HSG Mörlen Derbysieger über HSG Wettertal
(se). Die drei Führenden in der Handball-Bezirksoberliga lösten am Wochenende mehr oder weniger souverän ihre Aufgaben. Alle drei Mannschaften - die HSG Linden (38:22 über Lumdatal II), die HSG Wettenberg (29:19 gegen Langgöns-Kleenheim II) und die TG Friedberg (34:27-Sieg beim TV Wetzlar) - kamen zu deutlichen Erfolgen, sodass in diesem Bereich der Tabelle keine Änderungen eintraten.
Im Abstiegskampf machten diesmal zwei Mannschaften auf sich aufmerksam: So gewann die MSG Florstadt/Gettenau bei der HSG Kirchhain/Neustadt mit 29:26 und rückte auf den zwölften Platz vor. Im Wetterau-Derby bezog die HSG Wettertal eine 21:31-Niederlage bei der HSG Mörlen.
TV Wetzlar - TG Friedberg 27:34 (13:18): »Ein verdienter Sieg, aber vielleicht ein bisschen zu hoch ausgefallen«, kommentierte Gästetrainer Michael Razen die Partie beim zuvor viermal siegreichen TV Wetzlar. Dessen Trainer Marco Schmidt zollte seiner Mannschaft trotz der am Ende deutlichen Niederlage ein großes Lob: »Wir haben uns gut verkauft«, stellte er fest und pflichtete seinem Friedberger Kollegen bei, dass diese Niederlage zu hoch ausgefallen sei. Die erste Spielhälfte gehörte den Gästen, die nach elf Minuten mit 7:4 vorn lagen und zur Pause mit fünf Toren führten. Razen sah in der guten Deckungsarbeit den Schlüssel zum Pausenvorsprung. »Wir hatten die Wetzlarer sehr oft nah am Zeitspiel«, berichtete er. »Durch unsere Umstellung in der Deckung haben wir in der zweiten Halbzeit einen besseren Zugriff zum Spiel gehabt«, nannte Schmidt den Grund für die Steigerung seiner Mannschaft, die nun Tor um Tor aufholte.
Gegen Mitte der zweiten Hälfte stellte der TV sogar den Anschluss her. In den letzten zehn Minuten waren die Hausherren »völlig platt«, berichtete Razen. 27:28 lautete der Spielstand in der 53. Minute, ehe die TG durch sechs Treffer in Folge noch einen deutlichen Sieg herauswarf. »Wir mussten dem enormen Aufwand, den wir betrieben haben, Tribut zollen«, erklärte der TV-Coach den Einbruch bei seiner Mannschaft. Razen hatte dagegen ein Sonderlob für Tim Durchdewald parat: »Er hat in der Rückraum-Mitte die Fäden gezogen. Das war richtig gut gewesen, weil bei uns wieder ein paar wichtige Stützen gefehlt haben.« - Tore Friedberg: Beyster (7/3), Philipp Engel, Methner (je 7), Wolf (5), Durchdewald, Lasse Milius (je 3), Cadar (2).
HSG Mörlen - HSG Wettertal 31:21 (12:11): »Wir haben es wieder geschafft, leidenschaftlich Handball zu spielen«, freute sich Mörlens Trainer Kevin Dannwolf, der wie sein »Co« Marvin Menges für die neue Saison nicht verlängert hat, über den Auftritt seiner Mannschaft. Allerdings sah es zunächst nicht nach einem Erfolg der Mörler aus, denn im ersten Durchgang hatten die Gäste zunächst Vorteile. »Die erste Hälfte war top«, lobte Gästecoach Sven Tauber sein Team, das dann aber eingebrochen sei. »Mangels Alternativen«, ergänzte der Wettertaler Trainer, dessen Mannschaft gegen »stärker werdende Mörler« zu Pause mit einem Tor in Rückstand geriet. »Die Deckung hat nicht mehr gut gearbeitet, und der Angriff hat die Vorgaben nicht umgesetzt bzw. konnte es nicht.« Bei der Heimmannschaft lief es im zweiten Durchgang »super gut«, wie Dannwolf feststellte. So unterliefen den Mörlern in diesem Durchgang sehr wenige technische Fehler. Der Mörler Trainer freute sich am Ende über die gute Leistung seines Teams, über die Leidenschaft, den Willen und die Bereitschaft, für jeden zu kämpfen. So baute die Heimmannschaft den Vorsprung im zweiten Abschnitt kontinuierlich aus und kam zu einem deutlichen Erfolg. »Ein verdienter Sieg«, sagte auch Tauber, schränkte aber ein: »Vielleicht ein bisschen zu hoch.«
Tore, Mörlen: Alt, Wulf (je 5), Bischof (4/2), Frosch, Berger (je 4), Bernhard Dietz, Klug (je 3), Berlich (2), Krauße (1). - Wettertal: Walter (6/1), Merlin Metzger (4), Schmidt, Kielich, Andreas Boller (je 2), Kreuzer, Jatouri, Feltgen, Kneissl, Timo Metzger (je 1).
HSG Kirchhain/Neustadt - MSG Florstadt/Gettenau 26:29 (13:14): Die weite Fahrt nach Neustadt hatte sich für die Handballer aus Florstadt und Gettenau gelohnt, die für ihren couragierten Auftritt am Sonntagabend beim Tabellenfünften mit zwei nicht unbedingt erwarteten Punkten belohnt wurden. »Wir haben Albert Walz über 60 Minuten in Manndeckung genommen«, berichtete Gästetrainer Thorsten Dietzel. »Damit ist Kirchhain/Neustadt nicht zurechtgekommen.« Gleichwohl war es über die gesamte Distanz eine knappe Angelegenheit. Im ersten Spielabschnitt verlief die Partie ausgeglichen, wobei die Heimmannschaft immer wieder einem (knappen) Rückstand hinterherlaufen musste und auch beim Seitenwechsel mit einem Tor im Hintertreffen lag. Nach Wiederbeginn schien es, als könnte sich die MSG absetzen. So lagen die Gäste nach 38 Minuten mit 18:16 und nach 42 Minuten mit 19:17 vorn. Doch die Hausherren holten auf, stellten in der 45. Minute den Gleichstand zum 20:20 her und führten nach 48 Minuten sogar mit 23:21. Durch Treffer von Fabio Grosso (2) und Yannic Wenisch drehten die Gäste binnen drei Minuten den Spieß um. 25:25 lautete der Spielstand fünf Minuten vor dem Ende, 26:26 zweieinhalb Minuten vor Schluss, ehe die Mannschaft aus der Wetterau durch Treffer von Bela Stewen (2) und Alexander Briesen davonzog. »Im Angriff haben wir sehr diszipliniert gespielt«, nannte Dietzel einen weiteren Grund für den erfolgreichen Auftritt seiner Truppe. Dabei blieb ohne Folgen, dass die MSG keinen ihrer drei Strafwürfe verwandeln konnte.
Tore Florstadt/Gettenau: Stewen (7), Grosso, Peppler (je 5), Vlad (4), Greife (3), Wenisch, Potschka (je 2), Briesen (1).