Länderspiel-Spektakel vor 1000 Fans
(kdh). Es war ein Spektakel der Extraklasse: Rund 1000 Sportfans feierten kürzlich die Nationalmannschaften Deutschlands und Dänemarks beim Badminton-Länderspiel in Bad Camberg. Mit dabei war auch Yvonne Li vom SV Fun-Ball Dortelweil, die im Sommer als Königstransfer zum Wetterauer Bundesligisten gekommen war. Gleich drei Sieger gab es beim Aufeinandertreffen des Vize-Europameisters mit dem amtierenden Europameister.
An erster Stelle waren das die dänischen Spieler, die nach einem packenden dreistündigen Kampf einen 3:2-Erfolg feierten. An zweiter Stelle die Turngemeinde Camberg, der mit diesem zweiten Länderspiel innerhalb von vier Jahren ein großer Wurf und beste Werbung für den Badminton-Sport gelang. Und schließlich waren es die 1000 Besucher aus ganz Deutschland, die Sport auf Weltklasse-Niveau zu sehen bekamen.
Die Deutschen hatten nach den Worten ihrer Trainerin Johanna Goliszewski zuvor eine Hiobsbotschaft hinnehmen müssen: Mixed-Europameisterin Isabell Johann musste ersetzt werden, für sie kam Stine Küspert zum Einsatz. Diese musste aber vorher noch das Damen-Doppel bestreiten.
Experten, die der deutschen Mannschaft ein 0:3 nach den ersten Partien prognostiziert hatten, wurden eines Besseren belehrt. Schon im Herren-Einzel zeigte Matthias Kicklitz gegen einen der besten europäischen Badmintonspieler überhaupt, Mads Christophersen, ein tolles Match, verlor den ersten Satz zwar denkbar knapp mit 17:21, drehte aber danach den Spieß um und gewann unter dem begeisternd mitgehenden Publikum schnell mit 21:16 den zweiten Durchgang. Anschließend war bei ihm aber die Luft raus; er musste den dritten Satz mit 7:21 abgeben. Das deutsche Damen-Doppel mit Stine Küspert und Leona Michalski freute sich gegen Amelie Schulz/Christine Busch-Andreasen über einen 21:13, 21:14-Erfolg.
Nach dem folgenden Herren-Doppel stand es 2:1 für Dänemark. Bjarne Geiss und sein Doppelpartner Jan Colin Völker hatten nach beherztem Kampf gegen Rasmus Kjaer/Frederik Søgaard mit 13:21, 17:21 das Nachsehen. Spannung kam nach dem Damen-Einzel auf, in dem die deutsche Spitzenspielerin und Olympionikin Yvonne Li gegen die Dänin Amelie Schulz mit 21:12 und 21:11 kurzen Prozess gemacht und der jungen Gegnerin keine Chance gelassen hatte. Es stand 2:2. Das Mixed musste entscheiden.
Mark Lamsfuß/Stine Küspert standen den Dänen Jesper Toft/Christine Busch-Andreasen gegenüber. Der erste Durchgang ging schon knapp mit 21:18 an die Skandinavier, die auch im zweiten schnell davonzogen. Doch das frenetisch mitgehende Publikum wollte einen dritten Satz und spekulierte auf einen deutschen Sieg. Es wurde ein Spiel auf des Messers Schneide. Bei Angabe Deutschland gab es einen Netzroller; der Federball kam zwar auf der dänischen Seite an, doch im Badminton bedeutet das einen Punkt für den Gegner.
Das faire Publikum honorierte die Weltklasseleistung beider Teams mit langanhaltendem Applaus und verdiente sich seinerseits ein Lob der international erfolgreichen Akteure, die sich von der grandiosen Atmosphäre begeistert zeigten.