Kreisoberliga: Abbruch in Dortelweil und Bad Nauheimer Rückzugsabsichten

Eine schwere Verletzung in Dortelweil hat den zweiten Spielabbruch innerhalb von acht Tagen in der Kreisoberliga gefordert. Derweil hat die Spvgg. 08 Bad Nauheim ihre Absicht erklärt, das Team demnächst aus der Kreisoberliga zurückziehen zu wollen.
(pls). Wieder einmal ein Spieltag mit Nebenschauplätzen! Während in sportlicher Hinsicht die Spitzengruppe der Fußball-Kreisoberliga Friedberg nach dem neunten Spieltag von den beiden unter der Woche spielenden Vertretern aus Roggau (noch ungeschlagen) und Kaichen (acht Pflichtspielsiege in Folge) angeführt wird, wurde die Partie der Verbandsliga-Reserve des SC Dortelweil frühzeitig abgebrochen. Das Tabellenschlusslicht aus Bad Nauheim bestätigte derweil nach der - inklusive Testspielen - fünften zweistelligen Niederlage in dieser Spielzeit die Absicht, aus der Klasse zurückziehen zu wollen. »Wir haben alles versucht. Es hat keinen Wert mehr, dass sich das Team von Woche zu Woche quält. Wir treiben schon die Planungen für einen Neuaufbau in der nächsten Saison an. Wir werden uns informieren, ob wir in der Vorrunde aus der Klasse zurückziehen können, ohne in die C-Liga abgestuft zu werden. Wir wollen in der A-Liga starten. Zur Not würden wir die Hinrunde irgendwie fertig spielen und dann im Winter zurückziehen«, sagte der Fußball-Abteilungsleiter der 08er, Peter Schenker.
SC Dortelweil II - SV Ober-Mörlen 3:0 (2:0) abgebrochen: Von Beginn an war die Begegnung ein Spiel auf ein Tor - und zwar das der Gäste. »Wir haben das sehr gut gemacht, hatten in der ersten Hälfte 15:0-Torschüsse«, sagte SCDII-Coach Axel Bellando. Den Gastgebern fehlte lange das Schussglück. Insgesamt vier Aluminiumtreffer verzeichneten die Bad Vilbeler Vorstädter. Kurz vor der Pause trat dann aber der »Ketchup-Flaschen-Effekt« ein und Dortelweil münzte die Feldüberlegenheit in Treffer um. Adrijan Aslimoski traf mit einem wuchtigen, zentralen Abschluss aus 18 Metern zur Führung (43.). Quasi kurz nach Wiederanpfiff bediente dieser von der Grundlinie Tim Urban, der zum 2:0 einschob (45.).
Der zweite Abschnitt war noch jung, als Moritz Holstein nach einem starken Dribbling von Urban auf dem linken Flügel den Ball in den Torgiebel feuerte - 3:0 (47.). Es folgte der Bruch im Match: Heim-Akteur Sem Steul wurde im Kopfballduell unterlaufen, knickte beim Landen unglücklich um und trug einen schweren Beinbruch davon (60.). Beide Teams verständigten sich darauf, die Partie nicht fortzusetzen. Das Sportgericht wird urteilen.
Steno / SR.: Heise (Klein-Auheim). - Zu.: 120. - Tore: 1:0 (43.) Aslimoski, 2:0 (45.) Urban, 3:0 (47.) Holstein.
SV Bruchenbrücken - KSG Groß-Karben 1:1 (1:1): »Ein gerechtes Unentschieden, auch wenn wir die klareren Torchancen aufzuweisen hatten«, resümierte SVB-Vorstand Reiner Schmidt. Die Bärenschweizer fanden gut in das Duell. Tim Rubenschuh verfehlte erst noch knapp aus acht Metern, ehe er eine Einzelleistung zur Heim-Führung krönte (25.). Kurz darauf ließ sein Keeper Andreas Mehnert einen Groß-Karbener Schuss nur abprallen. Omar Mohammad durfte zum 1:1-Ausgleich abstauben (35.).
Nach dem Seitenwechsel vergab Bruchenbrücken noch zwei Hochkaräter und auch die Gäste von der Waldhohl ließen in Person des eingewechselten Dardan Krasniqi, der an Mehnert im Heim-Gehäuse scheiterte, den Siegtreffer liegen (60.).
Steno / SR.: Schütz (Gronau). - Zu.: 70. - Tore: 1:0 (25.) Rubenschuh, 1:1 (35.) Mohammad.
