Griedeler Willensleistung in Frankfurt
(pls). Eine erneute Willensleistung, die einen beachtlichen Eindruck hinterlässt! Der TSV Griedel - erneut personell auf dem Zahnfleisch gehend - siegte in der Handball-Landesliga Mitte der Frauen am 17. Spieltag mit 24:22 (16:14) bei Schlusslicht Eintracht Frankfurt und behauptete durch den zweiten Erfolg mit einem Mini-Aufgebot in Serie den umkämpften vierten Tabellenplatz.
Zudem durchbrach die Mannschaft von Trainer Henning See eine kleine Negativserie von zuletzt drei Auswärtspleiten am Stück. Die Vorzeichen vor der Partie ließen abermals zu wünschen übrig. Zwar gab die angeschlagene Top-Torschützin Anna Dietz grünes Licht für einen Einsatz, und auch Rechtsaußen Gianna Gros trat den Weg in die Mainmetropole mit an, aber mit Annette Siek reihte sich ein wichtiges Puzzlestück im linken Rückraum krankheitsbedingt in die Ausfallliste ein. »Wir sind froh, dass wir jetzt erst einmal eine spiel- und trainingsfreie Woche haben, um mal runterfahren und regenerieren zu können«, sagte See mit Blick auf die Belastungssteuerung. Mit Lisa Hachenburger und Nikole Stevakin unterstützten zwei Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft das Landesliga-Team.
Im sanierten Frankfurter »Wohnzimmer« im Stadtteil Nied ging es in der Anfangsphase hin und her. Kein Team konnte sich so recht absetzen - 6:6 (11.). »Wir sind eigentlich super gestartet, haben allerdings auch viel Pfostenpech gehabt«, gab der Griedeler Übungsleiter zu verstehen. Kurz darauf tankte sich Lena Wawrzinek durch und überwand Adler-Torhüterin Christiane Skiepko zum 11:8 (19.). »Im Angriff waren wir gut im Spiel. Abwehrtechnisch hat noch der Zugriff gefehlt«, bemängelte der Coach der Butzbacher Vorstädterinnen. Die erneut auffällige Lenkerin des Griedeler Spiels, Sara Lobgesang, dirigierte ihre Farben kurz darauf zu einem Vier-Tore-Vorsprung. Kurz vor der Pause schrumpfte die Führung allerdings in Folge einer Unterzahlsituation. »Nach der Halbzeit war dann bei uns erst einmal Leerlauf«, kritisierte See. Die Heim-Sieben startete mit einem 5:0-Lauf und übernahm die Führung - 19:17 (40.). Wer jetzt gedacht hatte, die Moral des kleinen Gästekaders schien gebrochen und der TSV müsse den kräftezehrenden letzten Wochen Tribut zollen, sah sich getäuscht. »Wie wir danach den Kopf aus der Schlinge ziehen, ist beeindruckend. Die Mädels haben sich gegenseitig unglaublich gepusht«, brachte der fast sprachlose See die letzte Viertelstunde auf den Punkt. Dietz ebnete mit einer hohen Trefferquote und ihrer Defensivarbeit den Weg zum Sieg.
TSV Griedel: Heller; Anna Chiara Bock (2), Lobgesang (3), Erletz, Hachenburger, Wawrzinek (3), Gadek (1), Stevakin, Gros (4), Dietz (11/5).
Im Stenogramm / Schiedsrichter: Radewald (TG Rüsselsheim). - Zuschauer: 20. - Zeitstrafen: 4:2 Minuten. - Siebenmeter: 2/2:5/5.