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Kreisligisten bieten Fans eine emotionale K.-o.-Runde

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Von: Christoph Sommerfeld

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Die Zuschauer in Echzell lassen sich vor allem bei den K.-o.-Runden-Spielen mitreißen. © Timo Jaux

Der Zuspruch bei den »Kreisliga-Meisterschaft« in Echzell ist gut und bestärkt die Veranstalter, eine Fortsetzung zu wagen. Futsal kommt gut an, wenngleich sich manch einer große Tore wünscht.

(cso). Viele Futsal-Fans mussten am Sonntagabend erstmal wieder ihren Puls herunterfahren. Der dürfte nach den abschließenden Partien um die »Kreisliga-Meisterschaft« in der Sporthalle Echzell ein recht hohes Niveau erreicht haben. Über 400 Besucher hatten am Wochenende das Kräftemessen der Wetterauer Kreisligisten verfolgt, das mit dem Triumph von Co-Ausrichter SV Echzell endete.

Emotionsgeladenen und durchaus attraktiven Fußball gab’s vor allem mit Beginn der Viertelfinals zu sehen. »Da wird es natürlich schon hektischer«, erklärte Marvin Roos von der Schiedsrichtervereinigung Friedberg, die das Turnier zusammen mit dem SVE organisiert hatte. Einer dritten Auflage dürfte nichts im Wege stehen, wenn globale Entwicklungen wie die Corona- oder Energie-Krise mitspielen. Ob eine mögliche neue Austragung mit Zwischenrunden-Gruppen oder doch mit Viertelfinals über die Bühne geht, bleibt abzuwarten. Dem Vernehmen nach dürfte aber schon mal die Futsal-Variante mit den kleinen Toren, den kumulierten Fouls und der Vier-Sekunden-Regel erhalten bleiben. »Ich finde, Fußball wird so nicht nur fairer, sondern auch ansehnlicher. Die schnelle Spielfortsetzung trägt ihren Teil dazu bei.«

Die Referees Kevin Sürer, Benedikt Schmidthals, Ingo Becker, Marvin Roos, Christian Steib, Lars Wacker, Felix Feuerbach, Richard Klenner und René Enzmann, die komplett auf ihre Spesen verzichteten, zählten den spielfortsetzenden Akteur jeweils sichtbar mit einer Hand an, um die Vier-Sekunden-Regel transparent zu machen und durchzusetzen. In kaum einer Szene wurde das Limit hier ausgereizt. Eine schöne Sache vor allem, wenn die führende Mannschaft bei einem engen Spielstand kurz vor Schluss Zeit von der Uhr nehmen will. Futsal trägt somit durchaus zur Fairness bei.

Billasch spielt lieber auf große Tore

Ob ein Schuss aus zehn Metern auf das kleine Handballtor immer als gerechte Strafe gegen die Mannschaft einzuschätzen ist, die die Foulgrenze erreicht hat, erscheint indes zumindest diskutabel. »Nach dem dritten Foul hat man schon ein bisschen Angst, dass etwas passieren kann und das eigene Team ein unnötiges Gegentor kassiert«, meint der Wisselsheimer Kapitän Mike Ex dazu. Wie es aus zehn Metern funktionieren kann, zeigte Lars Billasch vom SV Echzell, der zweimal aus dieser Entfernung erfolgreich war. Sieben von zwölf »Zehnmetern« verfehlten aber am Wochenende ihr Ziel. Der SVE-Routinier sieht in Sachen Fairness zwischen Futsal und dem herkömmlichen Hallenfußball ohnehin keine Unterschiede. Seine Vorliebe für die klassische Variante hat einen anderen Grund. »Ich persönlich spiele lieber normalen Hallenfußball, weil ich die großen Tore bevorzuge.«

Mit Beginn der K.-o.-Runde am Sonntag rückte nicht nur der prestigeträchtige Turniererfolg näher, sondern auch die Preise. Immerhin 150 Euro kassierte Sieger Echzell, 100 Euro Finalteilnehmer SV Assenheim, 50 Euro der Drittplatzierte FSG Wisselsheim und eine Kiste Bier der Rangvierte SG Geiß-Nidda/Steinberg/Glashütten.

Beim B-Ligisten aus Wisselsheim war man sehr zufrieden mit dem Turnierverlauf. »Unser Ziel war es, die Gruppe zu überstehen und ins Viertelfinale einzuziehen. Das haben wir übertroffen«, bilanzierte Mike Ex. Die FSG, die die Gruppe B als Erster abgeschlossen hatte, lag in der Vorschlussrunde gegen den favorisierten SV Assenheim sogar in Führung, kassierte dann aber noch zwei Treffer und ging ins aus ihrer Sicht erfolgreiche Sechsmeterschießen um den dritten Platz.

Löblich aus Sicht aller Vereine war das Verhalten der SG Dorn-Assenheim/Beienheim II und des SV Teutonia Staden II, die jeweils mit ihren planmäßigen Reservespielern antraten. Die Veranstalter hatten die teilnehmenden Vereine mit klassenhöheren ersten Mannschaften vor dem Turnier darum gebeten, keine Akteure aus eben jenen Teams einzusetzen. »Das war eine Bitte an die Clubs. Wir haben bewusst darauf verzichtet, das in den Turnierregeln festzuhalten. Aber es ist alles gut gelaufen«, erklärte ein zufriedener Marvin Roos.

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