Goldene Premiere für Ü54-Damen

(bf). Feine Erfolge für die Senioren-Teams der SG Rodheim bei den Deutschen Volleyball-Meisterschaften. Vier von fünf Mannschaften standen am Ende auf dem Treppchen. Es gab zweimal Bronze, einmal Silber, und für die Ü54-Damen aus der Wetterau reichte es sogar für Gold.
Als Südwestdeutscher Meister reisten die neu formierten Ü54-Volleyballerinnen aus Rodheim am Pfingstwochenende nach Dresden zur Senioren-DM. Ungeschlagen überstand die SGR Vor- und Zwischenrunde, unter anderem gegen Teams aus Hamburg und Braunschweig. Im spannenden Halbfinale gegen den Titelverteidiger aus Gelnhausen konnte Rodheim gerade noch rechtzeitig die unnötigen Eigenfehler abstellen und den Tie-Break knapp mit 16:14 für sich entscheiden.
Im Endspiel wartete der bis dato ebenfalls ungeschlagene BBSC Berlin. Spielerisch waren beide Teams gleichwertig, doch Rodheim konnte dank der starken Auswechselspielerinnen sein Niveau halten. Die SGR deckte die Berliner Schwachpunkte mit Aufschlägen und Angriffen auf und machte die entscheidenden Punkte zum 15:10. Damit stand der Titel für die Truppe um Martina Becker fest, die das Team ins Leben gerufen hat.
Haarscharf vorbei an der obersten Stufe des Podiums schrammten die heimischen Damen der Altersklasse Ü49. Die Mission Titelverteidigung glückte damit nur fast. Neun Mannschaften waren nach Dresden gereist. Obwohl die Trainingseinheiten dünn besetzt waren, konnte die SGR mit elf Spielerinnen antreten.
Es wurde zunächst in drei Dreiergruppen gespielt. Gegen Hammelburg begann Rodheim nervös und verlor Satz eins mit 17:25. Die Sätze zwei und drei gingen mit 25:18 und 15:10 an die SGR. Gegen Rudow gab es ein klares 2:0 (25:20, 25:16). Als Gruppenerster ging man in die Zwischenrunde. Hier wartete mit dem TSG Backnang ein alter Bekannter. Die anfängliche Führung war bis zum 25:13 nie in Gefahr. Im zweiten Abschnitt nahm die Rodheimer Unsicherheit zu (9:25). Diszipliniert holten sich die heimischen Frauen aber den Tie-Break.
Am zweiten Turniertag ging es in der Zwischenrunde gegen Bremen weiter. Nach anfänglichen Ungenauigkeiten wurde Rodheim stabiler. Dennoch ging Satz eins mit 24:26 an die Norddeutschen. Die Sätze zwei und drei waren aus heimischer Sicht wieder besser und wurden mit 25:18 und 15:11 gewonnen. Damit stand die SGR im Finale. Mit der TG Bad Soden hatte man allerdings einen starken Gegner erwischt. Die ehemaligen Bundesliga-Spielerinnen ließen keinen Zweifel am Sieg aufkommen. 11:25 und 12:25 hieß es am Ende aus Rodheimer Sicht. Das bedeutete die Vizemeisterschaft.
Bronze-Triple für Ü59-Herren der SGR
Die ältesten SGR-Volleyballer der Ü59 hatten in der Vorrunde Losglück und bekamen mit Uni Rostock und der TSG Backnang zwei machbare Gegner. Nach anfänglichen Schwierigkeiten setze sich das Team um Coach Jo Breitenfelder klar mit zwei Siegen durch und traf im entscheidenden Samstagspiel auf den SV Winnenden. Sah es anfangs nach einer klaren Angelegenheit für die Rodheimer aus (25:11), schaffte der Baden-Württembergische Meister schnell den Ausgleich. »Im zweiten Satz war unerklärlicher Weise plötzlich das Chaos auf dem Feld. Gut, dass wir den 12:22-Rückstand noch verkürzt haben auf 24:26 am Satzende. Das war moralisch wichtig. Sonst hätte es im Tie-Break böse ausgehen können«, bilanzierte SGR-Kapitän Andreas Pakzies nach gewonnenem dritten Durchgang.
