Kiel vor Titel
(sid). Am Ende liefen alle auf Niklas Landin zu, sie fielen ihrem Torwart-Star um den Hals, sie hüpften mit ihm auf und ab. Und die Fans in Kiel sangen: »Deutscher Meister wird nur der THW«. Mit dem souveränen 38:23 (19:10) gegen die HSG Wetzlar hat Kiel den Titel in der Handball-Bundesliga so gut wie perfekt gemacht.
Überragender Mann war wieder einmal Landin, der Däne parierte 15 Würfe und war der gefeierte Held - in seinem letzten Heimspiel für die Zebras. Was für ein Märchen. Den 34-Jährigen zieht es im Sommer nach acht Jahren in Kiel in die dänische Heimat nach Aalborg, Landin wurde ebenso emotional verabschiedet wie Topstar Sander Sagosen. Der Norweger schließt sich nach drei Jahren dem finanzstarken Projekt im norwegischen Kolstad an. Sie werden sich mit einem weiteren Titel aus Kiel verabschieden.
»Das war ein sehr emotionaler Tag. Ich kann es kaum fassen, dass ich hier nie wieder spielen werde - zu Hause«, sagte ein sichtlich bewegter Landin unter dem Applaus der Zuschauer: »Es war immer eine Ehre, hier zu spielen.« Auch Miha Zarabec (Wisla Plock) und Yannick Fraatz (Bergischer HC) verlassen den Klub.
Harald Reinkind war mit neun Toren bester Werfer der Zebras vor über 10000 Zuschauern in Kiel. Der Rekordmeister war von Beginn an entschlossen, im Titelkampf für die Vorentscheidung zu sorgen. Wetzlar, das immerhin drei der letzten sieben Partien gegen Kiel gewonnen hatte, war chancenlos - nach der zehnten Minute zogen Reinkind und Co. davon. Zudem gaben die Kieler bekannt, dass sie den Vertrag mit Reinkind vorzeitig bis zum Sommer 2027 verlängert haben.