Hirst trifft - FSV mit beruhigendem Polster
(fri). Die fast dreimonatige Winterpause kann kommen, von diesem Punktepolster lässt sich zehren und vereinfacht natürlich auch das Planen für 2023/24. Nach dem 3:1 (1:0) bei Hessen Kassel hat der FSV Frankfurt bereits 15 Punkte Vorsprung auf den ersten von drei Abstiegsplätzen - eine weitere Saison in der Fußball-Regionalliga Südwest steht somit nach 20 von 34 Spieltagen praktisch schon fest.
Zur Erinnerung: Im Mai hatten die Bornheimer nur hauchdünn den Absturz in die Hessenliga vermeiden können.
Doch sieben Monate später fällt dem FSV, der in der Sommerpause einen großen personellen Umbruch vollzogen hatte, einiges einfacher. Dies zeigte sich auch im Auestadion. Mit der ersten Chance brachte Jihad Boutakhrit, einer von 15 neuen Spielern, die Frankfurter in Führung (8.). Allerdings ist das Team noch nicht so weit, wie im vorigen Auswärtsmatch in Balingen (2:0-Sieg) das Spiel abermals zu dominieren. »Es war ein sehr kampfbetontes Spiel. Ein Derby, in dem alles drin war«, sagte Trainer Tim Görner. Mehr Einsatz als Finesse, mehr Laufbereitschaft als Spielfreude.
Der KSV Hessen, der jeden Punkt dringend braucht als Tabellen-14., agierte mit viel Aufwand, um nicht wie in Koblenz (1:2) als Verlierer vom Platz zu gehen. Und laut Görner sei der Ausgleich kurz nach der Pause durch Nils Stendera auch verdient gewesen (48.). Es war der Beginn der stärksten Kasseler Phase. »Wir hatten das Spiel ganz gut im Griff gehabt«, sagte Trainer Tobias Damm. Doch anstatt konsequent die sich bietenden Chancen zu nutzen, wurden »entscheidende Fehler gemacht«. So traf Leon Müller, ebenfalls erst seit Juli ein Schwarz-Blauer, nach einem Eckstoß zum 1:2 (76.). Und vier Minuten später profitierte der eingewechselte Bad Nauheimer Jake Hirst von einem Fehler in der KSV-Defensive. »Frankfurt hat das eiskalt ausgenutzt, war total effektiv«, konstatierte Damm.
»In der zweiten Halbzeit hatten wir schon mehr Spielkontrolle. Da haben wir nicht mehr so viel zugelassen«, überraschte es Görner gewiss nicht, dass seine Mannschaft nochmals in Führung ging, diese dann sogar ausbaute und dass erstmals seit über 18 Jahren wieder einmal drei Punkte aus dem hessischen Norden entführt wurden.
Matthias Georg, Geschäftsführer von Kickers Offenbach, sprach aus, was 5236 Zuschauer im letzten Heimspiel gedacht und teilweise auch mit Pfiffen geäußert hatten. »Vergnügungssteuerpflichtig war das nicht«, sagte er zum Auftritt des OFC beim 1:0 (0:0) gegen den FC Rot-Weiß Koblenz, der vorübergehend Rang drei bescherte. Die Konkurrenz aus Homburg und Hoffenheim könnte in zwei Nachholspielen bis zur Winterpause noch vorbeiziehen.
Im Stenogramm / Hessen Kassel - FSV Frankfurt 1:3 (0:1): SR: Schneider (Grafschaft) - Zuschauer: 1589. - Tore: 0:1 Boutakhrit (8.), 1:1 N. Stendera (49.), 1:2 L. Müller (76.), 1:3 Hirst (80.)
Kickers Offenbach - Rot-Weiß Koblenz 1:0 (0:0): SR: Bauer (Neuhofen) - Zuschauer: 5236. - Tore: 1:0 Hermes (81.)