Tags darauf sollte es dann einmal mehr der VfL Lintorf sein, der den Rodheimern den Spaß verdirbt. »Wir hatten uns viel vorgenommen, aber letztlich waren die Lintorfer das eingespieltere Team«, sagte Pakzies nach der Niederlage in der Vorschlussrunde. Im Spiel um Platz drei verschliefen die Rodheimer den ersten Satz gegen den TuS Iserlohn, zeigten aber Moral, um sich nach dem Satzausgleich im Tie-Break denkbar knapp mit 15:13 durchzusetzen. »Wir haben jetzt dreimal hintereinander Bronze bei den ›Deutschen‹ geholt und zudem ein tolles Wochenende in Dresden verbracht«, bilanzierte Rodheims Seniorchef Peter Stößinger, der bereits auf zwei Zugänge aus den eigenen Reihen hofft.
Fitte Ü53-Männer auf Rang drei
Die Rodheimer Ü53-Männer errangen in Bayreuth ebenfalls eine Medaille. In der Vorrunde behielten die Wetterauer jeweils mit 2:0 die Oberhand über den TSV Giesen und den Erfurter VC. Vor allem gegen die Ostdeutschen trat man im ersten Satz so dominant auf, dass vor dem zweiten Abschnitt komplett durchgewechselt werden konnte. Alex Schuch kam auf der Diagonalposition und Wolfgang Weber spielte für Christian Albrecht.
Nach dem Gruppensieg ging es im Viertelfinale gegen den RBSSV Düren mit dem ehemaligem Rodheimer Zuspieler Markus Lensing. Der erste Durchgang ging knapp an den Gegner. Dann folgte die Umstellung der Wetterauer wie schon gegen Erfurt. Markus Steinhauer löste Kai Schubert als Libero ab und spielte zwei fehlerlose Sätze. Im dritten Durchgang ragte noch mal Schuch heraus, der mit acht Aufschlägen das Match beendete (2:1). Im Halbfinale traf man auf Kressbronn, den Endspiel-Gegner 2022. Trotz starkem Anfang durch eine Aufschlagserie von Uli Bönsch ging der erste Satz verloren. Die Umstellung im zweiten Durchgang führte diesmal nicht zum Erfolg. Jörg Ahmann aufseiten der Süddeutschen war einfach zu stark.
Mit einem 2:0-Sieg in der Partie um Platz drei gegen den USV Halle sicherte sich Rodheim Bronze. Der erste Abschnitt war umkämpft, aber Rodheim lag immer in Führung. Thomas Henrichs überzeugte mit starken Angriffen über außen. Halle war konditionell am Ende. Die SGR präsentierte sich als das frischere Team. Den zweiten Satz holten sich Steinhauer und Co. nach einer Aufschlagserie von Wolfgang Weber mit 25:5.
Schließlich landeten die heimischen Ü47-Herren in Freiburg auf Platz neun. In der Vorrunde trafen die Rodheimer auf den vormaligen und neuen Deutschen Meister Cottbus. Mit viel Engagement, aber auch einigen Unsicherheiten ging das Match mit 0:2 verloren. Um die Chance auf einen vorderen Platz zu wahren, musste man gegen Neunkirchen gewinnen. Das Team aus Bayern spielte sicher. Die Rodheimer hatten Schwierigkeiten. Im zweiten Satz verletzte sich mit dem Rodheimer Silvio Fuchs ein wichtiger Mittelblocker. So mussten sich die Hessen mit 0:2 geschlagen geben.
In der Platzierungsrunde revanchierte sich Rodheim gegen Mainz-Bretzenheim für die Niederlage bei den Südwestdeutschen Meisterschaften. Nach einem engen Tiebreak (15:13) hieß es 2:1 für die Wetterauer. Im Spiel um Platz neun gegen Rotation Prenzlauer Berg bewies Rodheim Nervenstärke und setzte sich nach drei Sätzen durch.