HSG Wettertal in Lauerstellung

(pls). Den zweiten Platz zurückerobert! Am 16. Spieltag der Handball-Bezirksoberliga Gießen der Frauen gelang der HSG Wettertal der neunte Heimerfolg im neunten Auftritt vor heimischem Publikum, sodass das Team dem Spitzenreiter aus Marburg/Cappel weiter im Nacken sitzt. Die FSG Gettenau/Florstadt gewann derweil in einem Match mit zwei ausgedünnten Kadern den direkten Vergleich gegen den Rangvierten Burgsolms, während die HSG Butzbach weiter punktlos blieb.
HSG Wettertal - ESG Vollnkirchen/Dornholzhausen 30:23 (17:10): Hinter der HSG lag eine schwierige Woche. Aufgrund vieler Krankheitsfälle war die Trainingsgruppe überschaubar. Zur Partie fehlten dann »nur« die beiden Rechtsaußen Alina Rettig und Emma Ritzel sowie Trainer Tim Langsdorf. Die Regie an der Seitenlinie übernahm dafür Co-Trainerin Melissa Bergemann. Gegen den im neuen Jahr noch punktlosen Gast hatte Wettertal sich akribisch vorbereitet. »Wir haben uns auf eine komplett andere ESG als noch im Hinspiel eingestellt, wollten den Gegner in der Abwehr stellen und damit zum Erfolg kommen«, sagte Heim-Betreuerin Laura Kunzelmann. Dies gelang in beeindruckender Art und Weise. Durch eine alle Offensiv-Positionen durchdringende gute Wurfausbeute setzte die HSG sich schnell mit sechs Treffern ab. »Nach der Pause haben wir uns dann aber zunächst schwergetan. Einerseits haben wir viele Bälle hergeschenkt, andererseits hat das der Gegner mit Biss und Wille auch sehr gut gemacht«, räumte Kunzelmann ein. Die Führung schrumpfte auf drei Tore - 19:16. Torhüterin Patricia Haub gab ihren Vorderleuten in der Folge aber die nötige Sicherheit, sodass diese mit einfachen Toren die Entscheidung herbeiführen konnten. »Insgesamt ist der Sieg verdient, da wir uns nicht aus dem Konzept haben bringen lassen«, freute sich Kunzelmann. - Beste Werferinnen / Wettertal: Elisa Kerschner, Wolfner (je 7) und Weil (5/2).
FSG Gettenau/Florstadt - TV Burgsolms 24:20 (12:11): Die FSG brachte den Gästen die ersten Punktverluste im Kalenderjahr 2023 bei und baute die eigene Bilanz auf vier Siege aus fünf Partien seit dem Rückrundenauftakt aus. Sowohl Burgsolms als auch die Mannschaft von Trainer Christian Sacks waren dabei stark ersatzgeschwächt. Insgesamt sieben Stammkräfte fehlten dem Heim-Coach und drei Spielerinnen gingen angeschlagen in das Aufeinandertreffen. Ein Quartett aus der zweiten Mannschaft unterstützte; teilweise mit vollem Pensum über die gesamten 60 Minuten. »Meine Mädels haben das super gemacht. Es war kein schönes und hochklassiges Spiel, aber das war unter den Vorzeichen auch nicht zu erwarten. Wir haben jederzeit gekämpft, sind bei strittigen Szenen immer cool geblieben und haben unser Spiel durchgezogen«, freute sich Sacks.
Die FSG erwischte einen Start nach Maß und ging mit 6:2 in Front. Der TVB steckte nicht auf. Johanna Wall wurde am Kreis in Szene gesetzt und verkürzte auf ein Tor (30.). »Das hätte nicht sein müssen. Wir haben im Angriff zu viel liegen gelassen. Dadurch, dass Burgsolms dann noch die Defensive umgestellt hat, haben sie Oberwasser bekommen«, sagte Sacks. Die Heim-Torhüterinnen Lea Ertel und Anni Brehm verdienten sich in diesen Phasen jeweils ein Sonderlob und ebneten den Weg auf die Siegerstraße. Im Kollektiv zog das Team wieder an. - Beste Werferinnen / Gettenau/Florstadt: Stiefel (7/2), Schmeißer, Freiter und Kessel (je 4).
HSG Butzbach - HSG Gedern/Nidda II 22:45 (8:22): Butzbach lizensierte mit der reaktivierten Carolin Euler bereits die siebte Torhüterin in dieser Spielzeit. Auf Außen verstärkte Susanne Berger das Schlusslicht. Nach einem Intermezzo bei der zweiten und dritten Mannschaft der HSG Wettertal stieß sie zum Wetterauer Derby gegen die zweite Mannschaft des Drittligisten Gedern/Nidda zum Aufgebot von Trainer Marcus Schepp. Dieser sah im ersten Durchgang einen zerfahrenen und schwachen Auftritt. »Wir haben keinen Zugriff auf den Gegner bekommen und meine Spielerinnen mussten der Erfahrung und Abgezocktheit der Gäste Tribut zollen. Auch offensiv war das mit nur acht Treffern nicht das, was wir uns vorgenommen hatten«, kritisierte er. Die Pausenansprache fruchtete dann aber. Im Angriff kam die Heim-HSG nun zu guten Chancen. Vor allem die auf Halbrechts stark agierende Hannah Wendt und Kreisläuferin Dania Dannwolf setzten vermehrt positive Akzente. Doch scheiterte die Heim-Sieben zu oft an Gästetorhüterin Sandra Stroh. »Jeder kleine Fehler ist direkt mit einem Tempogegenstoß bestraft worden. Aus meiner Sicht fällt das Resultat deswegen zu hoch aus«, resümierte Schepp. - Beste Werferinnen / Butzbach: Bender (7/3), Dania Dannwolf (6/1) und Ketter (5).