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Kreisoberliga: VfB Friedberg wechselt Trainer - und punktet dreifach gegen Spvgg. Bad Nauheim

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Mohammed Fares Qrein Ahmed von der Spvgg. 08 Bad Nauheim lässt hier Stephan Wladarz (r., VfB Friedberg) aussteigen. NIC © Nicole Merz

Das war wohl der »Trainereffekt«. Beim VfB Friedberg hat nun Interims-Spielertrainer Lyes Maouche die sportliche Verantwortung. Gegen die Spvgg. Bad Nauheim gewann man 1:0 und schöpft neue Hoffnung im Abstiegskampf.

(pls/maz). Nach der fünften Saisonniederlage von Tabellenführer FC Olympia Fauerbach scheint sich die Endphase der Fußball-Kreisoberliga Friedberg nochmals spannend zu gestalten. Nach der überraschenden 1:2-Heimniederlage hat der Spitzenreiter nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten SV Gronau. FCO-Gegner SV Steinfurth feierte indes ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Gronau gewann zwar auch nur knapp mit 4:3 gegen den SV Bruchenbrücken, war aber zu jeder Phase des Spiels Herr der Lage und hätte höher gewinnen können. Mit einem 2:1-Auswärtserfolg beim SV Nieder-Weisel blieb Aufsteiger FC Kaichen an den Spitzenteams dran.

Neben den Steinfurthern, die immerhin noch die meisten - nämlich vier Spiele - zu bestreiten haben, macht sich auch der VfB Friedberg im Kampf um den Klassenerhalt nach dem 1:0-Heimsieg über die Kurstädter von der Spvgg. 08 Bad Nauheim wieder neue Hoffnung. Sicher abgestiegen ist neben dem 1. FC Rendel mittlerweile auch Aufsteiger SG Wohnbach/Berstadt, der bei der FSG Burg-Gräfenrode eine 0:5-Niederlage quittieren musste.

VfB Friedberg - Spvgg. 08 Bad Nauheim 1:0 (1:0): Den Abstiegsgipfel entschieden die Kreisstädter verdient für sich und sind nunmehr seit fünf Partien ungeschlagen. Interims-Spielertrainer Lyes Maouche, den die VfB-Verantwortlichen für Kevin Kanschat einsetzten, um dem Team einen Impuls im sportlichen Überlebenskampf zu geben, feierte den ersten »Dreier« als Coach an der Seitenlinie. »Unsere Leistungen in den letzten Partien sind nicht mehr so schwankend wie zuvor, und das Team erarbeitet sich viele Hochkaräter«, sah der Friedberger Spielausschuss-Vorsitzende Carsten Lesiak erste Lichtblicke. Gegen die Nullachter waren die Jungs vom Burgfeld in der ersten Hälfte die tonangebende Mannschaft. Schnell belohnte sich die Heim-Elf für ihre Offensivbemühungen. Einen Querpass von Waldemar Patzwald nutzte Joseph Abena zum 1:0 (9.). In der Folge war vor allem VfB-Torjäger Mohammed Khalilia Sinnbild für die größte Baustelle seiner Mannen - die Chancenauswertung. Bei einem Solo fand er seinen Meister in Bad Nauheims Keeper George Meynioglu. Während Friedberg vor dem Tor haderte, kämpften sich die Gäste erst im zweiten Durchgang durch Körperspiel in die Begegnung. Dies allerdings, ohne nur ansatzweise Gefahr auszustrahlen. »Ich bin enttäuscht. Unser Auftritt war in ganzer Linie schwach«, zeigte sich Gäste-Spielertrainer Kamber Koc angefressen.

Im Steno / SR.: Lezius (Wehrheim). - Zu.: 70. - Tor: 1:0 (9.) Abena.

