HSG Wettertal findet die Lücken

(se). An der Spitze nichts Neues. In der Bezirksoberliga liefern sich die TG Friedberg und die HSG Wettenberg II weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen, derzeit noch mit Vorteilen für die Handballer aus der Wetterau. Friedberg bekleidet nach dem 33:27-Erfolg gegen den TV Hüttenberg III mit nunmehr 20:0 Punkten weiterhin den ersten Platz vor der Wettenberger »Zweiten« (18:
2), die ihre derzeit gute Verfassung mit einem 33:21 über die HSG Lumdatal II unterstrich. Mit der TSG Lollar (32:24 über die HSG Mörlen) und der HSG Hungen/Lich (25:24 bei der HSG Kleenheim-Langgöns II) folgen zwei Mannschaften mit jeweils 14:6 Punkten. Auf Rang sechs geklettert ist die HSG Wettertal, die die HSG Kirchhain/Neustadt mit 35:29 in Schach hielt. In der unteren Hälfte des Tableaus schloss der TV Wetzlar (6:14 Punkte) mit einem 32:22-Erfolg über die MSG Florstadt/Gettenau zu den Mannschaften des unteren Tabellenmittelfeldes auf. Nichts zur Verbesserung ihrer sportlichen Situation konnten die HSG Großen-Buseck/Beuern (24:31 gegen die HSG Pohlheim II) und die die HSG Mörlen nach der Niederlage in Lollar beitragen. Beide liegen bei jeweils 2:18 Punkten auf den letzten beiden Plätzen.
TG Friedberg - TV Hüttenberg III 33:27 (14:17): »Wir sind ganz, ganz schlecht reingekommen in die Partie«, berichtete TG-Coach Michael Razen, der nach einem 1:5-Negativlauf in der achten Minute eine Auszeit nahm. »Wir befinden uns noch in der Findungsphase nach der Verletzung von Patrick Engel (fällt zwischen zwei und drei Monate aus). Die Auszeit hat Wirkung gezeigt.« Die Friedberger kämpften sich heran und schafften nach knapp 14 Minuten den Ausgleich zum 6:6. Nach dem 11:11 (23.) setzten sich die Gäste bis zum Seitenwechsel wieder ab und führten zur Pause mit drei Treffern Differenz. »Hüttenberg ist eine sehr, sehr gefährliche Mannschaft. Die Spieler bringen die nötige Erfahrung mit, haben eine gute Grundausbildung und spielen sehr diszipliniert.« In den Augen Razens verlief die erste Halbzeit ausgeglichen.
Gleiches gilt auch für den zweiten Durchgang, in dem die Heimmannschaft bei lediglich zehn Gegentoren eine »sehr gute Deckung gespielt hat«. Bis zum Spielstand von 26:26 nach 50 Minuten stand das Spiel auf des Messers Schneide. »Am Ende hatten wir dann mehr Körner als Hüttenberg, weil wir mehr wechseln konnten«, erklärte Razen den 7:1-Lauf seiner Mannschaft in den letzten zehn Minuten, in denen die Gäste nicht mehr mithalten konnten. »Der Sieg ist um zwei, drei Tore zu hoch ausgefallen«, räumte hinterher der Friedberger Coach ein, der zum Schluss noch ein Sonderlob aussprach: »Noah Methner hat am Kreis ein überragendes Spiel gezeigt«, hob Razen den achtfachen TG-Torschützen hervor.
Tore, Friedberg: Methner (8), Philipp Engel (7), Kulenovic (5), Beyster (4/1), Peppler (3), Lasse Milius, Reeb (je 2), Durchdewald, Brehm (je 1).
HSG Wettertal - HSG Kirchhain/Neustadt 35:29 (15:10): Die Gäste waren stark ersatzgeschwächt und traten mit einer Rumpftruppe an. Trotzdem hinterließ die Mannschaft in Münzenberg einen guten Eindruck. »Kirchhain spielte mit der jungen Truppe sehr gut und erfrischend«, befand dann auch Wettertals Trainer Sven Tauber, der an seinem Team kaum etwas auszusetzen hatte: »Die Deckung stand sehr ordentlich mit Tom Luca Kneissl und Christian Schmidt im Mittelblock. Der Rest war sehr engagiert«, lobte Tauber. »Und im Angriff wussten Leon Kaus und vor allem in der zweiten Hälfte Jonas Kielich zu gefallen.« So lag die Heimmannschaft nach gut drei Minuten mit 4:1 vorn, musste aber drei Minuten später den Gleichstand zum 4:4 hinnehmen. Danach nahm Wettertal wieder das Heft in die Hand. Nach 20 Minuten führten die Gastgeber mit 9:6 und bauten den Vorsprung bis zum Wechsel auf fünf Tore aus.