SV Assenheim - SV Steinfurth 2:4 (0:2): Die zweite Pleite hintereinander für den furios gestarteten Aufsteiger. »In der ersten Hälfte haben wir gar nicht ins Spiel gefunden«, kritisierte SVA-Pressesprecher Arno Menk. Der Coach der Rosendörfler, Patrick Lorenz, haderte auf der anderen Seite mit der Offensivausbeute seiner Schützlinge: »Klar dominiert, viel Ballbesitz, die besseren Torchancen - wir hätten den Sack früh zumachen können.«
Bis zum Pausenpfiff scorte der SVS zweimal. Marius Berting (17.) und Kapitän Daniel Walter (35./Distanzschuss aus 20 Metern) sorgten für einen Zwei-Tore-Vorsprung. Walter zeichnete im zweiten Durchgang sogar für das 3:0 verantwortlich (59.). »Doch wir haben dagegengehalten und von da an Chancen kreiert«, gab der Assenheimer Menk zu verstehen. Eine Freistoßflanke von Erik Kettermann köpfte Aaron Kniß in die Maschen - 1:3 (67.). Der eingewechselte Timo Schunk stellte indes nach abermaliger Vorarbeit von Kettermann das 2:3 her (89.). In der Folge mussten die Niddataler aufmachen und der nur sporadisch eingesetzte Ex-Hessenliga-Akteur und ehemalige Verbandsliga-Coach im Dress der Gäste, Ibrahim Cigdem, erlöste seine Farben per Freistoß zur endgültigen Entscheidung (90.+1).
Steno / SR.: Horn (Seulberg). - Zu.: 70. - Tore: 0:1 (11.) Berting, 0:2 (35.) Walter, 0:3 (59.) Walter, 1:3 (67.) Kniß, 2:3 (89.) Schunk, 2:4 (90.+1) Cigdem.
SV Staden - Türk Gücü Friedberg II 1:2 (0:2): Die Mannen aus dem Florstädter Stadtteil mussten der technischen Stärke der Hessenliga-Reserve, die seit drei Partien ungeschlagen ist; schlussendlich Tribut zollen. »Wir haben aber gut gekämpft und verteidigt. Das macht Mut und damit sind wir auch mehr als zufrieden«, sah Teutonen-Pressewart Dieter Richter im Auftritt der Heimelf viel Positives.
Eine Hereingabe von Giorgio Pucci verlängerte TGF-II-Goalgetter Mike Michalak mit dem Hinterkopf zur frühen Führung der Friedberger ins lange Eck (4.). Danach ging es hin und her, bis Toni Kutekidila auf Ted Likaj passte, welcher wiederum Sturmkollege Michalak dessen Doppelpack auflegte (36.). Ein wenig später verfehlte ein zentraler ruhender Ball aus 18 Metern das Stadener Gehäuse nur denkbar knapp (42.).
Bis zur 67. Minute ging es erst mal so weiter. Michalak fand seinen Meister in Heim-Schlussmann Simon Deis (58.), und auch Antonio Flagiello vergab aus aussichtsreicher Position für Türk Gücü (65.). Von nun an schien es, als hätten die Kreisstädter einen Gang zurückgeschaltet. »Wir konnten mehr Druck ausüben«, machte Richter deutlich. Der Lohn: Keven Hosenseidl verkürzte mit einem Schuss ins linke untere Eck (80.). Für mehr reichte es aber aus Heim-Sicht nicht.
Steno / SR.: Golditz (Salmünster). - Zu.: 120. - Tore: 0:1 (4.) Michalak, 0:2 (36.) Michalak, 1:2 (80.) Hosenseidl.
Spvgg. 08 Bad Nauheim - FC Ober-Rosbach 0:17 (0:4): »Das Ergebnis sagt alles. Nach dem 0:1 hatten wir die Chance zum Ausgleich. Stattdessen kriegen wir im Gegenzug das nächste Gegentor. Irgendwann haben wir uns aufgegeben«, zog Nauheims Spielertrainer Armin Vaghef ein ernüchterndes Fazit. Die Männer vom Eisenkrain hingegen feierten den ersten Saisonerfolg, spielten erstmals zu »Null« und traten mit den Ex-Kurstädtern George Meynioglu (Torhüter) und Elias Ben Fdhila (ein Tor) an. Gäste-Torjäger Celil Günay knipste zehnmal. »Das war natürlich kein Maßstab. Der Gegner tut mir schon leid«, resümierte Rosbachs Spielausschussmitglied Cem Erden.
Steno / SR.: Kantz (Idstein). - Zu.: 60. - Tore: 0:1 (26.) Günay, 0:2 (31.) Ben Fdhila, 0:3 (32.) Günay, 0:4 (43.) Günay, 0:5 (49.) Günay, 0:6 (53.) Mario Usic, 0:7 (54.) Günay, 0:8 (59.) Günay, 0:9 (61.) Usic, 0:10 (71.) Usic, 0:11 (75.) Maurice Böker, 0:12 (77.) Günay, 0:13 (77.) Günay, 0:14 (81.) Günay, 0:15 (85.) Günay, 0:16 (88.) Nick Schaub, 0:17 (89.) Murat Sentürk.
