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Gießen 46ers trennen sich vom Geschäftsführer

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Die Gießen 46ers trennen sich von Geschäftsführer Sebastian Schmidt. © Red

(gae). Basketball-Zweitligist Gießen 46ers stellt sich auf höchster Führungsebene neu auf. Die Mittelhessen trennen sich von Geschäftsführer Sebastian Schmidt. Das hat der Aufsichtsrat nach Informationen dieser Zeitung einstimmig bei der Sitzung am vergangenen Freitag beschlossen.

Noch vor den anstehenden Neuwahlen am Donnerstag hat der Aufsichtsrat der Gießen 46ers dem Vernehmen nach eine Entscheidung für die Neuausrichtung des Basketball-Zweitligisten auf allerhöchster Führungsebene getroffen: Sebastian Schmidt soll den Club nicht mehr führen. Er soll bereits die Entlassungspapiere erhalten haben. Der 36-Jährige befindet sich seit zwei Monaten im Krankenstand. Schmidt wurde bei seiner Einstellung 2021 mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet.

Über die Entlassungsgründe kann nur spekuliert werden. Schmidt werden zeitlich schon weit vor seinem Krankenstand Verfehlungen und Versäumnisse gegenüber Sponsoren und der Liga nachgesagt, wie man aus 46ers-Kreisen hörte. Dem Vernehmen nach seien auch unbezahlte Rechnungen aufgetaucht. Außerdem war er als Sportdirektor mitverantwortlich für verfehlte Personalpolitik und den Abstieg aus der Bundesliga. Anfang dieses Monats sagte Aufsichtsratssprecher Wolfgang Greilich gegenüber dieser Zeitung, dass Schmidt aufgrund seiner Erkrankung nicht mehr so zurückkommen würde wie zuvor. Am vergangenen Samstag bestätigte Greilich, dass am Freitagabend bei der Aufsichtsratssitzung zum Thema Geschäftsführer-Posten alles besprochen worden sei. Zu möglichen personellen Veränderungen wollte er an diesem Abend jedoch keinen Kommentar abgeben.

Nach Heiko Schelberg und Michael Koch wäre die Aufkündigung der Zusammenarbeit mit Sebastian Schmidt die dritte fragwürdige Personalie innerhalb weniger Jahre.

Greilich hob aber erneut die Arbeit von Jonathan Kollmar hervor. Der Leiter Sales und Events ist seit dem 11. Oktober dieses Jahres mit Einzelprokura ausgestattet und fungiert seitdem als stellvertretender Geschäftsführer. »Wir haben das große Glück, dass jemand wie Kollmar mit voller Kraft eingesprungen ist«, sagte Greilich.

Der 30-jährige Heuchelheimer hat offenbar Eindruck bei den Gesellschaftern und dem Aufsichtsrat hinterlassen. Kollmar kommt mit seiner ehrlich, offenen und kommunikativen Art gut an. Seine Rückholaktionen von Sponsoren, die sich zurückgezogen hatten, und ehemaligen Dauerkarteninhabern haben ihm viel Lob eingebracht - wie das Auftreten in Gesprächen mit der Stadt und der Ostschule. Er ist aktuell der Mann, der den Posten mit Leben und Transparenz füllt, wie sich das Gesellschafter und Aufsichtsrat von dem einen oder anderen Vorgänger erhofft hatten.

Auf sportlicher Ebene läuft es dagegen bei den Gießen 46ers. Die Fans wollten am Samstagabend einfach nicht nach Hause gehen. Das zuvor gesehene Zweitliga-Spiel hatte sie zu sehr geflasht. 1888 Zuschauer sahen erneut kämpfende Gießen 46ers, die in ihrer Halle klar und deutlich machten, dass ihre »Osthölle« uneinnehmbar werden soll.

Zu Hause sind die 46ers eine Macht - vier Partien, vier Siege. Einmal waren sie in den acht bisher absolvierten Begegnungen in der Fremde erfolgreich - beim klaren Sieg in Nürnberg. Platz drei mit 10:6 Punkten kann sich sehen lassen. Aber beim genaueren Blick auf die Tabelle beweist sich das, was Coach Ignjatovic vom ersten Moment seines Schaffens in Gießen sagte: Die Pro A ist eine ausgeglichene Liga - da kann jeder jeden schlagen. Von Rang eins mit Tübingen (14:2 Punkte) bis Rang zwölf sind es gerade mal sechs Zähler Abstand.

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