FC Ober-Rosbach - SV Teutonia Staden 3:0 (1:0): Es bleibt dabei: Ober-Rosbach gewinnt im Kalenderjahr 2023 weiterhin alle Liga-Heimspiele. »Vielleicht liegt es an der guten Luft hier«, schmunzelte FC-Spielausschuss-Mitglied Cem Erden angesichts der beeindruckenden Bilanz. Den Teutonen fehlten mit Top-Torschütze Johannes Gies, Otto Weber und Shootingstar Lionel Kraus die offensiven Kreativköpfe, sodass Heimkeeper Tim Hohn einen fast ruhigen Nachmittag verlebte. Erst in der 83. Minute musste er glänzend gegen Stadens Kapitän Mario Kunkel reagieren, um erneut die »Null« zu halten. Zu Beginn des Kräftemessens starteten beide Kontrahenten schwach. »Ab der 15. Minute waren wir dann überlegen und haben auch die Treffer folgen lassen«, ließ Erden wissen. Vor allem der laufstarke Rechtsverteidiger Pasqualino Balenzano wusste mit zwei Assists zu überzeugen. Seine Flanke fand Jordanis Triantafyllou, der zum 1:0 einnetzte (45.). Nach der Pause bediente Balenzano Mario Usic, der zum 2:0 vollendete (65.) und kurz darauf eine Ecke von Paul Stanzel zum Endstand nutzte. Unterdessen wurde bekannt, dass Ex-Profi Baris Odabas am letzten Spieltag am Eisenkrain auflaufen soll.

Im Steno / SR.: Noll (Aulendiebach). - Zu.: 70. - Tore: 1:0 (45.) Triantafyllou, 2:0 (65.) Usic, 3:0 (75.) Usic.

SV Gronau - SV Bruchenbrücken 4:3 (4:2): Die Heim-Elf machte sich durch einen teilweise leichtfertigen Umgang mit Großchancen das Leben selbst schwer, während die Bärenschweizer im Stile einer guten Auswärtsmannschaft abwartend agierten und konsequent Nadelstiche setzten, wenn sie möglich waren. »Der SVB hat das clever gespielt; auch mit langen Bällen. Fakt ist aber: Wir haben es selbst eng werden lassen«, konstatierte Gronaus Spielausschuss-Vorsitzender Stephan Firla. Edin Kitic brachte die Grün-Weißen in Front (11.), doch Gäste-Akteur Fabian Lösche erkannte den sich ihm bietenden freien Raum und egalisierte (19.). Tim Rubenschuh stellte mit seinem 2:1 für die Besucher das Match auf den Kopf (23.). Branislav Glamocanin, Ion Samoila und erneut Kitic gingen für Gronau wieder voran und drehten die Partie zum Kabinengang auf 4:2. Einen Alleingang veredelte Rubenschuh zum 3:4 (74.), doch ein wirkliches Anrennen der Gäste blieb aus.

Im Steno / SR.: Silbereisen (Oberweyer). - Zu.: 70. - Tore: 1:0 (11.) Kitic, 1:1 (19.) Lösche, 1:2 (23.) Rubenschuh, 2:2 (33.) Glamocanin, 3:2 (37.) Samoila, 4:2 (44.) Kitic, 4:3 (74.) Rubenschuh.

Türk Gücü Friedberg II - 1. FC Rendel 4:2 (2:0): Für den designierten Absteiger aus Rendel gab es die elfte Auswärtspleite in Serie, während Türk Gücü II sich zum dritten Mal in Folge im Siegerkreis aufstellen konnte. Vor allem auf das kongeniale Sturmduo Ted Likaj und Zakaria Akaouch ist aufseiten der Hessenliga-Reserve weiter Verlass. »Wir haben die Partie lange im Griff gehabt, hatten mehr Ballbesitz. In der einen oder anderen Szene hätten wir vielleicht eher noch den Zug zum Tor suchen können«, resümierte TGF-Spielausschuss-Mitglied Rahman Karadavut. Likaj und Kapitän Kevin Sangl trafen zum frühen 2:0 (18.). Einen zweiten Ball verwertete Likaj zum Doppelpack - 3:0 (78.). Der eingewechselte Rendeler Yannick Dauth ließ per Doppelschlag noch mal Hoffnung für die Männer aus dem Karbener Stadtteil aufkeimen - 2:3 (83.). Likaj und Vollstrecker Akaouch im Zusammenspiel machten diese zunichte.

Im Steno / SR.: Forster (Heddernheim). - Zu.: 30. - Tore: 1:0 (10.) Likaj, 2:0 (18.) Sangl, 3:0 (78.) Likaj, 3:1 (80.) Dauth, 3:2 (83.) Dauth, 4:2 (84.) Akaouch.

