Kreisliga A: Eine Handvoll Titelkandidaten

Der SV Ober-Mörlen und der SV Germania Ockstadt haben mit ihren Transfers in der Fußball-Kreisliga A für Aufsehen gesorgt.
(kun). Die Fußball-Saison 2022/23 in der Kreisliga A Friedberg wird am Samstag ab 17 Uhr eröffnet. Mit dem SV Ober-Mörlen und der SG Hoch-Weisel/Ostheim treffen zwei Mannschaften aufeinander, die von vielen Vereinen in diesem Jahr zum Kreis der Titelaspiranten gezählt werden. Ober-Mörlen hat sich im Sommer namhaft verstärkt, während sich mit der neugegründeten Spielgemeinschaft aus Hoch-Weisel und Ostheim eine Symbiose in der Wetterau gebildet hat, die mit dem Turniersieg beim Butzbacher Stadtpokal bereits aufhorchen ließ.
Die neuen Gesichter
Mit vielen neuen Gesichtern startet die A-Liga in die neue Runde. Im Vergleich zur Vorsaison haben sich die beiden Aufsteiger FC Kaichen und SG Wohnbach/Berstadt in Richtung Kreisoberliga Friedberg verabschiedet, während der FC Nieder-Florstadt und der SV Steinfurth II den Gang in die B-Liga antreten mussten. Neben den beiden KOL-Absteigern FC Hessen Massenheim und FV Bad Vilbel II sind auch die zwei Aufsteiger FSV Dorheim und SV Assenheim hinzugekommen. Zudem nehmen mit der SG Hoch-Weisel/Ostheim und der SG Beienheim/Dorn-Assenheim II zwei neugegründete Spielgemeinschaften den Spielbetrieb auf.
Die Transfers
Namhaft verstärkt hat man sich während der Sommerpause beim SV Ober-Mörlen. Cristian Gonzalez Burruezo, David Gonzalez Burruezo und Niklas Ussner (alle SV Bruchenbrücken) sowie Torben Roth (SV Nieder-Weisel) bringen reichlich Kreisoberliga-Erfahrung mit. Rückkehrer Leon Hirzmann kommt gar vom Gruppenligisten SKV Beienheim an die Hüftersheimer Mühle. Nico Fritz (FC Ajax Rödgen) und Lukas Höhn (FC Gambach) komplettieren die Liste der Neuzugänge.
Auch beim SV Germania Ockstadt begrüßt man mit Dominik Dönges (TSG Ober-Wöllstadt), Robin Weinert (FC Karben), Batuhan Yigin, Kevin Burzig (beide FC Rendel), Inacio Teixeira (FC Olympia Fauerbach) und Joshua Raab (Spvgg. 08 Bad Nauheim) ausschließlich Neuzugänge mit höherklassiger Erfahrung. Folgerichtig zählen beide Mannschaften aus Sicht vieler Klubs in diesem Jahr zum engen Favoritenkreis.
Kaum personelle Fluktuation gab es dagegen bei der KSG 1920 Groß-Karben und dem SV Germania Schwalheim.
Frischer Wind an
der Seitenlinie
Vier der 16 Vereine setzen in der neuen Saison auf frischen Wind an der Seitenlinie. Am Traiser Wäldchen tritt Stefan Hiecke die Nachfolge von Spielertrainer Sebastian Müller an, der seine aktive Laufbahn aufgrund von Rückenproblemen beendet hat. Kreisoberliga-Absteiger FC Hessen Massenheim hat sich von Dennis Matter getrennt und läutet den Neuanfang mit Pierre Nickel auf der Trainerposition ein. Beim SV Germania Schwalheim hat Gökhan Kocatürk, in der vergangenen Saison noch erfolgreicher Coach des Kreisoberliga-Vizemeisters SV Nieder-Weisel, das Zepter übernommen. Bereits zum Ende der vergangenen Saison hatte man beim SSV Heilsberg einen Wechsel auf der Trainerposition vollzogen - im Bad Vilbeler Ortsteil war Bruno Ventura von den Vereinsverantwortlichen zwei Spieltage vor dem Rundenende vorzeitig für Daniyel Göktas ins Amt gehoben worden.
