Kai Möller: »Wollen auf jeden Fall aufsteigen«

(flo). Mit dem 3:1-Pflichsieg gegen den SV Semmental II vor gut einer Woche ist die SG Nieder-Mockstadt/Stammheim an die Tabellenspitze der Fußball-Kreisliga A Büdingen vorgerückt. Allerdings hat der Kreisoberliga-Absteiger bei zwei Punkten Vorsprung auch ein Spiel mehr als der FC Lorbach absolviert. Nach dem spielfreien Wochenende - die Partie der Florstädter SG beim Rangdritten SV Rainrod musste abgesagt werden - spricht Trainer Kai Möller über die Erfolgsserie seiner Mannschaft und das große Ziel Aufstieg.
Herr Möller, jahresübergreifend sieben Siege in Folge, zuletzt auf Platz eins vorgerückt, seit zehn Partien ungeschlagen. Es läuft bei Ihrer Mannschaft.
Zum Ende der Vorrunde haben wir wirklich richtig gute Spiele gemacht. Die Vorbereitung auf die Rückrunde war dann so lala, aber momentan stimmen einfach die Ergebnisse, wobei wir in allen Bereichen Luft nach oben haben. Gegen Usenborn/Bergheim (2:0; Anm. d. Red.) haben wir verdient gewonnen und es ganz gut gemacht, aber auch nicht über 90 Minuten hinweg. Gegen Hainchen (2:1) haben wir eine sehr starke erste, aber eben auch eine schwache zweite Halbzeit gespielt. In Rommelhausen (1:0) hatten wir unsere beste Leistung in diesem Jahr, gegen Seemental II (3:1) hatten wir zwar viele Chancen, haben unser Spiel aber auch nicht so konsequent wie vorgenommen umgesetzt. Aber mit einer solchen Serie im Rücken ist die Stimmung gut und man gewinnt auch mal Spiele, die man in anderen Phasen vielleicht nicht gewinnt.
Was muss denn noch besser werden?
Mir kommt es so vor, dass wir gegen schwächere Gegner auch schwächer spielen, gegen stärkere Gegner aber mit einer ganz anderen Mentalität ins Spiel gehen. Daran müssen wir arbeiten. Ebenso an der Konstanz. Wir haben in jedem Spiel 45 bis 60 gute Minuten, aber diese Leistung brauchen wir über einen längeren Zeitraum.
Das ursprüngliche Saisonziel lautete oberes Drittel. Mittlerweile führt aber am Ziel Aufstieg kein Weg mehr vorbei, oder?
Wir wollen auf jeden Fall aufsteigen. Das war von Anfang an mein Ziel, aber man muss ja erstmal gucken, wie es mit einem neuen Trainer oder mit den Neuzugängen läuft. Die Teams von oben spielen ja alle noch gegeneinander. Aber ich denke, die ersten vier Mannschaften haben sich mit uns, Lorbach, Rainrod und Rohrbach/Aulendienbach herauskristallisiert. Büdingen ist zwar nochmal herangerückt, hat aus meiner Sicht aber nicht so die Konstanz. Daher denke ich, dass diese vier Teams die beiden Aufsteiger und den Relegationsplatz unter sich ausmachen. Unser Ziel ist es, den ersten oder zweiten Platz zu erreichen.
Sie sind ein Trainer, der einen gewissen fußballerischen Anspruch hat. Wie setzt Ihr Team das um?
Zum Fußball gehört für mich der Ball. Wir wollen daher viel und längerfristig Ballbesitz haben. Wir wollen das Spiel kontrollieren, einen vernünftigen Spielaufbau haben und uns nicht großartig nach dem Gegner richten. Das haben wir bisher gut umgesetzt, müssen aber noch die leichten Fehler nach vorne minimieren.
Auffällig ist: Ihre Mannschaft hat nicht den einen Top-Torjäger. Ist das ein Vor- oder ein Nachteil?
Ich denke, dass wir offensiv sehr gut aufgestellt sind und sehe es als Stärke, dass wir es auf mehrere Schultern verteilen können. Ich bin sehr zufrieden, dass wir vier, fünf Leute haben, die alle sieben oder acht Tore haben. Wir sind schwer ausrechenbar.