Glücksgefühle beim TV Petterweil
(ohm/mn). Martin Peschke, der Trainer des TV Petterweil, ist »mega stolz. Das sind einfach nur Glückgefühle. Endlich ist es uns gelungen, einmal einen der Großen zu schlagen.« Mit 28:27 (15:14) gewann der Handball-Oberligist aus der Wetterau am Sonntagabend bei Meister MT Melsungen II. Hinten überzeugte Frederik Becker als anstelle des fehlenden Torhüters Maruis Sulzbach, im Abwehrzentrum stemmten sich Max Asam und Jonas Koffler gegen den die Offensive der Hausherren und vorne zog Nikolai Jankovic die Fäden.
Vor allen in der ersten Hälfte waren die Konzepte der Gäste aufgegangen, führte fast jeder Angriff zum Abschluss. »Dass wir defensiv Probleme bekommen haben, ist der individuellen Klasse der MT geschuldet.«
Die Aufstiegsfeierlichkeiten sind wohl doch nicht so ganz spurlos an der MT Melsungen II vorbei gegangen. Eine Woche nachdem die Bundesliga-Reserve die Meisterschaft plus Aufstieg in die 3. Liga perfekt gemacht hatte, gefolgt von ausgiebigen Partys und Trainingseinheiten mit artfremden Sportarten, mussten die Bartenwetzer völlig überraschend die dritte Heimniederlage der Saison hinnehmen.
Auch wenn sie nur statistischen Wert hatte, nervte sie Arjan Haenen, dem bereits die erste Hälfte nicht gefiel. »So habe ich mir das nicht vorgestellt«, kommentierte der MT-Coach den Auftritt seiner Schützlinge vor der Pause. Die liefen bis auf eine 9:8-Führung (17.) nach drei Toren in Folge durch Julian Fuchs, Rene Andrei und Max Pregler der Musik stetig hinterher, ohne indes vorentscheidend ins Hintertreffen zu geraten.
Der Angriff, in dem Linksaußen Ben Beekmann (durch Pregler) und Rückraumspieler Jan Waldgenbach (durch Grolla) ersetzt werden mussten, agierte verhalten, mit einigen Fahrkarten und Abschlüssen, die Torwart Becker wenig Probleme bereiteten. In der Abwehr ließen sich die Gastgeber von den Angriffen des Gegners einlullen, ehe das treffsichere Rückraum-Duo Koffler/Wassberg zuschlug. Sie sorgten mit ihren vierten (Koffler) bzw. sechsten (Wassberg) für eine 15:13-Führung des Gastes, die Lasse Ohl noch vor der Halbzeit verkürzen konnte.
Nach der Pause gelang Merlin Kothe der Ausgleich zum 15:15 (31.) und Max Pregler die Führung zum 19:18 (36.), doch absetzen konnten sich die Gastgeber nicht. Petterweil blieb dran, auch weil Martin Habenicht nun immer mehr auftaute. Seine zwei Treffer zum 23:26 (53.) nährten gar die Hoffnung auf den Coup, ehe die Bartenwetzer umgehend ausglichen (57.). Das Momentum schien auf Seiten des Favoriten, doch der Außenseiter scherte sich nicht darum. Respektive Jankovic und Habenicht, die für eine 28:26-Führung 95 Sekunden vor Schluss sorgten. Die reichte, weil Tom Wolf nur noch der Anschlusstreffer gelang (58:52).
Melsungen II: Ullrich, Büde (ab 40.); Grolla 4, Rietze 2, Ohl 2, Kothe 2, Potzkai, Wolf 2, Pregler 5, Andrei 2, Reinbold, Lutze, Fuchs 8/1.
Petterweil: Becker, Bouali; Trouvain 1, Bachmann, Kusan, Hitzel, Koffler 7, Asam, Habenicht 6/1, Wassberg 8, Saam, Jankovic 6/2.