffer von Sebastian Bischof und Julius Wolf den Mörlern noch einen Teilerfolg bescherten.

Tore, Mörlen: Bischof (6/5), Steeg, Klug (je 6), Berger, Berlich, Wulf (je 5), Fritz (3). - Hungen/Lich: Macht (8/6), Koppermann (7), Kreß, Wenzel (je 6), Dönicke, Hahn (je 4), Anhäuser (1).

HSG Lollar/Ruttershausen - HSG Wettertal 29:28 (13:17) : In der Anfangsphase bekamen beide Deckungsreihen keinen Zugriff auf die Partie. 12:12 stand es nach 21 Minuten. »Dann stellten wir um und hatten Lollar komplett im Griff«, berichtete Wettertals Trainer Sven Tauber. Die Folge: Der Gast zog innerhalb von sechseinhalb Minuten auf 17:12 davon. Auch in der zweiten Halbzeit deutete zunächst alles auf einen Sieg der Wettertaler hin. Erst rechts, als der Lollarer Spielmacher Oliver Matanovity nach 45 Minuten die dritte Zeitstrafe kassierte und Wettertals Andreas Boller wenig später zum 25:19 für seine Mannschaft einwarf. Doch die Rote Karte setzte bei den Gästen offensichtlich neue Kräfte frei. »Nichts ging mehr«, musste Sven Tauber bei seiner Mannschaft feststellen. »Keiner zog sich den Hut auf, Ball und Verantwortung wurden weitergegeben.«

Bei der Heimmannschaft lief es nun richtig rund. Innerhalb von viereinhalb Minuten stellte die HSG Lollar Ruttershausen den Anschluss zum 24:25 her und schaffte in der 56. Minute den Ausgleich zum 27:27. Zwar ging Wettertal durch Lukas Walter noch einmal in Führung, vergab später noch einen Strafwurf und in der Schlusssekunde einen »Freien«. Lollars Marcel Barisic glich zum 28:28, ehe Marlon Los Santos fünf Sekunden vor dem Ende mit seinem zehnten Tagestreffer das Siegtor für seine Mannschaft erzielte und damit den Schlussstrich unter eine bemerkenswerte Aufholjagd zog.

Tore, Lollar/Ruttershausen: Los Santos (10/4), Barisic (7), Weidner (5), Matanovity (3), Pioch, Großhaus (je 2. - Wettertal: Merlin Metzger (7), Walter (6), Schmidt (4), Görlach, Zimmer, Andreas Boller, Timo Metzger (je 2), Kreuzer, Kneissl, Kielich (je 1).

MSG Florstadt/Gettenau - HSG Lumdatal II 21:19 (13:9): Für die MSG kann dieser Sieg Gold wert sein. Die Hausherren kamen in dieser Partie besser aus den Startlöchern und lagen nach sechs Minuten mit 4:1 vorn. Doch danach wurden die Gäste immer stärker und stellten bis zur zwölften Minuten den Anschluss her. Nach dem 7:6 (18.) drehte die Heimmannschaft noch einmal auf und zog bis zur Pause auf vier Treffer davon. »Wir hatten eine sehr gute Abwehr- und Torwartleistung gehabt«, berichtete hinterher MSG-Coach Thorsten Dietzel und ergänzte: »Im Angriff war es in der ersten Halbzeit okay, doch in der zweiten hat man den Druck gemerkt.« Probleme bereitete die MSG ihrem Gast mit der Manndeckung gegen Justin Krumbiegel, doch Gästetrainer Leon Ziegler brachte zwei schnelle Leute, die die »Räume im Fünf-gegen-fünf-Spiel« nutzen konnten. So startete Lumdatal II mit viel Elan in den zweiten Durchgang und stellte bis zur 38. Minute den Gleichstand zum 13:13 her. Im weiteren Verlauf lieferten sich beide Mannschaften weitgehend ein Duell auf Augenhöhe. Den Gästen gelang es allerdings während der gesamten 60 Minuten nicht, auch nur einmal in Führung zu gehen. Nach dem 18:17 (55.) zogen die Hausherren bis zur 58. Minute auf 21:17 davon und führten damit die Entscheidung herbei.

Tore, Florstadt/Gettenau: Peppler (9/3), Grosso, Greife, Schildger, Vlad (je 2), Schwab, Wagner, Briesen, Scherrer (je 1). - Lumdatal: Krumbiegel, Lenz (je 5), Hofmann (3), Lindenthal, Vogelsberg (je 2), Machava (1/1), Maxi Sauer (1).

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Keine Chance hat Torwart Niklas König von der HSG Mörlen beim Siebenmeter von Luca Macht von der HSG Hungen/Lich. © Timo Jaux

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