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Kaichen kann Kreisoberliga

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Tim Kraft ist Kapitän beim FC Kaichen und eine der Stützen im Mannschaftsgefüge. Mit 15 Treffern führt er zudem die teaminterne Torjägerliste an. © Jürgen Keßler

Der FC Kaichen mischt die Kreisoberliga auf - und das als Aufsteiger. Bei der Mannschaft aus Niddatal stimmt es nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Umfeld. Die Rückrunde kann kommen.

Der FC Kaichen hat eine enorme Entwicklung hinter sich! Nach einer überragenden Spielzeit 2021/22 feierte man an der Lögesmühle die A-Liga-Meisterschaft und knüpft - erstmals seit fünf Jahren wieder in der Kreisoberliga Friedberg - seither nahtlos an die starken Leistungen an. Vor dem Rückrundenstart am kommenden Sonntag belegt die Mannschaft von Spielertrainer Marcel Kopp den dritten Platz hinter den ambitionierten Gruppenliga-Absteigern aus Gronau und Fauerbach. Mit einem Sieg in einer noch ausstehenden Nachholpartie könnten sich die Niddataler sogar auf den umkämpften und heiß begehrten zweiten Rang schieben, der für die Aufstiegsspiele zur Gruppenliga qualifiziert.

Offensiv-Triumvirat

Vor weniger als drei Jahren startete man das »Projekt FC Kaichen«. Der Ex-Hessenliga-Torjäger Kopp übernahm das sportliche Kommando auf dem Platz und formte mit einheimischen Spielern sowie punktuellen Verstärkungen eine kollektivstarke Truppe. Doch dass man zur Halbzeit in der KOL so gut dasteht, damit hat auch der ehrgeizige Offensivspieler und zweifache Familienvater nicht gerechnet. »Viele Spieler von uns hatten noch keine Erfahrung in der Liga. Trotz der Vorschusslorbeeren, die uns andere zugeschrieben haben, wussten wir, dass es kein Selbstläufer wird«, sagt der 34-Jährige. Ein Fragezeichen stand vor allem dahinter, wie der Abgang von 41-Tore-Mittelstürmer Marco Weber zu kompensieren ist. Ein Blick auf den Erfolgslauf des FCK und die Ligastatistiken gibt da Aufschluss. Mit Tim Kraft (15 Tore), Kevin Kurtz (14), und Kopp (11) befinden sich drei Stützen des Kaichener Angriffsspiels unter den Top-Fünf-Torschützen im Gesamtklassement.

»Wir sind technisch sehr stark und unsere Treffer sind auf mehreren Schultern verteilt. Das macht uns für die gegnerischen Defensivreihen unberechenbar. Wir sind nicht von einem klassischen Knipser abhängig«, sieht der Übungsleiter eine Stärke der Rot-Weißen gegenüber manch anderem Liga-Konkurrenten.

Dann wäre da noch die Heimstärke des Aufsteigers. Auf dem Rasen im Niddataler Stadtteil hat die Kopp-Elf in sieben Spielen noch keinen einzigen Punkt abgegeben. »In unserem Wohnzimmer sind wir immer extra motiviert. Vor allem Flutlichtspiele vor unserem Anhang sind absolute Highlights. Der Zuschauerzuspruch ist riesig. Das kenne ich selbst aus meiner Zeit bei höherklassigen Teams in dieser Form nicht. Zu unserem Auswärtsspiel in Roggau sind sogar Fans hingewandert. Die Verantwortlichen und das Umfeld leben für den Verein und den Fußball«, schwärmt der Meistermacher über eine geschaffene Wohlfühloase, die weiter verbessert werden soll. »Mannschaftlich haben wir eine tolle Entwicklung genommen. Wir haben uns einen Namen in der Klasse gemacht. Einsatz und Wille sind Grundtugenden in unserem Spiel«, sagt der Spielertrainer, der nebenbei auch für den TC Niddatal auf dem Tennis-Court steht. »Aber nur, wenn ich Zeit habe. Der Fußball hat Priorität. Die Zeiten, in denen ich nach einem Tennis-Match direkt zum Kicken auf den Rasen bin, sind vorbei«, schmunzelt Kopp.

Für die am Wochenende startende Rückrunde (Sonntag, 14 Uhr/gegen Rendel) sieht er seine Mannschaft gut präpariert. Im Winter sei der Grundstein gelegt worden, um gut aus den Startlöchern zu kommen. »Wir wollen in den ersten Spielen gleich ein Zeichen setzen. Vor der Saison war unser teaminternes Ziel, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Aufgrund der jetzigen Konstellation liebäugeln wir natürlich mit Platz zwei. Es wäre aber vermessen, uns in den nächsten Jahren den Aufstieg auf die Fahne zu schreiben. Da muss alles passen«, weiß Kopp.

Wohnbach/Berstadt auswärts schwach

Das trifft in der zweiten Saisonhälfte auch auf Mitaufsteiger SG Wohnbach/Berstadt zu. Dieser beendete das Spieljahr 2022 auf dem Abstiegsrelegationsplatz. »In der ersten KOL-Saison unserer Vereinsgeschichte war es für uns klar, dass wir in jeder Partie vor eine Bewährungsprobe gestellt werden und dass wir auch häufiger über mehrere Spiele Niederlagen einstecken müssen«, sagt Spielertrainer Christopher Melius. Das Team aus den Wölfersheimer Ortsteilen ist zudem von großem Verletzungspech geplagt gewesen. »Allein in den Sommermonaten verzeichneten wir vier langfristige Ausfälle wegen Kreuzbandverletzungen. Wir mussten deswegen auch auf A-Jugendliche zurückgreifen, die zwar hochmotiviert und talentiert sind, denen aber natürlich noch die Erfahrung fehlt, sodass sie Stammkräfte nicht vollständig ersetzen konnten«, macht Melius klar.

Die SG hofft auf die Rückkehr von Marcel Holler (sechs Tore). Um den anvisierten 14. Platz zu erreichen, muss zudem die schwache Auswärtsbilanz (null Punkte) verbessert werden. Die erste Möglichkeit dazu gibt es am Sonntag in Gronau. Sollte Wohnbach/Berstadt punkten, würde dies wohl auch Kaichen freuen.

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