Nach Wiederbeginn erhöhte Wettertal die Führung auf acht Treffer (22:14/41.). 26:19 lautet der Spielstand zwölf Minuten vor Schluss, ehe Gästetrainer Benedikt Blattner eine offene Manndeckung anordnete. »Wir waren darauf vorbereitet«, verriet Tauber: »Auch wenn hier und da ein Ball verloren ging, fand man immer wieder Lücken.« Fünf Minuten vor Schluss führte Wettertal mit 31:25 und ließ sich in den verbleibenden Minuten diese deutliche Führung nicht mehr aus der Hand nehmen.
Tore, Wettertal: Kaus (8), Merlin Metzger (7/5), Kielich (7), Kreuzer, Schmidt (je 3), Görlach, Walter, Feltgen (je 2), Jatouri (1).
TSG Lollar - HSG Mörlen 32:24 (13:13): Trotz des am Ende deutlichen Lollarer Sieges stellte Mörlens Trainer Jan-Béla Weinem hinterher fest: »Alles in allem haben wir ein gutes Spiel gemacht.« Die Heimmannschaft erwischte allerdings einen Start nach Maß und lag nach fünf Minuten mit 5:1 vorn. Doch in der Folgezeit kam Mörlen besser ins Spiel. So führte Lollar nach einer Viertelstunde mit 11:8, aber bis zur Pause stellte der Gast den Gleichstand zum 13:13 her. »Wir haben in der ersten Halbzeit eine sehr gute Leistung gezeigt«, freute sich der Gästecoach über den Auftritt seiner Mannschaft in den ersten 30 Minuten. »Auch in der zweiten Halbzeit sind wir zu unseren Chancen gekommen, haben aber ein paar Würfe zu viel liegen gelassen. Diese kleinen Fehler hat Lollar konsequent mit Gegenstößen bestraft.« In den ersten acht Minuten nach der Pause zogen die Gastgeber so auf 20:14 davon. Damit hatten sie die Vorentscheidung herbeigeführt, denn in der Folgezeit gaben sie die klare Führung nicht mehr aus der Hand. Zehn Minuten vor dem Ende lag die TSG mit 27:20 vorn und kam zu einem deutlichen Sieg.
Tore, Mörlen: Bischof (6/1), Steeg (4), Bernhard Dietz (3/1), Rossin, Otto (je 3), Imöhl, vom Hagen (je 2), Keßler (1).
TV Wetzlar - MSG Florstadt/Gettenau 32:22 (15:13): Bereits unter der Woche hatte es sich abgezeichnet, dass das Spiel in Wetzlar ein schwerer Gang für die MSG werden würde. So konnte wegen krankheitsbedingter Ausfälle kaum trainiert werden, und das Training am Donnerstag fiel sogar komplett aus. »Wir konnten in der ersten Halbzeit noch mithalten«, berichtete MSG-Trainer Maik Schönwetter, »hatten ein bisschen Pech mit ein paar Abprallern, die dem Gegner in die Finger flogen.« So lieferten sich die beiden Kontrahenten bis zum 5:5 (8.) ein Spiel auf Augenhöhe, ehe die Wetzlarer mit einem 4:0-Lauf innerhalb von drei Minuten die Richtung vorgaben. Zwar kamen die Wetterauer bis zur 17. Minute auf 9:11 heran und nahmen diesen knappen Rückstand mit in die Pause. War der Gästecoach mit dem Auftritt seiner Mannschaft vor der Pause noch einigermaßen zufrieden, so sollte sich das später ändern. »In der Deckung war zu wenig Bereitschaft da, die Schotten dicht zu halten«, monierte Schönwetter. »Während Wetzlar sein Leistungsvermögen gehalten hat, konnten wir das in der zweiten Halbzeit eben nicht mehr und haben auch sehr viele freie Chancen verballert.« So baute die Heimmannschaft ihren Vorsprung bis zur 40. Minute auf 20:14 aus. Nach 55 Minuten lag der TVW sogar mit zehn Toren (30:20) in Front und konnte schließlich einen klaren Sieg feiern. »Am Ende war nicht mehr drin«, bilanzierte der Trainer der MSG Florstadt/Gettenau.
Tore, Florstadt/Gettenau: Valentukevicius (7/1), Wagner, Musch, Stewen (je 3), Greife, Schwab, Briesen (je 2).