FCO Fauerbach - SV Steinfurth 1:2 (1:2): Würde eine solche Partie bei einem Wettanbieter angeboten werden, wäre die Quote sicher im Bereich 1:40, dennoch machten die Rosendörfler bei ihrem überraschenden Erfolg alles richtig. Allen voran Gästekeeper Tom Bayer, der besonders in der zweiten Hälfte alle Torchancen des Spitzenreiters, die annähernd gefährlich waren, zu Nichte machte. FCO-Spielausschuss Jürgen Güssgen sprach von einer Katastrophe, während Spieltrainer Andreas Baufeldt relativierte, dass man felsenfest vom direkten Aufstieg überzeugt sei. Nach dem Führungstreffer von Cagdas Karagöz, der von der Strafraumkante zum 1:0 des Spitzenreiters traf, schien alles noch in Ordnung. Doch die Heimelf war auf dem Ausweichgelände in Bruchenbrücken nicht konsequent genug, was Kadir Fil nach einer Flanke zum schnellen 1:1-Ausgleich nutzte. Während sich der FCO weiter hin schwer tat, markierte Philipp Böhm mit einer Kopie von Treffer eins die 2:1-Pausenführung für die Gäste. Nach der Pause entwickelte sich ein erfolgloser Sturmlauf auf das Gästetor, das Bayer sicher hütete.

Im Steno / SR.: Schradin (Oberursel). - Zu.: 70. - Tor: 1:0 (5.) Karagöz, 1:1 (8.) Fil, 1:2 (38.) Böhm.

SV Nieder-Weisel - FC Kaichen 1:2 (0:1): Die Gastgeber verkauften sich unter Wert, denn der Tabellendritte war am Ende nur das eine Tor besser. Zudem waren fast alle drei Tore in der Rubrik »kurios« einzustufen. In der torchancenarmen ersten Hälfte, in der aber beide Teams viel für die Offensive investierten, war die Gästeführung doch sehr schmeichelhaft. Nach viel »Ping-Pong« im Strafraum von Nieder-Weisel brachte Kevin Kurtz, der wieder spielen konnte, den Ball irgendwie zum 1:0-Pausenstand über die Linie. Nach der Pause bewegte sich zunächst nicht viel, bis zum nächsten bemerkenswerten Treffer. Einen langen Abschlag von Heimtorwart Hendrik Maas tuschierte Sebastian Volp noch leicht mit dem Hinterkopf - über Gästetorwart Louis Korn - zum überraschenden 1:1-Ausgleich. Zuvor hätte schon Dominik Ruppel den Ausgleich erzielen können, doch er scheiterte mit einem Handelfmeter an Gästekeeper Korn (65.). Nach einer Freistoßflanke war es Max Deckmann, der für die Gäste den schmeichelhaften 2:1-Siegtreffer erzielte.

Im Steno / SR.: Koc (SC Gießen-Sachsenhausen). - Zu.: 80. - Tor: 0:1 (22.) Kurtz, 1:1 (78.) Volp, 1:2 (89.) Deckmann.

FSG Burg-Gräfenrode - SG Wohnbach/Berstadt 5:0 (2:0): Der Aufsteiger verspielte seine letzte »kleine« Chance und steht mit der Niederlage als zweiter Absteiger fest. Philipp Gürkan markierte auf Zuspiel von Joel Felix den Führungstreffer für die FSG, den Niklas Arheidt vor der Pause auf 2:0 ausbaute. Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Gastgeber leichtes Spiel, bei dem Torjäger Markus Vancura auf 3:0 erhöhte. Nach einem Eckball war Sebastian Göktas mit dem 4:0 zur Stelle. Nach einem mustergültigen Pass von Arheidt in die Schnittstelle der Gästedefensive markierte der eingewechselte Lukas Hahn den 5:0-Endstand.

Im Steno / SR.: Sonthoff (Rödermark). - Zu.: 80. - Tor: 1:0 (2.) Gürkan, 2:0 Arheidt, 3:0 Vancurra, 4:0 Göktas, 5:0 Hahn.

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Torfreude bei den VfB-Akteuren Joseph Abena und Yavuz Özisli (5). Der Bad Nauheimer Keeper George Meynioglu ist geschlagen. © Nicole Merz

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