Ironman Frankfurt: Stammheim als Rad-Wendepunkt

Wieder führt die Radstrecke des Ironman Frankfurt durch die Wetterau, wieder bleibt Friedberg außen vor. Etliche Wetterauer starten am Sonntag beim beliebten Langdistanz-Triathlon in Hessen.
(web). Ein Highlight für heimische Triathleten und Sportler aus ganz Europa steht am Sonntag mit der Mainova Ironman European Championship in Frankfurt auf dem Programm. Die Profi-Männer und Altersklassen-Athleten ermitteln dabei den Europameister.
Freunde des Langdistanz-Triathlons kommen voll auf ihre Kosten. Im Gegensatz zum Vorjahr, als die Veranstaltung Pandemie-bedingt in den August verschoben werden musste, sind Zuschauer erlaubt und willkommen. Unverändert ist seit dem letzten Jahr die EM-Trennung der Profi-Männer und -Frauen. Lediglich für die Herren und für alle 3000 Altersklassen-Athleten stehen die kontinentalen Titelkämpfe an. Für die Profi-Frauen ging es bereits in Hamburg vor vier Wochen um die EM. Bei den männlichen Profis ist das Feld ein wenig ausgedünnt. Bereits eine Woche später findet die Challenge Roth über die Langdistanz statt, wo sich professionelle Starter wie Weltmeister Jan Frodeno und Patrick Lange tummeln. In Frankfurt wird Vorjahressieger Patrick Nilsson (Schweden) versuchen, seinen Titel zu verteidigen.
Vom Vorjahr übernommen ist der Verlauf der Radstrecke. Die führt weiterhin größtenteils an den Städten vorbei. Der Heartbreak Hill in Bad Vilbel oder aber Friedberg sind nach wie vor nicht mehr Teil des Rennens. Die Strecke überquert nach dem Schwimmstart um 6.25 Uhr im Langener Waldsee den Main über die Alte Brücke. Dann führt sie entgegen dem Uhrzeigersinn nach Osten, auf der B521 an Nidderau vorbei. Lediglich Altenstadt, Stammheim, wo der nördliche Wendepunkt ist, und Kaichen werden in der Wetterau berührt. Zwei Runden sind zu fahren mit insgesamt 1600 Höhenmetern und 182 Kilometern. Grund: Es gibt auf der alten Strecke zwei Baustellen. Deswegen wird - nochmals angepasst - die Ausweichroute vom Vorjahr gefahren. Ziel bleibt aber, sobald wie möglich auf die alte Route zurückzukehren.
Im Jubiläumsjahr wird es damit aber noch nichts. Der Ironman Frankfurt geht heuer in seine immerhin 20. Auflage. Am 18. August 2002 fand unter Initiator Kurt Denk die erste Auflage des Triathlon-Events in der Bankenmetropole statt. Damals landeten mit Lothar Leder, Jürgen Zäck und Uwe Widmann drei Deutsche auf den ersten drei Plätzen. Jan Frodeno und Sebastian Kienle konnten zwischen 2014 und 2019 das Rennen jeweils drei Mal gewinnen. Das Event bleibt definitiv auch für die kommenden fünf Jahre in Frankfurt.
Langdistanz-Premiere für Kirsten Krauthäuser
Unter den 3000 Altersklassen-Athleten sind am Sonntag einmal mehr auch etliche Sportler aus der Wetterau, die das Rennen vor der Haustür selbst aktiv erleben wollen. Der eine oder andere schielt dabei auf einen begehrten Startplatz für die Ironman-WM auf Hawaii Anfang Oktober. Eine Frage, die den Altersklassen-Athleten bereits jetzt Kopfzerbrechen bereitet: Wird der Schwimmstart mit oder ohne wärmenden Neoprenanzug sein? Am Freitagmorgen hatte der Langener Waldsee 24,2 Grad. Ab 24,6 Grad ist der »Neo« laut DTU-Sportordnung verboten. Vielen Triathleten - gerade im Breitensport-Bereich - verhilft ein Neoprenanzug zu einer deutlich besseren Wasserlage mit Bein-schonendem Schwimmen.
Ironman-Debütantin Kirsten Krauthäuser aus Ockstadt sagt dazu: »Wenn Neo-Verbot gilt, dann ist das halt so. Einen zusätzlichen Speedsuit, also einen Schwimmanzug, der ohne wärmenden Effekt zu schnelleren Zeiten verhelfen soll, werde ich nicht mehr kaufen. Ehrlich gesagt, fühle ich mich auch freier so, und meine Wasserlage ist auch so in Ordnung. Im Zweifel gehe ich halt fünf Minuten später aus dem Wasser. Man muss als Hobbyathlet die Kirche im Dorf lassen und überlegen, ob man jede Materialschlacht mitmacht. Es wird meine erste Langdistanz, also auf jeden Fall Bestzeit - ob mit oder ohne Neo.«
Der Faszination Ironman stellen sich unter anderem noch: Christian Nemtut, Markus Schlosser, Jörg Jung (alle Triathlon Wetterau), Inga Kassner, Frank Kohls, Profi-Triathletin Katharina Grohmann, Jörg Grebe (alle SV Fun-Ball Dortelweil), Matthias Jauernig (Friedberg). Für Eintracht Frankfurt starten unter anderem aus der Wetterau: Kirsten Krauthäuser, Gunther Daniel (beide Ockstadt), Colin Setzer (Wöllstadt), Andreas Klein, Mike Zeuner (beide Karben), Gerhard Erbeldinger, Philipp von Holst, Astrid Vogler (alle Bad Vilbel). (web)