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Im »Ally Pally« der Wetterau: So läuft ein Zweitliga-Spieltag in Beienheim

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Von: Michael Nickolaus

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Der Vorsitzende und sein Stellvertreter: Marcus Feick (links) und Gerhard Böker bilden die Klub-Spitze beim DC Wetterau. © Andreas Chuc

Der »Ally Pally« der Wetterau steht in Beienheim. Beim Heimspieltag des DC Wetterau in der 2. Darts-Bundesliga waren wir vor Ort.

Florian Hempel hat hier gespielt. Martin Schindler ebenso, auch Nico Kurz hat seine Pfeile einmal beim Turnier in Beienheim geworfen. Über das »Raabennest«, wo der DC Wetterau zu Hause ist, führte deren Weg später nach London in den »Ally Pally« zur Darts-WM. Jetzt, am Wochenende, wurde in Mittelhessen der letzte HinrundenSpieltag der 2. Bundesliga Süd absolviert. Ein Besuch vor Ort.

Samstag, 12 Uhr mittags! Im Saal im »Raabennest« ist man noch weitgehend unter sich. Man trägt Trikots, schwarze Hosen, schwarze Schuhe. Zwei Wettkampf- und drei Trainings-Boards hängen an den Wänden. Wasser steht auf dem Tisch. Zwei Schreiber notieren jeden Pfeil, elektronische Anzeigen informieren über die Zwischenstände. Eine Schiedsrichterin überwacht die Formalitäten. Mittendrin: Marcus Feick und Gerhard Böker, der erste und zweite Vorsitzende des DC Wetterau.

Boom nach Darts-WM

Im Jahr 2016 hatte sich der Steeldarts-Klub gegründet. Fünf Mannschaften nehmen von der 2. Bundesliga bis zur Kreisliga am Spielbetrieb teil. In Hessen ist man in dieser Breite führend. Bald, da sind sich Feick und Böker sicher, werde man die Marke von 100 Mitgliedern knacken. Ähnlich wie Fitness-Studios von gute Vorsätzen zum Jahreswechsel profitierten, lebt die Darts-Szene von der medialen Aufmerksamkeit, die ihnen die WM rund um Weihnachten beschert; dank des jüngsten Erfolges von Gabriel Clemens in einem besonderen Maß.

Tauber spielt höchsten Average

Das Dart Team Essenbach ist der erste Gegner an diesem Samstag im »Ally Pally« der Wetterau. Früh morgens ist der Zweitliga-Spitzenreiter aus dem Landkreis Landshut angereist. Die Fahrt steckt in Gästen in den Kleidern. 7:1 heißt es nach den Einzeln. Der DC Wetterau steht schon vor den vier Doppeln als Sieger fest. Alexander Tauber feiert eine »180« und hat am Ende des Wettkampfs mit 73,85 auch den höchsten Average erspielt.

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Michael Reichert steht nach Abschluss der Vorrunde mit dem DC Wetterau auf Rang vier der 2. Bundesliga Süd. © Andreas Chuc

Das »Raabennest« füllt sich langsam. Inzwischen ist auch der DC Torpedo eingetroffen. Im Bayerischen Wald, unweit von Bodenmais, ist der Klub zu Hause. Die Atmosphäre ist herzlich, gleicht einem Treffen unter Freunden. Natürlich wolle man gewinnen, »aber Darts ist ein Miteinander. Man spielt, um sich selbst zu verbessern, sei es den Average oder die Quote im Doppel«, sagt Feick und stellte wie Böker »das Kameradschaftliche« bei den Wettkämpfen heraus.

Im zweiten Match, das »Raabennest« ist am späten Nachmittag besser gefüllt, kann der DC Wetterau nicht an die Leistungen anknüpfen. Einzig Alexander Tauber gewinnt sein Einzel, wirft zwei »180er« und erreicht erneut den höchsten Average seiner Mannschaft (76,30). Die drei Erfolge im Doppel zum 4:8-Endstand sind im ersten Moment nur ein schwacher Trost. In der Tabelle steht der DC Wetterau nach der ersten Saisonhälfte auf Rang vier. Vier Punkte hinter einem Aufstiegsplatz, nur drei Zähler vor einer Abstiegsposition. »Die Klasse halten« laute das große Ziel, sagt Feick.

Drei Hessenmeister-Titel in Serie

Der 49-Jährige hat 2010 seine Leidenschaft zum Darts entdeckt. Der heutige Team-Kapitän Torsten Tennro hatte ihn in die »Ratsschänke« nach Oppershofen mitgenommen. »Und dann hat das rasch eine Eigendynamik angenommen«, erzählt Feick. Schnell hatte er auch zu Hause ein Scheibe hängen, über die ehemalige Paintball-Arena in Beienheim, wo die »Paint-Darter« spielten, führte der Weg in das »Raabennest«. Von der Bezirksliga, damals die niedrigste Klasse, stieg der DC Wetterau in die Oberliga und die Hessenliga auf. Drei Titel konnten hier gewonnen werden. Die erste Hessenmeisterschaft 2018 bezeichnen Feick und Böker als den größten Erfolg des Vereins, der nach der verpassten Bundesliga-Qualifikation in die neu gegründete zweite Liga eingruppiert worden ist.

Sehr, sehr ausgeglichen sei die Neuner-Konkurrenz habe man festgestellt, ausgeglichen ist auch der Kader des DCW. Neben Alexander Tauber standen in dieser Saison Andreas Merger, Michael Reichert, Denis Wölfelschneider, Dennis Burmeister, Kevin Matern, Andre Kosel, Torsten Tennro, Steffen Hensel, Marcel EisenhutAngelo Deutsch und Björn Pfalzgraf für die Zweitliga-Mannschaft am Board.

Einen Average von 70 sollte man auf diesem sportlichen Level spielen können, eine 80+ werde hier und da gespielt, auch eine 90+ komme mal vor, sagt Feick.

DC Wetterau: Von der 2. Bundesliga bis zur Kreisliga

Mit Mannschaften in der zweiten Liga, der Ober-, der Bezirks- und der Kreisliga decke der Klub das gesamte sportliche Leistungsspektrum ab, könne Neueinsteigern (auch Jugendlichen) einen Wettkampfbetrieb anbieten. Im »Raabennest«, wo am ersten März-Samstag der drite und für diese Saison letzte Heimspieltag ansteht, treffen sich die Pfeilewerfer immer donnerstags zum Training.

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