Die Favoriten
Aufgrund der namhaften Sommertransfers haben viele Klubs den SV Ober-Mörlen und den SV Germania Ockstadt im Vorfeld als Topfavoriten im Rennen um die vorderen Plätze ausgemacht. »Das dürfen sie gerne tun, allerdings haben wir viele Neuzugänge in unseren Reihen, die sich zunächst einmal zurechtfinden müssen. Diese Zeit geben wir den Jungs. Zudem haben wir ein Durchschnittsalter von unter 24 Jahren und damit eine sehr junge Truppe«, nimmt Ober-Mörlens Sportvorstand Klaus Kliehm den Druck von seiner Elf. Intern habe man das Erreichen eines einstelligen Tabellenplatzes als sportliches Ziel ausgegeben, wobei sich die junge Mannschaft im Verlauf der Saison durchaus Leistungsschwankungen erlauben dürfe. Den beiden KOL-Absteigern FC Hessen Massenheim und FV Bad Vilbel II traut man genau wie dem SV Germania Schwalheim, dem FSV Kloppenheim und der SG Hoch-Weisel/Ostheim ebenfalls eine gute Rolle zu. Das erste Ausrufezeichen konnte die neugegründete Spielgemeinschaft bereits bei den diesjährigen Butzbacher Stadtmeisterschaften setzen. Auch im Hinblick auf die anstehende Meisterschaftsrunde hat sich das Team hohe Ziele gesteckt. »Wir wollen unter die Top fünf. Unser Ziel muss es sein, eine starke Truppe zu stellen und so lange wie möglich oben mitzuspielen«, nennen die beiden Trainer Jan Eric Dreikausen und Fabian Brücher ihre ambitionierten Ziele.
Die Abstiegskandidaten
Angesichts von drei festen Absteigern wird das Ziel Klassenerhalt in diesem Jahr deutlich schwerer zu erreichen sein als noch in der Vorsaison, als es nach dem Rückzug des SV Steinfurth II nur noch einen weiteren Abstiegsplatz gab. »Es wird eine unglaublich schwere Saison für uns werden - noch schwieriger als die letzte, zumal das Niveau der Liga keinesfalls schlechter geworden ist«, erklärt Oppershofens Trainer Jürgen Bellersheim, für dessen Elf es von Beginn an gegen den Abstieg gehen wird. »Sind wir realistisch, unsere Personalprobleme werden sich auch durch die neue Saison ziehen, daher wäre der Klassenerhalt in diesem Jahr eine noch größere Leistung«, weiß der SGO-Coach.
Den beiden Aufsteigern aus Dorheim und Assenheim trauen viele auf Anhieb eine gute Platzierung zu, auch der Traiser FC will eine deutlich bessere Rolle spielen als noch im Vorjahr und sich vom Start weg von den Abstiegsplätzen fernhalten. »Für uns wird es wichtig sein, vom ersten Spieltag an konstant zu punkten, um nicht wie in den vergangenen beiden Spielzeiten die komplette Runde gegen den Abstieg kämpfen zu müssen«, weiß Fabian Lotz, mit 14 Treffern in der abgelaufenen Saison bester Torschütze der Geißböcke. »Für uns gilt es, die Neuzugänge schnellstmöglich zu integrieren, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen und den stattfindenden personellen Umbruch in die richtige Richtung zu lenken. Sportlich wollen wir nach mageren Jahren in dieser Saison nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Eine Platzierung zwischen Platz fünf und acht ist aus meiner Sicht durchaus möglich«, glaubt TFC-Coach Stefan Hiecke.
Kleinere Brötchen backt man vor der neuen Runde beim TFV Ober-Hörgern, dem Tabellensechsten der Vorsaison. »Unser Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt. Wir wollen so früh wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Nur durch das Kollektiv und die bekannten Ober-Hörgerner Tugenden Kampfgeist und Geschlossenheit werden wir die Saison erfolgreich gestalten können«, ist Florian Düringer, zweiter Vorsitzender des TFV, überzeugt.
Auch für den SSV Heilsberg, der bereits seine Auftaktpartie gegen Ober-Hörgern wegen Personalmangels verlegen musste, wird es von Beginn an wohl nur um den Klassenerhalt gehen.