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HSG Wetzlar wirft den Sieg weg

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Das gute Spiel, was die beiden Trainer Jasmin Camdzic und Roberto Garcia Parrondo unisono gesehen haben wollten, lieferten im Hessenderby der Handball-Bundesliga am Sonntag nachmittag weder Gastgeber HSG Wetzlar noch Gast MT Melsungen. Das bessere Ende in einer zuweilen kampfbetonten, aber auf jeden Fall niveauarmen Partie hatten die Nordhessen mit dem 27:

25 (14:10)-Erfolg..

Trotz einem 3:0-Blitzstart (5.) vor über 4000 hoffnungsvollen Zuschauern, einer nach dem frustrierenden Pausen-10:14 ansehnlichen 20:20-Aufholjagd (44.) und beim 25:23 (50.) plötzlich wieder vorhandenen Siegchance waren große Teile der 60 Minuten ein Abbild des bisherigen Saisonverlaufes.

Der Rückzug ein ewig grüßendes Dilemma. Nach eigenen, mühsam erarbeiteten Treffern schlug es nur Sekundenbruchteile später schon wieder im eigenen Kasten ein. Das Kreisläuferspiel ein Woche für Woche grüßender Offenbarungseid. Die Chancenverwertung ein von Spiel zu Spiel grüßendes Ungeheuer, welches eine Wurfquote von nur knapp über 50 Prozent belegt und in aller Regelmäßigkeit die gegnerischen Torsteher (diesmal Nebojsa Simic mit 16 Paraden) in die Mannschaft der Woche befördert. Darüber hinaus bekam die 6:0-Abwehr in der Kleingruppe das Melsunger Duo um Spielmacher Augustin Casado und Kreisläufer Arnar Freyr Arnarsson nicht in den Griff, welches den Nyfjäll, Schmidt und Co. auf Gastgeberseite vor Augen führte, wie effektiv man über diese Schiene Handball spielen kann.

Das zarte Pflänzchen Wetzlarer Hoffnung nach dem neuerlichen hoffnungsvollen Blitzstart in die zweite Halbzeit (13:14, 34./erstes Cavor-Tor!) vermochte zunächst der Pfostentreffer des abwanderungswilligen Adam Nyfjäll nicht weiter bewässern. Mit der Umstellung auf die 5:1-Formation in der Abwehr und einem Emil Mellegard vorgezogen war es beim 20:20 in der 44. Minute durch Lars Weissgerber gegen spieltaktisch nun überforderte Casado, Gomez und Co. aber Zeit, für die neuerliche Wende im Spiel.

Lenny Rubin allein zu Hause hieß es lange Zeit in der Wetzlarer Offensive. Kein Wunder, dass der mit acht Treffern erfolgreichste und auch auffälligste HSG-Werfer mit dem Kempa-23:23 auf Weissgerber-Assist die Arena nach 47 Minuten in ein Tollhaus verwandelte - und sich nach dem Weissgerber-25:23 (50.) gar einem Vulkanausbruch näherte.

Mit den vergebenen 1000-prozentigen Chancen des freigespielten Adam Nyfjäll sowie zwei fast schon tölpelhaften Zeitstrafen von Erik Schmidt versetzten sich die Wetzlar in der Folge aber selbst in eine Schockstarre. Melsungen drehte in den letzten zehn torlosen (!) Wetzlarer Minuten das Derby und siegte mit einem eigenen 4:0-Lauf mit 27:25.

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