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Josi Neumann holt EM-Titel

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Die Karbenerin Josi Neumann wird mit dem deutschen U15-Team Europameisterin. © Red

Josi Neumann aus Karben schnappt sich bei den Tischtennis-Europameisterschaften mit der deutschen U15-Auswahl den Titel.

(pm). Was für ein Erfolg: Deutschlands Nachwuchs-Nationalmannschaften beenden den Team-Wettbewerb der Tischtennis-Jugend-Europameisterschaften in Gleiwitz mit dem Gewinn von Gold und Silber: Die U15-Auswahl der Mädchen um die Karbenerin Josephina Neumann sicherte sich durch einen 3:2-Erfolg über Frankreich den Titel - Neumann holte dabei den entscheidenden Punkt. Das U19-Quintett der Mädchen unterlag im Finale nur hauchdünn mit 2:3 dem Topfavoriten Rumänien. Bronze hatten zuvor die Jungen mit dem U19-Team Bronze geholt. Seit gestern und bis bis Sonntag wird in Polen im zweiten EM-Abschnitt in den Altersklassen U15 und U19 um die Titel im Einzel, Doppel und Mixed gespielt.

Wie oft der Ausgang eines Spiels oftmals an nur wenigen Bällen zu hängen vermag, kann nur vermutet werden. Im Fall des U15-Endspiels zwischen Deutschland und Frankreich liegt die Wahrscheinlichkeit zumindest nicht fern, dass der erste Satz der fünften und entscheidenden Partie zwischen Josephina Neumann und Nina Guo Zheng einen wesentlichen Anteil am 3:2-Erfolg der DTTB-Auswahl nahm.

Neumann, die EM-Dritte im Einzel des Vorjahres, hatte bis dahin im Turnier noch nicht zu ihrer Form gefunden, bereits ihr erstes Einzel im Finale gegen die Equipe Tricolore und auch das Doppel verloren, als sie gegen Guo Zheng in die Box kletterte. Das Talent aus Karben begann verunsichert und verhalten, geriet sofort in Rückstand und stand bei 5:10 gegen die bis dahin ungemein druckvoll spielende und gut platzierende Französin mit dem Rücken zur Wand. Doch dann wechselte das Momentum.

Sechs Satzbälle abgewehrt

Neumann spielte plötzlich befreiter, erzielte Punkt für Punkt und wehrte insgesamt sechs Satzbälle ab, bevor sie sich mit 13:11 noch vollkommen unerwartet die 1:0-Führung sicherte.

Fortan erinnerte Neumann Spiels zeitweise an ihre beste Form, das der Französin wurde hingegen ungenauer und unsicherer. Es war die Vorentscheidung in diesem Match und damit auch im Finale: Die Sätze zwei und drei gingen mit 11:9 und 11:4 an Josi Neumann, die Sekunden später mit ihren Teamkolleginnen Koharu Itagaki, Lorena Morsch und Lisa Wang überglücklich einen Europameisterinnen-Tanz in der Box aufführte.

Mit Deutschland wurde die beste Mannschaft des Turniers verdient Europameister. Das Quartett trat damit in die Fußstapfen des Teams mit Annett Kaufmann und Mia Griesel, das sich in dieser Altersklasse vor zwei Jahren in Varazdin (Kroatien) ebenfalls den Titel gesichert hatte. Damals bereits zählte übrigens Talent Neumann zur DTTB-Formation, saß im Alter von elf Jahren allerdings zum Lehrgeld sammeln nur auf der Bank.

Bundestrainerin Jie Schöpp lobte: »Die Mädels haben in diesem Jahr im Endspiel das geschafft, was ihnen auch im Vorjahr beim entscheidenen Match um Bronze gelungen ist: Sie haben über ihre Verhältnisse gespielt. Josi hat in diesem ganz, ganz wichtigen Moment, als es um alles ging, ein tolles Einzel geliefert. Die Bank war absolut super und hat die Spielerinnen immer wieder aufgebaut, beispielsweise nach dem verlorenen Doppel, als ein paar Tränen geflossen sind«, sagte sie: »Wenn man das ganze Turnier Revue passieren lässt, muss man feststellen, dass die Mädels am Anfang sehr nervös gewesen sind, dafür aber am Schluss die Erwartungen übertroffen haben. Dass Koharu (Itagaki) ohne Niederlage durch das Mannschaftsturnier geht, ist genau so ›allererste Sahne‹ wie der Wille von Josi, sich auch in einiger weniger guten Form von Spiel zu Spiel in das Turnier zu kämpfen.«

Neumann freute sich: »Wir waren gar nicht so nervös vor dem Finale. Wir haben uns gesagt, dass wir gar keinen Druck haben, weil Frankreich ja an Position eins gesetzt war. Wir sind natürlich froh, dass wir noch gewinnen konnten, nachdem wir schon mit 1:2 in Rückstand waren. Koharu hat dann stark gespielt und auch ich habe in meinem letztes Einzel sehr, sehr gut gespielt.«

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